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vom 12.09.2021, aktuelle Version,

Rohrbach bei Mattersburg

Marktgemeinde
Rohrbach bei Mattersburg
Wappen Österreichkarte
Rohrbach bei Mattersburg (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Mattersburg
Kfz-Kennzeichen: MA
Fläche: 15,23 km²
Koordinaten: 47° 43′ N, 16° 25′ O
Höhe: 266 m ü. A.
Einwohner: 2.614 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 172 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7222
Vorwahl: 02626
Gemeindekennziffer: 1 06 10
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Marktgemeinde Rohrbach bei Mattersburg
7222 Rohrbach bei Mattersburg
Website: www.rohrbach-bm.at
Politik
Bürgermeister: Günter Schmidt (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017)
(23 Mitglieder)
16
6
1
16  6  1 
Insgesamt 23 Sitze
Lage von Rohrbach bei Mattersburg im Bezirk Mattersburg
BaumgartenLoipersbachWiesen
Lage der Gemeinde Rohrbach bei Mattersburg im Bezirk Mattersburg (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Gemeindewappen als Blumeninsel
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Rohrbach bei Mattersburg (ungarisch: Fraknónádasd, kroatisch: Orbuh) ist eine Marktgemeinde im Bezirk Mattersburg im Burgenland in Österreich. Die Gemeinde liegt im Naturpark Rosalia-Kogelberg.

Geografie

Rohrbach bei Mattersburg liegt an den Nordhängen des Ödenburger Gebirges an der österreichisch-ungarischen Grenze. Der Ort ist in die Hügellandschaft des östlichsten Alpenausläufers eingebettet, deren Landschaft sich aus den gegensätzlichen morphologischen Formen von Ostalpen und ungarischer Tiefebene zusammensetzt.

Sanft laufen die Alpen hier aus, ihre letzten Hügel verlieren sich in den letzten Ausläufern der kleinen ungarischen Tiefebene. Die Kuppen des Ödenburger Gebirges schmückt ein dichter Mischwald, an den sich eine vielgliedrige landwirtschaftliche Flur mit einem reichhaltigen Obstbaumbestand anschließt; zahlreiche Kirschbäume verleihen zur Blütezeit der Landschaft ein geradezu märchenhaftes Flair. Das relativ warme und trocken gemäßigte pannonische Klima lässt mächtige Edelkastanienhaine wachsen und fördert den Weinbau.

Die sonnseitigen Hänge des Rohrbacher Kogels zählen mit ihren zahlreichen Streuobstwiesen, Trockenrasen und Mähwiesen zu den schönsten und ausgedehntesten Trockenlandschaften im Burgenland. Das milde Klima, der kalkhaltige Boden und die frühzeitige Rodung des Waldes führten zur Entstehung einer wärmeliebenden, überaus artenreichen Flora und Fauna. Das Gebiet ist als „Naturschutzgebiet Rohrbacher Kogel“ unter besonderen Schutz gestellt.

Auch die in einer Talung am Fuße des Kogels gelegenen „Teichwiesen“ sind Naturschutzgebiet. Das weitgehend verschilfte Feuchtgebiet im Zentrum des Gebietes ist randlich von Überschwemmungswiesen umgeben, die in den höher gelegenen Bereichen, den „Hangwiesen“ zu ausgedehnten, extensiv genutzten Mager- und Trockenwiesen übergehen. Die Bedeutung des im Mattersburger Hügelland gelegenen Europaschutzgebietes liegt in der Vielfalt an unterschiedlichen Lebensraumtypen, die von Trockenrasen über verschiedene Ausbildungen von Mähwiesen bis zu Sumpf- und Wasserflächen reichen. Damit verbunden ist ein überaus großer Artenreichtum an mitunter stark bedrohten Tier- und Pflanzenarten.

Im waldreichen Süden des Gemeindegebietes, im Rohrbacher Wald, entspringt der Aubach als oberster Fließabschnitt des Flusses Ikva.

Nachbargemeinden

Zemendorf-Stöttera und Draßburg Schattendorf
Marz Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Loipersbach
Sieggraben Lackenbach Sopron
(Ödenburg, Ungarn)

Geschichte

Rohrbach im Südosten von Marz und Mattersdorf/Nagy Márton (Mitte), um 1880 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg. Später im Römischen Reich war das Gebiet Teil der Provinz Pannonia. Damals führte eine Straße von "Scarabantia" (Ödenburg) nach "Aquae" (Baden) über Rohrbacher Gebiet. In unmittelbarer Nähe wurden in den 1960er-Jahren die Reste einer römischen Landvilla ausgegraben.

Im Jahr 1899 wurde neben der Bahntrasse auf den Breitbaueräckern ein Depot mit 43 Goldmünzen aus der Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr. gefunden. Der Finder, Alois Kugler aus Ödenburg (Sopron), verbrachte die Münzen in die Museen von Budapest, Sopron, sowie in einige kleinere Heimatmuseen. Im Soproner Museum sind drei Münzen vorhanden, eine vom boischen BIATEC-Typus, ein Athene-Alkis-Typ und ein Regenbogenschüsselchen. Im selben Jahr soll auch noch ein Topf mit 65 Goldmünzen gefunden worden sein, darüber gibt es allerdings keine genaueren Informationen.[1]

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Fraknónádásd verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde Deutsch-Westungarn in dem Vertrag von St. Germain 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Marktgemeinde ist Rohrbach bei Mattersburg seit 1992 (durch VO 47).

Bevölkerungsentwicklung

Pfarrkirche Rohrbach bei Mattersburg

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Sport

Gansbärenstadion des SV Rohrbach

Von überregionaler Bedeutung sind im Besonderen

Kulinarik

Ein Brauchtum in Rohrbach bei Mattersburg ist ein besonderes Trinkritual, bei dem die Teilnehmer einen sogenannten Rohrbacher (dial. "Roawecka") trinken. Hierbei handelt es sich um eine 50-50-Mischung aus rotem und weißem Wein.

Wirtschaft

Von wesentlicher Bedeutung für das Gebiet von Rohrbach ist der am Rohrbacher Sattel gelegene alte Kulturhain der Edelkastanie, der größte in ganz Österreich.

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2017
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
67,94
(+6,34)
24,14
(−5,46)
7,92
(n. k.)
n. k.
(−8,8)
       

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 23 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2017[2] 2012[3] 2007[4] 2002[5] 1997[5]
Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M.
SPÖ 1106 67,94 16 1022 61,60 14 1107 63,15 15 1114 63,51 15 988 58,88 14
ÖVP 393 24,14 6 491 29,60 7 561 32,00 8 512 29,19 7 556 33,13 8
WIRA1 129 7,92 1 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
FPÖ nicht kandidiert 146 8,80 2 44 2,51 0 128 7,30 1 134 7,99 1
FBL nicht kandidiert nicht kandidiert 41 2,34 0 nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlberechtigte 2210 2254 2277 2199 2091
Wahlbeteiligung 83,39 % 81,32 % 83,18 % 88,22 % 90,48 %
A1 Liste „Wir für Rohrbach“ – Das Ergebnis dieser Liste wurde dem Gesamtergebnis der FPÖ Burgenland zugerechnet.

Gemeindevorstand

Gemeindeamt der Marktgemeinde

Neben Bürgermeister Günter Schmidt (SPÖ) und den beiden Vizebürgermeistern Waltraud Gartner (SPÖ) und Martin Mihalits (ÖVP) gehören weiters Rudolf Havlicek (ÖVP), Esther Radowan (SPÖ), Anita Riegler (SPÖ) und Michael Schuller (SPÖ) dem Gemeindevorstand an.[6]

Gemeindekassier ist Alfred Reismüller (SPÖ) und Umweltgemeinderat ist Manuel Tschurl (SPÖ).[6]

Bürgermeister

Bürgermeister ist Günter Schmidt (SPÖ). Dieser hat am 8. März 2017 nach dem Rücktritt von Alfred Reismüller (SPÖ), der seit 2002 Bürgermeister gewesen war, das Amt übernommen.[7] Bei der Bürgermeisterdirektwahl wurde Schmidt mit 80,21 % in seinem Amt bestätigt. Er erreichte dabei um 13,43 % mehr Stimmen, als Reismüller bei der Wahl 2012 und um 12,25 % mehr Stimmen, als seine SPÖ. Schmidts Mitbewerber Martin Mihalits (ÖVP) musste sich mit 19,79 % zufriedengeben.[2]

Im Rahmen der konstituierenden Sitzung der Gemeinderats am 12. Oktober 2017 wurde Waltraud Gartner (SPÖ) zur ersten Vizebürgermeisterin und Martin Mihalits (ÖVP) zum zweiten Vizebürgermeister gewählt.[6]

Amtsleiter ist Johann Brünner.[8]

Chronik der Bürgermeister

Bürgermeister (in der Republik Österreich)[9]

  • 1923 Stefan Wittmann, (CSP)
  • 1927 Stefan Rauhofer, (CSP)
  • 1931 Stefan Sauer, (CSP)
  • 1945 Karl Trimmel, (ernannt)
  • 1951 Anton Sinowatz (SPÖ)
  • 1958 Julius Gerdenitsch (SPÖ)
  • 1961 Anton Sinowatz (SPÖ)
  • 1962 Florian Kietaibl (SPÖ)
  • 1972 Lorenz Landl (ÖVP)
  • 1982 Franz Guttmann (SPÖ)
  • 2002 Alfred Reismüller (SPÖ)
  • 2017 Günter Schmidt (SPÖ)

Wappen

Blasonierung: In dem vom Schwarz und Rot gespaltenen Schild eine nach vorn gerichtete, silberne, golden bewährte, hissende Gans. Das Wappen wurde am 1. November 1980 verliehen.

Der Spitzname der Rohrbacher Bevölkerung ist „Die Gansbären“. Das Gemeindewappen Rohrbachs ziert ebenfalls der Gansbär, dessen etymologische Herkunft jedoch ungeklärt ist.

Persönlichkeiten

Ehrenbürgertafel für Landeshauptmann (1991–2000) Karl Stix

Söhne und Töchter der Gemeinde

Ehrenbürger

  • Karl Stix (* 1939; † 2003), Politiker (SPÖ, Landeshauptmann)

Bilderbogen von Rohrbach bei Mattersburg

Panoramabild der Gemeinde


Panoramabild des Rohrbacher Kogels (388  m.ü.A., links im Bild) mit dem Natur- und Landschaftsschutzgebiet Teichwiesen
Commons: Rohrbach bei Mattersburg  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Susanne Sievers/Otto Helmut Urban/Peter C. Ramsl: Lexikon zur Keltischen Archäologie. A–K und L–Z; Mitteilungen der prähistorischen Kommission im Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2012, ISBN 978-3-7001-6765-5, S. 1599 f.
  2. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Rohrbach bei Mattersburg 2017 (abgerufen am 8. Dezember 2017)
  3. Land Burgenland: Wahlergebnis Rohrbach bei Mattersburg 2012 (abgerufen am 8. Dezember 2017)
  4. Land Burgenland: Wahlergebnis Rohrbach bei Mattersburg 2007 (abgerufen am 8. Dezember 2017)
  5. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Rohrbach bei Mattersburg 2002 (abgerufen am 8. Dezember 2017)
  6. 1 2 3 Marktgemeinde Rohrbach bei Mattersburg: Gemeinderat und Ausschüsse (abgerufen am 8. Dezember 2017)
  7. Marktgemeinde Rohrbach bei Mattersburg: Günter Schmidt – Neuer Bürgermeister von Rohrbach (abgerufen am 8. Dezember 2017)
  8. Marktgemeinde Rohrbach bei Mattersburg: Gemeindeverwaltung (abgerufen am 8. Dezember 2017)
  9. Ernst Holzinger, Alfred Reismüller, Gerald Schweiger, Franz Winter: Marktgemeinde Rohrbach. Hrsg.: Marktgemeinde Rohrbach. 1994.