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vom 09.06.2022, aktuelle Version,

Raiding

Marktgemeinde
Raiding
Wappen Österreichkarte
Raiding (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberpullendorf
Kfz-Kennzeichen: OP
Fläche: 13,07 km²
Koordinaten: 47° 34′ N, 16° 32′ O
Höhe: 253 m ü. A.
Einwohner: 895 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 68 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7321
Vorwahl: 02619
Gemeindekennziffer: 1 08 19
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Franz-Liszt-Platz 1
7321 Raiding
Website: www.raiding-online.at
Politik
Bürgermeister Markus Landauer (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017)
(15 Mitglieder)
8
7
8  7 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Raiding im Bezirk Oberpullendorf
Lage der Gemeinde Raiding im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Raiding (ungarisch Doborján, kroatisch Rajnof) ist eine Marktgemeinde im Bezirk Oberpullendorf im Burgenland in Österreich.

Geografie

Die Gemeinde liegt am Raidingbach im Mittelburgenland.

Geschichte

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Es wurde vom keltischen Stamm der Boier bewohnt. Unter den Römern lag das heutige Raiding dann in der Provinz Pannonia und anschließend nach der Völkerwanderung siedelte das Reitervolk der Awaren hier. Im Hochmittelalter war Raiding Slawisches Siedlungsgebiet und unter dem Namen Rudnik bekannt. 1425 wurde Raiding erstmals urkundlich als Dobornya erwähnt. Der Ort gehörte, wie das gesamte Burgenland, bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Doborján verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen.

Raiding gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

Mit 1. Jänner 1971 wurde Raiding im Rahmen des „Gemeindestrukturverbesserungsgesetzes“ durch einen Beschluss der Burgenländischen Landesregierung mit Lackendorf und Unterfrauenhaid zur neuen „Gemeinde Raiding-Unterfrauenhaid“ vereinigt.[1] Diese Großgemeinde wurde per Verordnung vom 6. September 1989 mit 1. Jänner 1990 wieder aufgelöst,[2] womit Raiding – wie auch Lackendorf sowie Unterfrauenhaid – wieder eine den Grenzen der Katastralgemeinde folgende selbständige Gemeinde wurde.

Die Gemeinde Raiding besitzt seit 1. August 1990 das Recht zur Führung der Bezeichnung „Marktgemeinde“.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Wirtschaft

Weinbau wird im Haupt- und Nebenerwerb betrieben. Daneben gibt es Unternehmen des Metallbaus und der Sodawassererzeugung. Außerdem gibt es einige Schnapsbrenner im Nebenerwerb.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ortszentrum von Raiding
Franz-Liszt-Konzerthaus
Franz-Liszt-Geburtshaus
Storchenhaus von Terunobu Fujimori
  • Pfarrkirche Raiding: Die römisch-katholische Pfarrkirche hat ein Kirchenschiff aus 1927 und einen älteren Kirchturm.
  • Franz-Liszt-Geburtshaus: Im Geburtshaus von Franz Liszt ist seit 1951 ein Museum über das Leben des Komponisten eingerichtet.
  • Franz-Liszt-Konzerthaus: Das Konzerthaus wurde 2006 nach den Plänen des niederländischen Architekturbüros Atelier Kempe Thill in unmittelbarer Nähe des Geburtshauses von Franz Liszt errichtet. Der Konzertsaal fasst rund 590 Sitzplätze. Im Mittelpunkt des Programms steht die Klavier- und Kammermusik von Franz Liszt.
  • Storchenhaus: Der japanische Architekt Terunobu Fujimori baute das sogenannte Storchenhaus in Raiding[4]. Das Gästehaus wurde im Rahmen eines kulturellen Austauschprogramms zwischen Japan und Österreich gebaut und am 27. Oktober 2012 fertiggestellt.[5][6]
  • Der Film Totstellen von Axel Corti aus dem Jahr 1975 spielt in Teilen in Raiding.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Experimentelle Gasthäuser: Seit dem Jahr 2010 errichtet die Kunst- und Architekturinitiative Raiding Project experimentelle Gasthäuser von namhaften japanischen Architekten in der Gemeinde. Die Aktivitäten werden durch ein hochkarätiges künstlerisches Rahmenprogramm begleitet.
  • Liszt Festival Raiding: Das Liszt Festival Raiding findet seit der Eröffnung des Franz-Liszt-Konzerthauses 2006[7] alljährlich zu vier Terminen, den vier Jahreszeiten angepasst, jeweils an 3 bis 4 Tagen statt. Es gibt jedes Jahr Konzerte zu jährlich verschiedenen Themen. 2020 wurde die Veranstaltung aufgrund der COVID-19-Pandemie abgesagt.[8]

Wirtschaft und Infrastruktur

Raiding war seit 1908 mit der Halte- und Ladestelle Raiding-Lackendorf an die Burgenlandbahn angeschlossen. Der Personenverkehr wurde 2001 eingestellt.

Unter der Woche verkehren Buslinien. Am Wochenende ist die Gemeinde praktisch nicht mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar.

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2017
 %
60
50
40
30
20
10
0
52,68
(+2,27)
47,32
(+0,35)
n. k.
(−2,62)
     

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 15 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2017[9] 2012[10] 2007[11] 2002[12] 1997[12]
Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M.
ÖVP 364 52,68 8 366 50,41 8 335 44,91 7 266 41,56 6 196 34,33 4
SPÖ 327 47,32 7 341 46,97 7 392 52,55 8 374 58,44 9 331 57,97 8
LBL nicht kandidiert 19 2,62 0 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
FBL nicht kandidiert nicht kandidiert 19 2,55 0 nicht kandidiert nicht kandidiert
FPÖ nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 44 7,71 1
Wahlberechtigte 877 842 845 774 705
Wahlbeteiligung 83,69 % 90,86 % 92,19 % 87,60 % 88,09 %

Gemeindevorstand

Gemeindeamt Raiding
Bürgermeister Markus Landauer

Neben Bürgermeister Markus Landauer (ÖVP) und Vizebürgermeister Christian Zimmer (SPÖ)gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Marcus Gullner (ÖVP), Thomas Kautz (SPÖ) und Peter Zolles (ÖVP) dem Gemeindevorstand an.[13]

Zum Gemeindekassier wurde Peter Minasch (SPÖ) und zum Umweltgemeinderat wurde Peter Zolles (ÖVP) gewählt.[13]

Bürgermeister

Bürgermeister ist Markus Landauer (ÖVP). Er setzte sich bei der Bürgermeisterdirektwahl 2007 mit 50,20 % gegen die seit 2002 amtierende Bürgermeisterin Anna Schlaffer (SPÖ, 49,80 %) durch.[11] Bei der Wahl am 1. Oktober 2017 wurde Landauer mit 61,95 % in seinem Amt bestätigt. Als Mitbewerber trat Christian Zimmer (SPÖ) an, der auf 38,05 % kam.[9] Zimmer wurde dafür in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats zum Vizebürgermeister gewählt.[13]

Amtsleiterin ist Elisabeth Ackerler.[14]

Wappen

Blasonierung: „In dem von Silber und Blau gespaltenen Schild vorne ein blauer Weinstock mit zwei Trauben und einem Blatt, hinten ein nach rechts gewendetes steigendes silbernes Einhorn

Das Wappen wurde am 18. Juli 1990 verliehen. Das Einhorn ist dem Familienwappen der adeligen Familie Illéssy entnommen, deren Edelhof zum Geburtshaus von Franz Liszt wurde. Der Weinstock verweist auf den Weinbau in der Gemeinde.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Ehrenbürger

Quelle: Marktgemeinde Raiding[15]

Ehrenringträger

Quelle: Marktgemeinde Raiding[15]

  • Alois Nöhrer, Bürgermeister a. D. (verliehen am 24. September 1995)
  • Josef Fennesz, Gemeindeoberamtsrat a. D. (verliehen am 29. Mai 1997)
  • Johann Erhardt, Landtagspräsident a. D. (verliehen am 13. September 2009)
  • Franz und Inge Drescher, Pflege-Zentrum Raiding (verliehen am 3. Oktober 9)2015

Träger der „Franz-Liszt-Medaille“

Quelle: Marktgemeinde Raiding[15]

  • Franz Weninger † (verliehen am 22. Dezember 1990)
  • Johann Erhardt, Landtagspräsident (verliehen am 20. Oktober 1996)
  • Emil Schreiner † (verliehen am 20. Oktober 1996)
  • Martin Waranitsch, Obmann Seniorenbund (verliehen am 15. Dezember 2012)
Commons: Raiding  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesgesetzblatt für das Burgenland 44/1970: Gesetz vom 1. September 1970 über Gebietsänderungen von Gemeinden (Gemeindestrukturverbesserungsgesetz) (PDF-Dokument; abgerufen am 1. Jänner 2018)
  2. Bgld LGBl 1989/50. In: Landesgesetzblatt für das Burgenland, Jahrgang 1989, S. 262. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lgb.
  3. Bgld LGBl 1990/46. In: Landesgesetzblatt für das Burgenland, Jahrgang 1990, S. 77. (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/lgb.
  4. „Storchenhaus“ in Raiding öffnet, Artikel in der Wiener Zeitung vom 23. Oktober 2012.
  5. Die Raiding Foundation ist ein gemeinnütziger Verein
  6. Bericht des ORF auf Youtube über die Eröffnung des Storchenhauses
  7. Liszt Festival Raiding – Eines der wohl aufregendsten Kulturprojekte im ländlichen Raum!, auf: lisztfestival.at, abgerufen am 14. September 2020.
  8. Burgenländischer Kultursommer abgesagt. In: ORF.at. 24. März 2020, abgerufen am 25. März 2020.
  9. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Raiding 2017 (abgerufen am 2. Jänner 2018)
  10. Land Burgenland: Wahlergebnis Raiding 2012 (abgerufen am 2. Jänner 2018)
  11. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Raiding 2007 (abgerufen am 2. Jänner 2018)
  12. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Raiding 2002 (abgerufen am 2. Jänner 2018)
  13. 1 2 3 Marktgemeinde Raiding: Gemeinderat (abgerufen am 2. Jänner 0218)
  14. Marktgemeinde Raiding: Das Gemeindeamt (abgerufen am 2. Jänner 0218)
  15. 1 2 3 Marktgemeinde Raiding: Persönlichkeiten (abgerufen am 2. Jänner 2018)

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Positionskarte von Österreich Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer NordNordWest
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Center of Raiding, a small village in Austria, where Franz Liszt was born. Eigenes Werk User:Eino81
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Markus Landauer - Bürgermeister der Marktgemeinde Raiding Eigenes Werk Steindy ( talk ) 23:41, 12 January 2012 (UTC)
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Piktogramm zum Kennzeichnen von Informationen bei einer Wahl/Abstimmung. Own illustration, 2007 Arne Nordmann ( norro )
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Raiding, Franz-Liszt-Geburtshaus (1587) Eigenes Werk Earnest B
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Raiding, Liszt-Zentrum, Konzerthaus Eigenes Werk Earnest B
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Raiding - Gemeindeamt Eigenes Werk Steindy ( Diskussion ) 20:39, 31 December 2017 (UTC)
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