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vom 24.04.2022, aktuelle Version,

Petersfriedhof Salzburg

Der Petersfriedhof (Friedhof des Stiftes St. Peter) ist neben dem Friedhof des Stiftes Nonnberg die älteste christliche Begräbnisstätte Salzburgs.

Geschichte

Der Friedhof ist mit höchster Wahrscheinlichkeit gleich alt wie das Kloster St. Peter selbst, geht also auf die Zeit um das Jahr 700 zurück. Aber schon in der Zeit der Völkerwanderung gab es einen Friedhof in diesem Raum. Zuerst war der Friedhof nur für Klosterangehörige bestimmt. Ein erster urkundlicher Nachweis ist die Verleihung des Begräbnisrechtes durch Erzbischof Konrad I. von Abensberg vom 22. März 1139. Der Friedhof war damals vermutlich kleiner als heute oder besaß eine andere Form, da im Raum zwischen der Kreuzkapelle und der Stiftskirche damals das Kloster St. Peter stand. Der älteste erhaltene Grabstein dieses Friedhofes ist jener von Abt Dietmar († 1288). Der Grabstein trägt die Inschrift † VI. K. Martii. Obiit. I Dietmar. Abas. S. Pet. Aus dem Jahr 1300 stammt ein Grabstein mit dem ältesten Familienwappen und der Inschrift Hie leit her Man Gaerr... (Beide Grabsteine heute im Kreuzgang des Klosters). Viele Verstorbene aus namhaften Geschlechtern des Mittelalters sind hier beerdigt, wie 1327 Heinrich von Prunning, 1343 Wulfingus und 1358 Wulfingus Junior von Goldek (aus dem Geschlecht der Herren von Goldeck), 1360 Ann de Nussdorferin aus dem Geschlecht der Herren von Nussdorf. Aus späterer Zeit ist das Familiengrab der Herren von Keuczl (Keutzl, seit 1589), jenes der Herren von Lasser (nach 1530), 1538 ein Warbar von Keutschach und das Grab von Werner von Raittenau zu Langenstein (1593), dem Vater von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau bemerkenswert. Eine mittelalterliche Begräbnisgruft für Mönche wurde im Friedhof St. Peter 1865 entdeckt, aber im gleichen Jahr wieder vermauert. Unter Abt Petrus (1436–1466) wurde der Friedhof mit einer Friedhofsmauer umgeben. Die erste Friedhofsordnung stammt von Abt Beda Seeauer (1753–1785).

Mit Kundmachung vom 9. Dezember 1878 wurde der Friedhof für Beerdigungen gesperrt, da der Salzburger Kommunalfriedhof damals als künftig einziger Friedhof der Stadt galt. Der Folgen der Friedhofsauflassung für das Stadtbild war man sich damals aber nicht bewusst. Um 1900 traten bereits größere Verfallserscheinungen auf. Damals wurde übrigens auch diskutiert, den Friedhof teilweise aufzulösen und den Grund für die Personen-Standseilbahn auf den Festungsberg zu nutzen. Der Plan scheiterte in der Folge am beharrlichen Widerstand des Klosters als Grundeigentümer. Bis 1930 hat das Kloster auf eigene Rechnung gemeinsam mit einigen Grufteignern den Erhalt des Friedhofs gewährleistet. Dieses Bemühen anerkannte der Magistrat der Stadt in der Folge, in dem er ab 24. März 1930 Neubestattungen auf diesem Friedhof grundsätzlich wieder zuließ.

Durch seine Lage am Fuß des Felsens des Festungsberges und sein malerisches Umfeld, das immer wieder neue Blickwinkel eröffnet, war der Petersfriedhof ein bevorzugtes Thema der Malerei und Dichtung des 19. Jahrhunderts.

Petersfriedhof, im Hintergrund der Dom
Petersfriedhof

Der Salzburger Kirchhof
 (Nikolaus Lenau)
O schöner Ort, den Toten auserkoren
Zur Ruhestätte für die müden Glieder!
Hier singt der Frühling Auferstehungslieder,
Vom treuen Sonnenblick zurückbeschworen.

Wenn alle Schmerzen auch ein Herz durchbohren,
Dem man sein Liebstes senkt zur Grube nieder,
Doch glaubt es leichter hier: wir sehn uns wieder,
Es sind die Toten uns nicht ganz verloren.

Der fremde Wandrer, kommend aus der Ferne,
Dem hier kein Glück vermodert, weilt doch gerne
Hier, wo die Schönheit Hüterin der Toten.

Sie schlafen tief und sanft in ihren Armen,
Worin zu neuem Leben sie erwarmen;
Die Blumen winkens, ihre stillen Boten.

St.-Peters-Friedhof
 (Georg Trakl)
Ringsum ist Felseneinsamkeit.
Des Todes bleiche Blumen schauern
auf Gräbern, die im Dunkel trauern –
doch diese Trauer hat kein Leid.

Der Himmel lächelt still herab
in diesen traumverschlossenen Garten,
wo stille Pilger seiner warten,
es wacht das Kreuz auf jedem Grab.

Die Kirche ragt wie ein Gebet
vor einem Bilde ewiger Gnaden,
manch Licht brennt unter den Arkaden,
das stumm für arme Seelen fleht –

Indes die Bäume blüh'n zur Nacht,
daß sich des Todes Antlitz hülle
in ihrer Schönheit schimmernde Fülle,
die Tote tiefer träumen macht.

Die „Katakomben“ (Einsiedelei, Eremitorium)

Am Rand des Petersfriedhofs befinden sich die sogenannten Katakomben.

Die Communegruft

Maximuskapelle

Die Katakomben sind westlich der Gruftarkaden durch die Communegruft zugänglich, von der aus eine Stiege zu den zwei Kapellen hinauf führt, die einst als Höhlenbauten aus dem Berg herausgearbeitet worden waren, durch Felsstürze später aber teilweise sichtbar wurden und daraufhin wieder zugemauert wurden. In der Communegruft finden sich auch die einzigen Grabstätten nächst den Katakomben: So wurden zu Beginn des 19. Jahrhunderts etwa Mozarts Schwester Nannerl und mit dieser befreundet der Komponist Michael Haydn in der Gruft beigesetzt.

Die Gruftarkaden

Gruft Nr. 31: Santino Solari
Gruft Nr. 32: August Franz Heinrich von Naumann

Die Grüfte IV-VII wurden um 1625, die Grüfte IX-XXIV 1615–1626 und die Grüfte XXV-LIV 1626–1630 erbaut. Diese Arkaden gestaltete großteils der Maurermeister Christoph Gottsreiter. Die Epitaphien und schmiedeeisernen Abschlussgitter stammen dabei aus der Zeit zwischen dem 17. und dem 20. Jahrhundert.

In den Gruftarkaden sind beerdigt:

Das Gräberfeld

Grabstätte Stumpfegger mit sieben Kreuzen: Sebastian Stumpfegger, seine vier Ehefrauen und seine Eltern
Grab von Clemens Holzmeister

Im Gräberfeld befindet sich die Begräbnisstätte des bekannten Hofsteinmetzes und Maurermeisters Sebastian Stumpfegger mit sieben Kreuzen. Die in früherer Zeit von Fremdenführern zur Unterhaltung ihrer Gäste gern erzählte pietätlose und unwahre Behauptung, nach der dieser prominente und hochbegabte Mitarbeiter Johann Bernhard Fischer von Erlachs seine angeblich sechs Ehefrauen heimtückisch ermordet habe, sollte aus dem Gedächtnis gelöscht werden. In Wirklichkeit erinnern die Inschriften auf den insgesamt sieben Kreuzen an Meister Sebastian Stumpfegger, seine vier Ehefrauen und seine Eltern.

Bemerkenswert ist auch der launige Spruch auf einem Grabstein eines Bediensteten des Salzburger Museums Carolino Augusteum des Jahres 1870: Froh gelebt, kein Scherz verdorben, – Viel geplagt und nichts erworben, – Viele Freunde, wenig Geld – War sein Loos auf dieser Welt.

Berühmte Persönlichkeiten in den Reihengräbern

Weitere Friedhöfe in der Stadt Salzburg

Siehe auch

Literatur

  • Conrad Dorn, Andreas Lindenthaler: Der Friedhof St. Peter in Salzburg. Verlag St.-Peter, 1982, Salzburg, ISBN 3-900173-37-0.
  • Wolfgang Steinitz: Salzburg ein Kunst- und Reiseführer für die Stadt und ihre Umgebung, Residenz Verlag, Salzburg 1984, ISBN 3-7017-0003-6.
  • Adolf Haslinger, Peter Mittermayr (Hrsg.): Salzburger Kulturlexikon, Residenz Verlag, Salzburg 1987, ISBN 3-7017-0503-8.
Commons: Petersfriedhof Salzburg  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. stift-stpeter.at
  2. stift-stpeter.at

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In back of St Peter's Abbey is a chapel, graveyard and catacombs that contain many famous people. Sanction Solaria (architect and builder of Salzburg Cathedral), Mannerly Mozart (Mozart's sister), Lorenz Hagen Auer (Mozart family's landlord and friend), Michael Haydn (composer and Joseph Haydn's brother), Paul Hofhaimer (organist and composer), Sigmund Haffner (alderman and mayor, friend of the Mozart family), Richard Mayr (opera singer, first "Ochs von Lerchenau" in the Salzburg Festival's Rosenkavalier), Harry Collins (last commander of the American occupying forces who later lived in Salzburg, one of the city's honorary citizens). Austria-00340 - Graveyard of St Peter's Abbey Dennis Jarvis from Halifax, Canada
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Crypt 31 (Petersfriedhof Salzburg): the burial place of Santino Solari, the architect of Salzburg Cathedral Eigenes Werk PeterCollins
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Detail Grab in der Stift Sankt Peter Eigenes Werk Pedro J Pacheco
CC BY-SA 3.0 at
Datei:Crypt 54 (Petersfriedhof Salzburg) Kommunegruft - main monument.jpg
Begriffsklärungs-Icon (Autor: Stephan Baum) Eigenes Werk ( Originaltext: Own drawing by Stephan Baum ) Original Commons upload as File:Logo Begriffsklärung.png by Baumst on 2005-02-15 Stephan Baum
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Web Gallery of Art : Abbild Info about artwork reference_wga QS:P973," http://www.wga.hu/html/b/burkel/graveyar.html " Heinrich Bürkel
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Datei:Johann Heinrich Bürkel - Graveyard of St. Peter's in Winter - WGA03729.jpg
Petersfriedhof Salzburg Blick zur Margarethenkapelle Selbst fotografiert Photo: Andreas Praefcke
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Datei:Petersfriedhof 17.jpg
Petersfriedhof Salzburg Selbst fotografiert Photo: Andreas Praefcke
CC BY 3.0
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Blid von aus dem Fenster in der Katakombe und zeigt den Ausblick von dem Friedhof. Eigenes Werk Iknowchristalena
CC BY-SA 3.0 at
Datei:Petersfriedhof Salzburg.jpg
Petersfriedhof Salzburg: grave of the architect Clemens Holzmeister and his wife Eigenes Werk PeterCollins
CC BY-SA 4.0
Datei:Petersfriedhof Salzburg - Grave of Clemens Holzmeister 1 - DSC01436.jpg