Stadtschlaining
Stadtgemeinde
Stadtschlaining
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Oberwart | |
Kfz-Kennzeichen: | OW | |
Fläche: | 42,04 km² | |
Koordinaten: | 47° 19′ N, 16° 16′ O | |
Höhe: | 409 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.980 (1. Jän. 2018) | |
Bevölkerungsdichte: | 47 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 7461 | |
Gemeindekennziffer: | 1 09 23 | |
NUTS-Region | AT113 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Stadtgemeinde Stadtschlaining 7461 Stadtschlaining |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Markus Szelinger (SPÖ) | |
Gemeinderat: (2017) (21 Mitglieder) |
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Lage von Stadtschlaining im Bezirk Oberwart | ||
Blick auf Stadtschlaining von der Burg Schlaining |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Stadtschlaining ist eine Stadtgemeinde im Bezirk Oberwart im Burgenland in Österreich. Der ungarische Ortsname ist Városszalónak (ungarisch város = Stadt).
Geografie
Die Stadt liegt im Südburgenland am westlichen Abfall des Günser Gebirges.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Januar 2018[1]):
- Altschlaining (272)
- Drumling (234)
- Goberling (422)
- Neumarkt im Tauchental (384)
- Stadtschlaining (668)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Altschlaining, Drumling, Goberling, Neumarkt im Tauchental und Stadtschlaining.
Deutscher Ortsname | Ungarischer Ortsname | Kroatischer Ortsname | Ortsname in Romani |
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Altschlaining | Ószalónak | Stari Solunak | - |
Drumling | Drumoly | - | - |
Goberling | Góborfalva (alt Kapornok) | - | Goblina |
Neumarkt im Tauchental | Kethely, Felsökethely | Ketelj | - |
Stadtschlaining | Városszalónak | Solunak | - |
Nachbargemeinden
Mariasdorf | Bernstein, Unterkohlstätten | Unterkohlstätten |
Bad Tatzmannsdorf, Oberwart |
![]() |
Weiden bei Rechnitz |
Unterwart | Rotenturm an der Pinka | Großpetersdorf |
Geschichte
Die im 12./13. Jahrhundert erbaute Burg Schlaining lag an einer strategisch wichtigen nord-südlich verlaufenden Mautstraße. Sie wurde im Jahre 1441 von Kaiser Friedrich III. an den Söldnerführer Andreas Baumkircher verpfändet, der sie 1461 samt der Herrschaft in seinen Besitz übernahm, zu einer starken Festungsanlage ausgebaut und Stadtschlaining als bürgerliche Siedlung gegründet. Nach einer Fehde mit Kaiser Friedrich III. wurde Baumkircher 1471 hingerichtet. Nach dem Aussterben der Baumkirchers fiel sie ab 1544 der ungarischen Magnatenfamilie Batthyány zu. Bei der zweiten Türkenbelagerung von 1683 schloss sich Christoph Batthány den Belagerern an. Dies brachte den Batthánys nach der türkischen Niederlage einen ungeheuren Machtverlust ein. Die Burg Schlaining verlor somit an Bedeutung. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts kam es zur Ansiedlung von Juden in Schlaining, welche unter dem besonderen Schutz der Batthánys standen. 1922 verließ der letzte Rabbiner Schlaining und übersiedelte in die Filialgemeinde Oberwart.[2] An diese Gemeinde erinnern heute noch die als Bibliothek genutzte Synagoge und zwei jüdische Friedhöfe.
Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Városszalóna verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Deutsch-Westungarn in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Stadtgemeinde ist Stadtschlaining seit 1991 (durch VO 80).
1988 bis 2014 befand sich die European Peace University in der Stadt. Sie war 1995 Mitveranstalterin der internationalen Konferenz „Gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung“, deren Ergebnis die Deklaration von Schlaining war.[3]
Bevölkerungsentwicklung

Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 21 Mitglieder.
Partei | 2017[4] | 2012[5] | 2007[6] | 2002[7] | 1997[7] | ||||||||||
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Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | |
SPÖ | 913 | 66,94 | 15 | 845 | 58,40 | 13 | 658 | 45,01 | 9 | 631 | 44,06 | 10 | 557 | 41,02 | 9 |
ÖVP | 408 | 29,91 | 6 | 450 | 31,10 | 6 | 668 | 45,69 | 10 | 747 | 52,16 | 11 | 706 | 51,99 | 11 |
FPÖ | 43 | 3,15 | 0 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 54 | 3,77 | 0 | 95 | 7,00 | 1 | ||||
BLSA1 | nicht kandidiert | 152 | 10,50 | 2 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||||
FBL | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 136 | 9,30 | 2 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||||||
Wahlberechtigte | 1743 | 1833 | 1849 | 1778 | 1737 | ||||||||||
Wahlbeteiligung | 84,22 % | 85,22 % | 86,48 % | 88,36 % | 89,81 % |
Stadtrat
Neben Bürgermeister Markus Szelinger (SPÖ) und Vizebürgermeister Hans Walter Bieler (SPÖ) gehören weiters Manuela Eberwein (SPÖ), Christian Osztovits (ÖVP), Gerald Rohr (ÖVP), Jürgen Trattner (SPÖ) und Waltraud Weschitz (SPÖ) dem Stadtrat an.[8]
Manuela Eberwein (SPÖ) wurde zudem zur Umweltgemeinderätin gewählt.[9]
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit der Bürgermeisterdirektwahl am 7. Oktober 2012 Markus Szelinger (SPÖ). Bei den Gemeinderatswahlen 2012 verlor die ÖVP vier Mandate und fiel auf sechs zurück, ie SPÖ stieg von neun auf dreizehn Mandate. Die ÖVP-Kandidatin Evelin David, die die Nachfolge von Herbert Dienstl, der seit 2007 der Stadtgemeinde vorstand, antreten sollte, kam auf 27,11 %, während der ebenfalls neu angetretene Szelinger im ersten Wahlgang mit 64,11 % gewann, der dritte Bewerber war Wagner (BLS), der über 8,78 % nicht hinauskam.[5] Bei der Wahl am 1. Oktober 2017 wurde Szelinger mit 74,08 % als Bürgermeister bestätigt. Gerald Rohr (ÖVP) kam auf 23,98 % und Gerhard Pichelbauer (FPÖ) auf 1,94 %.[4]
Aufgrund des großen Vorsprungs der SPÖ durfte sie diesmal auch den Vizebürgermeister stellen, zu dem vom Gemeinderat Hans Walter Bieler gewählt wurde.[10]
Leiter des Stadtamts ist Johann Pleyer.[11]
Liste der Bürgermeister
- 1992–2006 Alfred Rohr (ÖVP)
- 2007–2012 Herbert Dienstl (ÖVP)
- seit 2012 Markus Szelinger (SPÖ)
Bildung
Kultur und Sehenswürdigkeiten

- Burg Schlaining; Sitz der Friedensuniversität, Europäisches Museum für Frieden
- Der dreiseitige Stadtmauerring ist gut erhalten und denkmalgeschützt.
- Katholische Pfarrkirche Stadtschlaining
- Katholische Pfarrkirche Neumarkt im Tauchental
- Evangelische Pfarrkirche Stadtschlaining
- Synagoge Stadtschlaining mit der heutigen Nutzung als Friedensbibliothek
- Jüdischer Friedhof Stadtschlaining (neu)
- Bergbaumuseum Goberling
Persönlichkeiten
- Andreas Baumkircher (um 1420–1471), Freiherr von Schlaining, kaiserlicher Heerführer
- Eugen Kedl (1933–2008), Fotograf
- Karl Pfeiler (1920–1990), Architekt
- Alfred Rohr, österreichischer Politiker (ÖVP)
- Alfred Weichselberger (1919–2009), Landwirt und Politiker
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2018 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2018), (Excel)
- ↑ Jüdische Gemeinde Schlaining, Webseite regiowiki.at, abgerufen am 11. März 2015
- ↑ Deklaration von Schlaining: Gegen Rassismus, Gewalt und Diskriminierung (PDF), 1995, Abschnitt II: „Zur Obsoletheit des Begriffes der ‚Rasse‘“.
- 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Stadtschlaining 2017 (abgerufen am 16. Jänner 2018)
- 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Stadtschlaining 2012 (abgerufen am 16. Jänner 2018)
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Stadtschlaining 2007 (abgerufen am 16. Jänner 2018)
- 1 2 Land Burgenland: Wahlergebnis Stadtschlaining 2002 (abgerufen am 16. Jänner 2018)
- ↑ Stadtgemeinde Stadtschlaining: Stadtrat (abgerufen am 17. Jänner 2018)
- ↑ Stadtgemeinde Stadtschlaining: Umweltgemeinderat (abgerufen am 17. Jänner 2018)
- ↑ Stadtgemeinde Stadtschlaining: Bieler Hans Walter (Vizebürgermeister) (abgerufen am 17. Jänner 2018)
- ↑ Stadtgemeinde Stadtschlaining: Amtsleitung (abgerufen am 17. Jänner 2018)