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vom 13.12.2021, aktuelle Version,

Stadtschlaining

Stadtgemeinde
Stadtschlaining
Wappen Österreichkarte
Stadtschlaining (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberwart
Kfz-Kennzeichen: OW
Fläche: 42,07 km²
Koordinaten: 47° 19′ N, 16° 16′ O
Höhe: 409 m ü. A.
Einwohner: 1.980 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 47 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 7400, 7461
Gemeindekennziffer: 1 09 23
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Baumkircher Gasse 1
7461 Stadtschlaining
Website: www.stadtschlaining.gv.at
Politik
Bürgermeister: Markus Szelinger (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2017)
(21 Mitglieder)
15
6
15  6 
Insgesamt 21 Sitze
Lage von Stadtschlaining im Bezirk Oberwart
Bernstein
Lage der Gemeinde Stadtschlaining im Bezirk Oberwart (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap

Blick auf Stadtschlaining von der Burg Schlaining Richtung Nordwest
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Stadtschlaining ist eine Stadtgemeinde im Bezirk Oberwart im Burgenland in Österreich. Der ungarische Ortsname ist Városszalónak (ungarisch város = Stadt).

Geografie

Die Stadt liegt im Südburgenland am westlichen Abfall des Günser Gebirges.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Altschlaining, Drumling, Goberling, Neumarkt im Tauchental und Stadtschlaining.

Deutscher Ortsname Ungarischer Ortsname Kroatischer Ortsname Ortsname in Romani
Altschlaining Ószalónak Stari Solunak -
Drumling Drumoly - -
Goberling Góborfalva (alt Kapornok) - Goblina
Neumarkt im Tauchental Kethely, Felsökethely Ketelj -
Stadtschlaining Városszalónak Solunak -

Nachbargemeinden

Mariasdorf Bernstein, Unterkohlstätten Unterkohlstätten
Bad Tatzmannsdorf, Oberwart Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Weiden bei Rechnitz
Unterwart Rotenturm an der Pinka Großpetersdorf

Geschichte

Die im 12./13. Jahrhundert erbaute Burg Schlaining lag an einer strategisch wichtigen nord-südlich verlaufenden Mautstraße. Sie wurde im Jahre 1441 von Kaiser Friedrich III. an den Söldnerführer Andreas Baumkircher verpfändet, der sie 1461 samt der Herrschaft in seinen Besitz übernahm, zu einer starken Festungsanlage ausgebaut und Stadtschlaining als bürgerliche Siedlung gegründet. Nach einer Fehde mit Kaiser Friedrich III. wurde Baumkircher 1471 hingerichtet. Nach dem Aussterben der Baumkirchers fiel sie ab 1544 der ungarischen Magnatenfamilie Batthyány zu. Bei der zweiten Türkenbelagerung von 1683 schloss sich Christoph Batthány den Belagerern an. Dies brachte den Batthánys nach der türkischen Niederlage einen ungeheuren Machtverlust ein. Die Burg Schlaining verlor somit an Bedeutung. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kam es zur Ansiedlung von Juden in Schlaining, welche unter dem besonderen Schutz der Batthánys standen. 1922 verließ der letzte Rabbiner Schlaining und übersiedelte in die Filialgemeinde Oberwart.[2] An diese Gemeinde erinnern heute noch die als Bibliothek genutzte Synagoge und zwei jüdische Friedhöfe.

Burg Schlaining Mitte des 19. Jahrhunderts

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Városszalóna verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Stadtgemeinde ist Stadtschlaining seit 1991 (durch VO 80).

1988 bis 2014 befand sich die European Peace University in der Stadt. Sie war 1995 Mitveranstalterin der internationalen Konferenz „Gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung“, deren Ergebnis die Deklaration von Schlaining war.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirchen in Stadtschlaining
Ehemalige Klosterkirche und jetzige röm.-kath. Pfarrkirche, Blickrichtung Nordost
Evangelische Pfarrkirche

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Von den 103 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren fünf Haupterwerbsbetriebe, im Jahr 1999 waren es noch fünfzehn. Im Produktionssektor ging die Anzahl der Baufirmen von 2001 bis 2011 um eine zurück. Im gleichen Zeitraum sank die Beschäftigtenzahl von 47 auf 18.[4][5][6]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 103 152 16 16
Produktion 12 15 46 71
Dienstleistung 87 78 271 234

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Bildung

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2017
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
66,94
(+8,54)
29,91
(−1,19)
3,15
(n. k.)
     

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 21 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2017[8] 2012[9] 2007[10] 2002[11] 1997[11]
Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M. Sti.  % M.
SPÖ 913 66,94 15 845 58,40 13 658 45,01 9 631 44,06 10 557 41,02 9
ÖVP 408 29,91 6 450 31,10 6 668 45,69 10 747 52,16 11 706 51,99 11
FPÖ 43 3,15 0 nicht kandidiert nicht kandidiert 54 3,77 0 95 7,00 1
BLSA1 nicht kandidiert 152 10,50 2 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
FBL nicht kandidiert nicht kandidiert 136 9,30 2 nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlberechtigte 1743 1833 1849 1778 1737
Wahlbeteiligung 84,22 % 85,22 % 86,48 % 88,36 % 89,81 %
A1 Bürgerliste Stadtschlaining

Stadtrat

Neben Bürgermeister Markus Szelinger (SPÖ) und Vizebürgermeister Hans Walter Bieler (SPÖ) gehören weiters Manuela Eberwein (SPÖ), Christian Osztovits (ÖVP), Gerald Rohr (ÖVP), Jürgen Trattner (SPÖ) und Waltraud Weschitz (SPÖ) dem Stadtrat an.[12]

Manuela Eberwein (SPÖ) wurde zudem zur Umweltgemeinderätin gewählt.[13]

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit der Bürgermeisterdirektwahl am 7. Oktober 2012 Markus Szelinger (SPÖ). Bei den Gemeinderatswahlen 2012 verlor die ÖVP vier Mandate und fiel auf sechs zurück, die SPÖ stieg von neun auf dreizehn Mandate. Die ÖVP-Kandidatin Evelin David, die die Nachfolge von Herbert Dienstl, der seit 2007 der Stadtgemeinde vorstand, antreten sollte, kam auf 27,11 %, während der ebenfalls neu angetretene Szelinger im ersten Wahlgang mit 64,11 % gewann, der dritte Bewerber war Wagner (BLS), der über 8,78 % nicht hinauskam.[9] Bei der Wahl am 1. Oktober 2017 wurde Szelinger mit 74,08 % als Bürgermeister bestätigt. Gerald Rohr (ÖVP) kam auf 23,98 % und Gerhard Pichelbauer (FPÖ) auf 1,94 %.[8]

Aufgrund des großen Vorsprungs der SPÖ durfte sie diesmal auch den Vizebürgermeister stellen, zu dem vom Gemeinderat Hans Walter Bieler gewählt wurde.[14]

Leiter des Stadtamts ist Wolfgang Hotwagner.[15]

Liste der Bürgermeister

  • 1992–2006 Alfred Rohr (ÖVP)
  • 2007–2012 Herbert Dienstl (ÖVP)
  • seit 2012 Markus Szelinger (SPÖ)

Persönlichkeiten

Commons: Stadtschlaining  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Jüdische Gemeinde Schlaining, Webseite regiowiki.at, abgerufen am 11. März 2015
  3. Deklaration von Schlaining: Gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung (PDF), 1995, Abschnitt II: „Zur Obsoletheit des Begriffes der ‚Rasse‘“.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Stadtschlaining, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Stadtschlaining, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Stadtschlaining, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  7. Schule & Bildung - Allgemeine Informationen. Abgerufen am 23. Oktober 2020 (österreichisches Deutsch).
  8. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Stadtschlaining 2017 (abgerufen am 16. Jänner 2018)
  9. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Stadtschlaining 2012 (abgerufen am 16. Jänner 2018)
  10. Land Burgenland: Wahlergebnis Stadtschlaining 2007 (abgerufen am 16. Jänner 2018)
  11. 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Stadtschlaining 2002 (abgerufen am 16. Jänner 2018)
  12. Stadtgemeinde Stadtschlaining: Stadtrat (abgerufen am 17. Jänner 2018)
  13. Stadtgemeinde Stadtschlaining: Umweltgemeinderat (abgerufen am 17. Jänner 2018)
  14. Stadtgemeinde Stadtschlaining: Bieler Hans Walter (Vizebürgermeister) (abgerufen am 12. September 2021)
  15. Stadtgemeinde Stadtschlaining: Amtsleitung (abgerufen am 12. September 2021)

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Wappen von Stadtschlaining , Burgenland, Österreich. Eigenes Werk Piroska
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Positionskarte von Österreich Eigenes Werk mittels: United States National Imagery and Mapping Agency data World Data Base II data File:Austria location map.svg von User:Lencer NordNordWest
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Karte des österreichischen Bundeslandes Burgenland, Oberwart hervorgehoben Eigenes Werk AleXXw
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Neuer Jüdischer Friedhof Eigenes Werk Anton-kurt ( talk )
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nur ein roter Punkt Eigenes Werk Ttog
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Burg Schlaining mit Burggraben in der burgenländischen Stadtgemeinde Stadtschlaining. Die 1271 urkundlich erwähnte Burg wurde im Jahr 1980 vom Land Burgenland erworben. 1982 wurde der private Verein „Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung“ (ÖSFK) mit Sitz auf der Burg gegründet. Seitdem wird die Burg, in dem auch ein Museum eingerichtet ist, als „Friedensburg“ vermarktet. Im Zuge der Jubiläumsausstellung „100 Jahre Burgenland“ wurde die Burg um rund 14 Millionen generalsaniert: 1 . Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Datei:Stadtschlaining - Burg mit Burggraben.JPG
Südostansicht der burgenländischen Stadtgemeinde Stadtschlaining bzw. Blick vom Bergfried der Burg Schlaining auf das Ortszentrum. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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Datei:Stadtschlaining - Ortszentrum.JPG