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Rotor eines Großgenerators der Elin-Union auf einer Briefmarke aus dem Jahr 1961
Rotor eines Großgenerators der Elin-Union auf einer Briefmarke aus dem Jahr 1961

Episode XXIV: Generator#

(Wir stehen unter Strom)#

Von Martin Krusche#

Als gelernter Österreicher denke ich beim Wort Ladungsträger erst einmal an Paul Hörbiger und Hans Moser: „Hallo Dienstmann!“ Aber es ist etwas ganz anderes gemeint. Wir wissen heute, was die Physik bis zum Ende des 19. Jahrhunderts noch nicht erklären konnte: Materie ist nicht das, was man aufgrund von Augenschein und Alltagserfahrungen annehmen möchte.

Christine Mann, eine Tochter von Physiker Werner Heisenberg, hat es so ausgedrückt: „Materie ist einer Energiekonzentration in einer bestimmten Struktur“. Struktur meint hier eine Art von Konzept, eine Informationslage, wie diese Energie angeordnet sei.

So bestehen Atome, aus denen sich Moleküle bilden können, und fallen nicht auseinander. Der Atomkern mit seinen Neuronen und Protonen hat eine Hülle aus Elektronen. Diese Elementarteilchen, die Elektronen, sind Ladungsträger. Sie tragen eine Ladung, welche Wirkung zeigt. Setzt man Elektronen in Bewegung, kann man damit zum Beispiel elektrischen Strom generieren.

Fragen Sie mich nicht, woher diese Ladung kommt, ich weiß es nicht. Dank der Quantenphysik und ihrer ausformulierten Gesetze können versierte Fachkräfte wenigstens vieles erklären, was bisher schleierhaft geblieben war. Die Sache ist unter anderem deshalb so knifflig, weil sich da auf der subatomaren Ebene viele Prozesse ereignen, die erstens nicht beobachtet, sondern nur berechnet werden können, die zweitens dem widersprechen, was wir aus unseren Alltagserfahrungen kennen.

Das heißt, wir haben überhaupt keine nützlichen Begriffe, um zu beschreiben, was da geschieht; es ist irritierend. Aber vieles davon läßt sich in mathematischen Gleichungen ausdrücken. Sie ahnen nun gewiß, das ist auch ein Feld, auf dem mit künstlerischen Mitteln etwas bearbeitet werden kann.

Es gibt Effekte, deren Konsequenzen wir für unseren Komfort nützen. Elektronen und die Erzeugung von elektrischem Strom wissen wir auf vielfache Art zu schätzen. Elektrische Energie wird freilich nicht „erzeugt“, sondern herbeigeführt; und zwar, indem man beispielsweise Bewegungsenergie in elektrische Energie umwandelt und diese über Leitungen verschickt, also transportiert. (Dabei haut uns ein Teil des Aufwandes als Wärmeenergie ab.)

Ersttagbrief: 15.9.1961
Ersttagbrief: 15.9.1961
Kleinkraftwerk an der Raab
Kleinkraftwerk an der Raab

Am Ausgangspunkt solcher Prozesse steht der Generator, eine elektrische Maschine, die man als Energiewandler verstehen kann. Dahinter reiht sich gewöhnlich ein Transformator, der die Spannung hochfährt, weil Hochspannung für den Stromtransport wichtig ist, um Übertragungsverluste zu minimieren.

Kommt der Saft bei uns an, braucht es weitere Transformatoren, um vor Ort die Netzspannung von 230 Volt herzustellen, wie ich sie aus den Steckdosen meiner Bleibe ziehen kann. Also die Hochspannung runtertransformieren. Dann braucht es weitere Transformatoren (Netzteile), weil viele elektrische Geräte ihre eigene Betriebsspannung haben.

All diese Themen sind für mich mit meinen Betrachtungen der regionalen Gewässer verbunden. Dazu gehört das Thema industrielle Revolutionen als Hintergrundfolie. Damit ist meine aktuelle Arbeit verknüpft, was einerseits die Kooperation mit der „Neudau-Crew“ meint, andrerseits meine Kooperation mit Monika Lafer; hier im Zeit.Raum und überdies in dem von ihr kreierten Projekt „Natur Mensch. Eine Annäherung.“


Umspannwerk nördlich von Gleisdorf
Umspannwerk nördlich von Gleisdorf