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vom 01.05.2022, aktuelle Version,

Forchtenstein

Forchtenstein
Wappen Österreichkarte
Forchtenstein (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Mattersburg
Kfz-Kennzeichen: MA
Fläche: 16,59 km²
Koordinaten: 47° 43′ N, 16° 20′ O
Höhe: 343 m ü. A.
Einwohner: 2.800 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 169 Einw. pro km²
Postleitzahl: 7212
Vorwahl: 02626
Gemeindekennziffer: 1 06 02
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Gemeinde Forchtenstein
7212 Forchtenstein
Website: www.forchtenstein.at/
Politik
Bürgermeisterin: Friederike Reismüller (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017)
(23 Mitglieder)
11
9
3
11  9  3 
Insgesamt 23 Sitze
Lage von Forchtenstein im Bezirk Mattersburg
BaumgartenLoipersbachWiesen
Lage der Gemeinde Forchtenstein im Bezirk Mattersburg (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Burg Forchtenstein von der Rosalia
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Forchtenstein (ungarisch Fraknó, kroatisch Fortnava) ist eine Gemeinde im Bezirk Mattersburg im Burgenland (Österreich), dem früheren Deutsch-Westungarn, mit 2800 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021).

Der Ort ist vor allem durch die dominante Burg Forchtenstein bekannt.[1]

Geografie

Geografische Lage

Forchtenstein ist eine Gemeinde, die aus dem Zusammenschluss von Forchtenau und Neustift entstanden ist.

Die Burg Forchtenstein, die historisch von großer Bedeutung ist, beherrscht den landschaftlichen Umkreis der Gemeinde und markiert durch ihren felsigen Untergrund einen geologischen Übergang zum Rosaliengebirge. Hier liegt auch das Quellgebiet der Wulka, die nach Nordosten zum Neusiedlersee fließt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Forchtenau und Neustift an der Rosalia, die zusammen die Gemeinde Forchtenstein bilden. Zu Forchtenstein (umgangssprachlich oft Forchtenau) gehören neben Neustift auch die Dörfer Hofleiten, Rosalia, Schreinermühle und mehrere Einzellagen.

Nachbargemeinden

Wiesen
(Bez. Mattersburg, Bgld.)
Lanzenkirchen
(Niederösterreich)
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Mattersburg
(Bez. Mattersburg, Bgld.)
Hochwolkersdorf
(Niederösterreich)
Mattersburg
(Bez. Mattersburg, Bgld.)

Geschichte

Vor der römischen Annexion war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später, nach der Eingliederung des Gebietes in das Römische Reich, wurde das heutige Forchtenstein der Provinz Pannonia administrativ zugeordnet. Der wechselvolle Zeitverlauf beließ es nach der ungarischen Landnahme um 900 bei den ungarischen Stammlanden.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 mussten auch die einheimischen Deutschen und Kroaten aufgrund der Magyarisierungspolitik der Budapester Regierung den ungarischen Ortsnamen Fraknó verwenden.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs – als die Monarchie Österreich-Ungarn zerfiel, wurde Deutsch-Westungarn 1919 nach zähen Verhandlungen aufgrund der Verträge von St. Germain und Trianon Österreich zugesprochen. Der Ort gehört zu dem 1921 neu gegründeten Bundesland „Burgenland“ (siehe auch Geschichte des Burgenlandes).

1971 wurden die beiden bis dahin eigenständigen Gemeinden Forchtenau und Neustift an der Rosalia zusammengelegt. Bis 1972 hieß die Gemeinde Forchtenstein noch Forchtenau (vermutlich nach der Au am Fuße des Burgberges).

Bevölkerungsentwicklung

Pfarrkirche Forchtenstein
Ortsplan von Forchtenstein

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Rosalienkapelle
Der Untere Edelhof aus 1627 war Sitz der Grafschaftsverwaltung Esterházy
Heilige Stiege aus 1719 im Zubau zur Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. Sie ist der Scala Santa in Rom nachempfunden.
  • Burg Forchtenstein: Die Burg wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts unter den Grafen von Mattersdorf-Forchtenstein als ungarische Grenzburg errichtet, diente sie in den Türkenkriegen als wichtiges Bollwerk. Seit dem frühen 17. Jahrhundert in Besitz der Esterházy. Kern der gewaltigen Burganlage ist das Hochschloss, das im 17. Jahrhundert seine heutige Form erhielt, unter anderem mit barocker Burgkirche (Wallfahrtskirche hl. Rosalia). Die Burg beherbergt mehrere Dauerausstellungen, die – neben den Ausstellungen im Schloss Esterházy in Eisenstadt – die Geschichte und Schätze des alten Adelsgeschlechtes Esterházy zeigen – deshalb trägt die Burg auch die Bezeichnung „Tresor der Esterházy“.
    • Esterházy-Schatzkammer: einzig komplett erhaltene barocke Kunst- und Wunderkammer in Europa mit Objekten aus Gold, Elfenbein und wertvollen Steinen, Automaten und exotischen Tierpräparaten
    • Esterházy-Ahnengalerie: in den Repräsentationsräumen der Burg befindet sich die größte barocke Ahnenbilder-Galerie Mitteleuropas und die in Europa einzige erhaltene Sammlung von Silbermöbeln aus dem Barock
    • Zeughaus und Waffensammlung: ehemaliges fürstliches Zeughaus, heute die größte private Waffensammlung Österreichs
  • Pfarrkirche Forchtenstein: 1347 geweiht, im 18. Jahrhundert Errichtung des Zubaus der „Heiligen Stiege“ – ein Nachbau der Scala Santa in Rom; sie wurde in den letzten Jahren renoviert.
  • Rosalienkapelle
  • Servitenkloster, ehem. Kloster des Ordens Sevitorum Mariae bei der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt
  • Unterer Edelhof Forchtenstein, Hauptstraße 75
  • Bildstock, Hauptstraße 89
  • Flur-/Wegkapelle, mit Figur hl. Johannes Nepomuk, Neustiftgasse 1
  • Pest-/Dreifaltigkeitssäule, Gnadenstuhl, Neustiftgasse 1
  • Reptilienzoo Forchtenstein
  • Naturpark Rosalia-Kogelberg

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 66 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 57 Nebenerwerbsbetriebe. Die Abnahme der Erwerbstätigen im Produktionssektor von 193 auf 153 zwischen 2001 und 2011 liegt vor allem im Baugewerbe. Der stärkste Bereich im Dienstleistungssektor ist der Handel, der fast 120 Menschen beschäftigt.[2][3][4]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige 2)
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 66 96 18 11
Produktion 34 26 153 193
Dienstleistung 132 72 304 215

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, 2) Erwerbstätige am Arbeitsort

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten 1318 Erwerbstätige im Dorf. Davon fanden 276 eine lokale Arbeitsstelle, über 1000 Menschen pendelten aus. Aus der Umgebung pendelten fast 200 Personen zur Arbeit nach Forchtenstein.[5]

Bildung

In der Gemeinde befinden sich ein Kindergarten und eine Volksschule.[6]

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl
 %
50
40
30
20
10
0
48,37  %
(−1,30 %p)
39,08  %
(+5,78 %p)
12,54  %
(+1,35 %p)
n. k.  %
(−5,84 %p)
2012
   
2017
   
Gemeindeamt Forchtenstein

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 23 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2017[7] 2012[8] 2007[9] 2002[10] 1997[10]
Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M.
SPÖ 833 48,37 11 901 49,67 12 895 48,40 11 934 52,86 13 785 47,40 11
ÖVP 673 39,08 9 604 33,30 8 751 40,62 10 698 39,50 9 nicht kandidiert
FPÖ 216 12,54 3 203 11,19 2 159 8,60 2 135 7,64 1 175 10,57 2
Grüne nicht kandidiert 106 5,84 1 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
FBL nicht kandidiert nicht kandidiert 44 2,38 0 nicht kandidiert nicht kandidiert
BL BIRINGER nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 696 42,03 10
Wahlberechtigte 2597 2510 2518 2455 2384
Wahlbeteiligung 76,05 % 80,80 % 80,50 % 81,14 % 83,39 %

Gemeindevorstand

Neben der Bürgermeisterin Friederike Reismüller (SPÖ) und dem Vizebürgermeister Josef Neusteurer (ÖVP) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Hans Gerald Gruber (SPÖ), Markus Pinter (ÖVP) und Anna Strodl (SPÖ) dem Gemeindevorstand an.[11]

Bürgermeister

Bürgermeisterin ist Friederike Reismüller (SPÖ), die seit 1997, nachdem sie Gmasz (NL) abgelöst hat, der Gemeinde vorsteht. Bei der Bürgermeisterdirektwahl 2017 konnte sie sich im ersten Wahlgang mit 53,81 % gegen Josef Neusteurer (ÖVP, 35,55 %) und Christian Spuller (FPÖ, 10,64 %) durchsetzen.[7] Reismüller geht damit in ihre fünfte Periode als Bürgermeisterin. Neusteurer wurde im Rahmen der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats zum Vizebürgermeister gewählt.

Amtsleiter ist Hermann Wessely.[12]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Josef Köller: Die Grafschaft Forchtenstein unter besonderer Berücksichtigung der Urbare. Diss. phil., Wien 1960.
Commons: Forchtenstein  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Forchtenstein  – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Nicht zu verwechseln mit Schloss Forchtenstein in der Marktgemeinde Neumarkt in Steiermark.
  2. Ein Blick auf die Gemeinde Forchtenstein, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  3. Ein Blick auf die Gemeinde Forchtenstein, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Forchtenstein, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Forchtenstein, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  6. Schule und Bildung | Gemeinde Forchtenstein. Abgerufen am 30. Oktober 2020 (deutsch).
  7. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Forchtenstein 2017 (abgerufen am 5. Dezember 2017)
  8. Land Burgenland: Wahlergebnis Forchtenstein 2012 (abgerufen am 5. Dezember 2017)
  9. Land Burgenland: Wahlergebnis Forchtenstein 2007 (abgerufen am 5. Dezember 2017)
  10. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Forchtenstein 2002 (abgerufen am 5. Dezember 2017)
  11. Gemeinde Forchtenstein: Gemeindevorstand (abgerufen am 5. Dezember 2017)
  12. Gemeinde Forchtenstein: Amtsleitung (abgerufen am 5. Dezember 2017)

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Gemeinde Forchtenstein
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historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 15 Colonne XIV Section NO (später 4956/2). Pitten, Scheiblingkirchen, Seebenstein in Niederösterreich Wiesen, Forchtenstein im Burgenland, Österreich. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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Datei:Aufnahmeblatt 4956-2 Pitten Scheiblingkirchen.jpg
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 15 Colonne XV Section NW (später 4957/1). Mattersdorf (späteres Mattersburg), westliches Ödenburg / Sopron, Agendorf / Agvalva, Brennberg, Schattendorf, Marz, Drassburg, Sieggraben im Burgenland, Österreich und Westungarn. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Archiv des Militärgeographischen Institutes Österreichisch-Ungarische Monarchie, Militärgeographisches Institut
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Fernansicht vom 748 m hohen Heuberg bzw. Südwestansicht der Burg Forchtenstein in Neustift an der Rosalia, ein Ortsteil der burgenländischen Gemeinde Forchtenstein . Die Burg befindet sich auf einem steilen Dolomitfelsen am Ostabhang des Rosaliengebirges und sicherte die Straßenverbindung Wr. Neustadt - Ödenburg (heutiges Sopron). Sie wurde ab dem 14. Jahrhundert von den Grafen von Mattersdorf errichtet. Nachdem die Burg 1626 in den Besitz der Esterházy gelangte, wurde sie im 17. Jahrhundert umfangreich um- und ausgebaut. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Gemeindeamt - Forchtenstein Eigenes Werk Steindy ( talk ) 11:21, 17 March 2012 (UTC)
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Ortsplan von Forchtenstein Eigenes Werk Steindy ( talk ) 11:59, 17 March 2012 (UTC)
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Pfarrkirche Maria Himmelfahrt - Forchtenstein Eigenes Werk Steindy ( talk ) 09:28, 17 March 2012 (UTC)
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