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Mur-, Mürztal und steirisches Randgebirge#

In diesem Gebiet gibt es rund l .200 Almen, von denen 440 auf das Mur- und Mürztal, 430 auf das weststeirische und 310 auf das obersteirische Randgebirge entfallen. Rund 20% davon wurden in den letzten Jahrzehnten aufgelassen. 70% zählen zum Bereich der Niederalmen, 27% sind Mittelalmen und nur 3% Hochalmen. Durch einigermaßen gut befahrbare Straßen sind fast 80% der Almen erschlossen. Es werden lediglich 1.700 Kühe aufgetrieben, und 90% der Almen werden als sogenannte Galtviehalmen genutzt.

Im vergangenen Jahrhundert wurden im Zuge der Industrialisierung nicht nur zahlreiche Bauerngüter abgestiftet, auch eine Reihe von Almen wurde von nichtbäuerlichen, kapitalkräftigen Gruppen aufgekauft, die diese Flächen in erster Linie für Jagdzwecke erwarben. Während die Almen früher größtenteils als Gemischtalmen genutzt wurden, hat sich dies nach dem Zweiten Weltkrieg nahezu gänzlich aufgehört.

Lediglich das Eisenerzer Gebiet nimmt eine gewisse Sonderstellung ein. Zur Zeit der Blüte des Eisenwesens erlebte nämlich auch die Almwirtschaft hier ihren Höhepunkt. Seit dem 19. Jahrhundert geht sie aber ständig zurück, wobei auch hier der Großgrundbesitz viele Höfe und Almen aufkaufte und abstiftete.

Im weststeirischen Randgebirge überwiegen die Privatalmen; in der Stub- und Glein-Alpe kommen zu diesen noch einige bedeutende Agrargemeinschaftsalmen hinzu. Auf der Koralpe spielt der private Großgrundbesitz des Fürsten Liechtenstein eine beachtliche Rolle. Diese Almen, die als Zinsviehalmen geführt werden, liegen zum größten Teil in der Nutzungsstufe des alpinen Grünlandes. Die bäuerlichen Privatalmen hingegen liegen wesentlich tiefer und sind aus Heimweiden knapp oberhalb des Dauersiedlungsraumes hervorgegangen.

Im oststeirischen Randgebirge hat sich die Almwirtschaft eher weniger verändert; sie bestand auch früher schon aus der traditionellen Ochsenweide.




Bilder und Text stammen aus dem Buch: "Die schönsten Almen Österreichs: Brauchtum & Natur - Erwandert und erlebt", H. und W. Senft, Leopold Stocker Verlag, 2009.