Rasen-Antholz
Rasen-Antholz | |
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(ital: Rasun Anterselva) | |
Wappen
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Karte
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Staat: | Italien |
Region: | Trentino-Südtirol |
Provinz: | Bozen – Südtirol |
Bezirksgemeinschaft: | Pustertal |
Einwohner: (VZ 2011/31.12.2016) |
2.870/2.866 |
Sprachgruppen: (laut Volkszählung 2011) |
98,40 % deutsch 1,16 % italienisch 0,44 % ladinisch |
Koordinaten | 46° 51′ N, 12° 6′ O |
Meereshöhe: | 926–3436 m s.l.m. (Zentrum: 1030 m s.l.m.) |
Fläche: | 120,92 km² |
Dauersiedlungsraum: | 13,6 km² |
Fraktionen: | Antholz-Mittertal, Antholz-Niedertal, Antholz-Obertal, Neunhäusern, Niederrasen, Oberrasen |
Nachbargemeinden: | Bruneck, Gsies, Olang, Percha, Sand in Taufers, St. Jakob in Defereggen, Welsberg-Taisten |
Postleitzahl: | 39030 |
Vorwahl: | 0474 |
ISTAT-Nummer: | 021071 |
Steuernummer: | 00409320215 |
Bürgermeister (2015): | Thomas Schuster (SVP) |
Rasen-Antholz ([ˈraːsn̩-ˈanthɔlts]; italienisch Rasun Anterselva) ist eine Gemeinde in Südtirol (Italien) mit 2866 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2016). Sie umfasst das Antholzer Tal (ein Seitental des Pustertals) sowie einen kleineren Bereich des Pustertals. Bekannt ist die Gemeinde insbesondere für ihre Langlauf- und Biathlon-Infrastruktur.
Geografie

Rasen-Antholz befindet sich im Osten Südtirols östlich von Bruneck. Das 120,92 km² große Gemeindegebiet nimmt das gesamte Antholzer Tal ein. Daneben umfasst es auch noch kleinere Flächen des in Ost-West-Richtung verlaufenden Pustertals, von dem das Antholzer Tal beim Olanger Becken in nördliche Richtung abzweigt. Die Bevölkerung siedelt in sechs größeren dörflichen Siedlungen mit Fraktionsstatus sowie einigen Weilern und Einzelhöfen.
Am Eingang des Antholzer Tals, das vom Antholzer Bach durchflossen wird, befinden sich in dichter Folge zunächst Niederrasen (1010–1050 m s.l.m.), der Hauptort der Gemeinde, und dann Oberrasen (1080–1110 m). Deutlich weiter taleinwärts liegen Antholz-Niedertal (1110–1140 m), Antholz-Mittertal (1240–1270 m) und – nach einem Schwenk des Tals Richtung Nordosten – die Streusiedlung Antholz-Obertal (über 1300 m). Im Talschluss befindet sich der Antholzer See (1642 m), bevor das Gelände stark zum Staller Sattel (2052 m) ansteigt, einem befahrbaren Pass über die Staatsgrenze zu Österreich ins Osttiroler Defereggental.
Der Staller Sattel stellt auch die Verbindung zwischen den beiden Gebirgsgruppen her, die Antholz umrahmen, der Rieserfernergruppe und den Villgratner Bergen. Der Gebirgskamm, der das Tal im Westen und Norden begrenzt und größtenteils im Naturpark Rieserferner-Ahrn unter Schutz gestellt ist, zählt zur Rieserfernergruppe. Zu den bedeutendsten sich hoch über dem Talboden erhebenden Gipfeln dort gehören die Gelttalspitze (3126 m), der Magerstein (3273 m), der Wildgall (3273 m) und der Hochgall (3436 m), die allesamt Antholz vom nördlichen Reintal abschirmen, sowie die Große Ohrenspitze (3101 m). Der Kamm der Villgratner Berge, der sich an der Ostseite des Antholzer Tals aufbaut, weist keine Dreitausender auf. Ihr höchster Gipfel ist die Rote Wand (2818 m). Da der Grenzverlauf hier über eine kurze Strecke von der Wasserscheide abweicht, gehört auch der oberste Abschnitt des Karbachtals, das in das östliche Gsieser Tal mündet, zum Gemeindegebiet.
Der zu Rasen-Antholz gehörende Abschnitt des Pustertals beschränkt sich im Bereich des Beckens, in dem sich die südliche Nachbargemeinde Olang ausdehnt, auf die Handwerkerzone und die Fraktion Neunhäusern (1000–1010 m). Westlich davon buchtet das Gemeindegebiet etwas aus, umfasst ein paar Häuser von Nasen an der Grenze zu Percha und überschreitet sogar die Rienz, wodurch auch ein kleines Gebiet am Fuße des Kronplatzes zu Rasen-Antholz zählt.
Geschichte
Am Eingang des Antholzer Tals befindet sich in der gleichnamigen Flur das Gräberfeld Windschnur aus der Hallstattzeit mit zahlreichen interessanten Fundstücken. Aus derselben Zeit stammt auch der sensationelle Rieserfernerfund.
Politik
Bürgermeister seit 1956:[1]
- Anton Zingerle: 1956–1964
- Josef Berger: 1964–1969
- Konrad Renzler: 1969–1980
- Heinrich Renzler: 1980–1995
- Karl Messner: 1995–2010
- Herbert Berger: 2010–2012
- Thomas Schuster: 2012-
Bildung
Auf dem Gemeindegebiet befinden sich vier Grundschulen in Niederrasen, Oberrasen, Antholz-Niedertal und Antholz-Obertal, die zusammen dem deutschen Schulsprengel der Nachbargemeinde Olang angeschlossen sind.[2]
Sehenswertes
Sport

Auf 1642 m Höhe liegt am Ende des Tals der Antholzer See, der eine Fläche von 44 Hektar umfasst. Neben dem See befindet sich das Biathlon-Stadion Südtirol Arena, für das Antholz europaweit bekannt ist. Hier wurden bereits fünf Biathlon-Weltmeisterschaften ausgetragen, auch die Weltmeisterschaften 2007 fanden in Antholz statt. Außerdem werden jährlich Biathlon-Weltcuprennen in Antholz ausgetragen. Die Strecken liegen auf rund 1600 m und sind damit die höchstgelegenen im Biathlon-Weltcup.
Im Sommer eignet sich das Antholzer Tal für Wanderungen und Mountainbike-Touren. Für sehr erfahrene Mountainbiker ist die Klammlrunde zu empfehlen: Der Rundkurs führt entlang des Antholzer Tales, über den Staller Sattel (2052 m), dann entlang des hinteren Defereggentales (Nationalpark Hohe Tauern), dann über das Klammljoch (2288 m) ins Reintal. Von dort aus kommt man über Sand in Taufers (864 m) und Bruneck (800 m) wieder nach Rasen. Die Länge der Strecke beträgt knapp unter 100 km.
Im Winter eignet sich das Antholzer Tal gut für Langlauf, Biathlon und Skifahren. In Antholz-Mittertal befindet sich ein Schlepplift (Riepenlift); das Skigebiet Kronplatz erreicht man von Mittertal aus mit dem Auto in 15 Minuten. Von Rasen ist der Kronplatz hingegen nur 3 km entfernt.
Söhne und Töchter von Rasen-Antholz
- Wilfried Pallhuber (* 1967), mehrfacher Biathlonweltmeister
- Elmar Messner, erster Snowboardcrossweltcupgesamtsieger, Vize-Weltmeister im Snowboardparallelslalom
- Dorothea Wierer (* 1990), Biathletin
- Markus Windisch (* 1984), Biathlet
- Johann Passler (* 1961), Biathlonweltmeister
- Hubert Pallhuber, Mountainbike-Weltmeister
- Hubert Leitgeb (1965–2012), Biathlon-Weltmeister
- Michael Plaickner, Junioreneuropameister im Rennrodeln
- Peter Paßler, ein Anführer in den Tiroler Bauernkriegen 1525
- Gottlieb Taschler (* 1962), Biathlet
- Andreas Zingerle (* 1961), Biathlet
- Gerhard Wieser (* 1968), Koch und Fachbuchautor
Weblinks
- Offizielle Website
- Landschaftsplan der Gemeinde Rasen-Antholz. Amt für Landschaftsökologie, Autonome Provinz Bozen – Südtirol (PDF-Datei)
- Geschichte-Tirol: Rasen-Antholz
- Eintrag im Tirol Atlas des Instituts für Geographie an der Universität Innsbruck
Einzelnachweise
- ↑ Die Bürgermeister der Gemeinden Südtirols seit 1952. In: Festschrift 50 Jahre Südtiroler Gemeindeverband 1954–2004. Südtiroler Gemeindenverband, S. 139–159; abgerufen am 16. November 2015 (PDF; 15 MB).
- ↑ Schulsprengel Olang. Südtiroler Bürgernetz; abgerufen am 25. Oktober 2014.
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