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vom 11.01.2016, aktuelle Version,

Pfitsch

Pfitsch
(ital.: Val di Vizze)
Wappen
Wappen von Pfitsch
Karte
Staat: Italien
Region: Trentino-Südtirol
Provinz: Bozen – Südtirol
Bezirksgemeinschaft: Wipptal
Einwohner:
(VZ 2011/31.12.2016)
2.619/3.006
Sprachgruppen:
(laut Volkszählung 2011)
90,98 % deutsch
8,94 % italienisch
0,08 % ladinisch
Koordinaten 46° 54′ N, 11° 28′ O
Meereshöhe: 943–3509 m s.l.m. (Zentrum: 948 m s.l.m.)
Fläche: 142,00 km²
Dauersiedlungsraum: 11,7 km²
Fraktionen: Kematen, St. Jakob, Wiesen
Nachbargemeinden: Brenner, Finkenberg (A), Freienfeld, Gries am Brenner (A), Mühlbach, Mühlwald, Sterzing, Vintl, Vals (Tirol)
Partnerschaft mit: Altdorf, bei Nürnberg (DE), Landkreis Cuxhaven (DE)
Postleitzahl: 39049
Vorwahl: 0472
ISTAT-Nummer: 021107
Steuernummer: 81005910211
Bürgermeister (2015): Stefan Gufler (SVP)

Pfitsch (italienisch Val di Vizze) ist eine der nördlichsten Gemeinden von Südtirol in Italien mit 3006 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016). Die Gemeinde erhielt ihren Namen vom Pfitscher Tal, in dem sie liegt. Ihr Hauptort ist Wiesen am Eingang des Tals.

Geografie

Die Gemeinde Pfitsch befindet sich im Norden Südtirols und nimmt dort das gesamte Pfitscher Tal sowie die umliegenden Berge ein. Das Pfitscher Tal – vom Pfitscher Bach durchflossen – zweigt bei Sterzing vom Wipptal in nordöstliche Richtung ab und führt über 20 km in die Zillertaler Alpen hinein, bevor es am Pfitscher Joch (2246 m s.l.m.) endet. Die Gemeindefläche beträgt 142,00 km².

Die Gemeinde ist in die drei Fraktionen Kematen, St. Jakob und Wiesen gegliedert, die wiederum eine ganze Reihe kleinerer Dörfer und Weiler umfassen, etwa Flains, Moos, Burgum, Schmuders, Tulfer, Kematen, St. Jakob, Stein, Maibad, Ried, Rain, Grube, Kinzen, Wiesen und Bahnhof.

Blick vom Pfitscher Joch in südwestliche Richtung ins Pfitscher Tal

Der Hauptort der Gemeinde ist Wiesen (940–970 m) am Talausgang vor dem Sterzinger Becken. In dieser Gegend stößt das Pfitscher Gemeindegebiet bis an den Eisack und somit unmittelbar an das Sterzinger Stadtzentrum, wodurch etwa der Sterzinger Bahnhof eigentlich in Pfitsch liegt. Im Süden bildet hier der Pfitscher Bach in seinem letzten Teilstück vor der Einmündung in den Eisack die Grenze zur Nachbargemeinde Freienfeld. Kematen liegt grob in der Mitte des Pfitscher Tals, während St. Jakob die höchstgelegene Fraktion ist.

Das erste Teilstück der Berge, die das Pfitscher Tal im Nordwesten und Norden begrenzen, ist der Tuxer Kamm. Zu den bedeutendsten Gipfeln hier zählen die Weißspitze (2714 m), das Hühnerspiel (2790 m), die Rollspitze (2776 m), die Kalkwandstange (2386 m), die Flatschspitze (2570 m) und der Wolfendorn (2776 m). Das Schlüsseljoch (2212 m) zwischen Kalkwandstange und Flatschspitze bildet einen Übergang nach Brennerbad in der Gemeinde Brenner. Ab dem Wolfendorn wird der Gebirgszug nördlich über dem Pfitscher Tal, der nun auch die italienisch-österreichische Staatsgrenze trägt, zum Zillertaler Hauptkamm gerechnet. Nach dem Kraxentrager (2999 m), der Hohen Wand (3289 m) sowie dem Einschnitt des Pfitscher Jochs, der das Pfitscher Tal mit dem Zamser Grund in Nordtirol verbindet, steigt der Kamm nach Osten hin weiter an. Im äußersten Osten des Gemeindegebiets befinden sich mit der Hochfernerspitze (3463 m), dem Hochfeiler (3509 m) und dem Hohen Weißzint (3371 m) die höchsten Gipfel von Pfitsch. Am Hohen Weißzint löst sich ein nach Südwesten streichender Kamm, der das Pfitscher Tal südseitig begrenzt und zu dem von dort mehrere kurze Seitentäler vordringen. Der erste kurze Abschnitt dieses Gebirgszugs zwischen Hohem und Niederem Weißzint bildet die Gemeindegrenze zu Mühlwald im Mühlwalder Tal. In der Folge trennt der Kamm auf der Höhe von Rotem Beil (2949 m) und Grabspitze (3062 m) Pfitsch vom zur Gemeinde Vintl gehörenden Pfunderer Tal, sowie auf der Höhe der Wilden Kreuzspitze (3135 m) vom zur Gemeinde Mühlbach gehörenden Valler Tal. Südwestlich der Wilden Kreuzspitze verliert der Gebirgszug immer mehr an Höhe und läuft – zuletzt die Gemeindegrenze zu Freienfeld tragend – zum Wipptal hin aus.

In Pfitsch gibt es keine bedeutenden Stillgewässer, jedoch eine Reihe kleinerer Bergseen an den nördlichen Talflanken, darunter die Hatzlacke (1850 m), den Grafsee (1999 m) und die Pfitscher-Joch-Seen (über 2200 m).

Geschichte

Die Besiedlung des Gemeindegebietes geht bis in die Römerzeit zurück, denn bereits um 600 n. Chr. dürften die heutigen Siedlungen Flains, Tulfer und Kematen bestanden haben. Die erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde geht aus einer Schenkungsurkunde des Jahres 827 n. Chr. hervor.

Um 1070 kam es zu einem Felssturz, durch welchen der See, welcher das hintere Tal bis dahin ausfüllte, entleert wurde. Dadurch wurde auch der hintere Teil des Tales bewohnbar.

Rund hundert Jahre später, im Jahre 1186, wurden dann auch die restlichen Fraktionen und Orte in einer päpstlichen Urkunde erwähnt.

Politik

Faschistische Amtsbürgermeister (podestà) der ehemaligen Gemeinde Pfitsch:

  • Giuseppe Vandoni: 1926–1929
  • Lodovico Merelli: 1929–1930
  • Manlio Trabalza: 1930–1931

Faschistische Amtsbürgermeister (podestà) der ehemaligen Gemeinde Wiesen:

  • Johann Weissteiner: 1926–1928
  • Leopoldo Traversi: 1928–1928
  • Leonardo Magi: 1929–1929
  • Achille de Cadillac: 1930–1931

Faschistische Amtsbürgermeister (podestà) und kommissarischer Bürgermeister der 1931 aus Wiesen und Pfitsch zusammengelegten Gemeinde Pfitsch:

  • Achille de Cadillac: 1931–1938
  • Francesco del Chicca: 1938–1940
  • Enrico Schievano: 1940–1943
  • Alois Kortleitner: 1943–1944

Bürgermeister seit 1945:[1]

  • Johann Bacher: 1945–1977
  • Johann Pupp: 1977–2000
  • Johann Frei: 2000–2015
  • Stefan Gufler: 2015–

Bevölkerung

Die Gemeinde hat 3006 Einwohner (Stand 31. Dezember 2016), diese gehören laut Volkszählung von 2011 zu 90,98 % der deutschen, zu 8,94 % der italienischen und zu 0,08 % der ladinischen Sprachgruppe an.

Bildung

Auf dem Gemeindegebiet von Pfitsch befinden sich zwei Grundschulen in Wiesen und Kematen, die beide dem deutschen Schulsprengel der Nachbargemeinde Sterzing III angeschlossen sind.[2]

Wappen

Blasonierung: Schild geteilt von Schwarz und Grün: Oben eine natürliche aufrechte Bergkristalldrüse mit drei gespreizten Kristallen. Unten ein aufrechtes, silbernes Hufeisen.[3] Der Bergkristall steht für den ehemals betriebenen Bergbau, den Kristallreichtum und das dunkle Schiefergestein. Das Hufeisen ist dem Wappen eines ehemaligen örtlichen Gerichtsherrn entnommen. Der grüne Grund symbolisiert den Ortsteil Wiesen.

Sehenswürdigkeiten

  Commons: Pfitsch  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159; abgerufen am 16. November 2015 (PDF; 15 MB).
  2. Schulsprengel Sterzing III. Südtiroler Bürgernetz; abgerufen am 25. Oktober 2014.
  3. Wappen Gemeinde Pfitsch