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Jahreswechsel 2018/19#

(Wissens- und Kulturarbeit)#

von Martin Krusche

Der Rückblick ermöglicht den Ausblick. Gegen Jahresende sollte klar sein, was die kommenden Monate ausmacht. Das hat für mich doppelt Gewicht, weil ich vorzugsweise prozeßhaft arbeite. Diese Prozeßhaftigkeit ist hier nicht betriebswirtschaftlich, sondern inhaltlich begründet. Dessen Hintergrund liegt in meinem auf 20 Jahre angelegten Kulturprojekt „The Long Distance Howl“. Dabei ist der Jahreswechsel immer eine aufschlußreiche Markierung.

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Voriges Jahr ging im allerletzten Abdruck, am 31. Dezember, ein Text zu diesem Thema ins Netz. Ich hab darin vor allem die Beziehung zwischen den Projekten „Mensch und Maschine“ und „Dorf 4.0“ zum Thema gemacht. Das eine hat sich in Kooperation mit Wissenschafter Hermann Maurer online entfaltet. Das andere wirkt aus dem Web heraus in den Raum realer sozialer Begegnungen, wobei sich drei Bürgermeister oststeirischer Gemeinden mit mir auf eine längerfristige Zusammenarbeit eingelassen haben: Werner Höfler (Hofstätten), Peter Moser (Ludersdorf) und Robert Schmierdorfer (Albersdorf).

Im September 2018 war in der Sache übrigens ein Zwischenstand zu notieren: Praxiszone Dorf 4.0: Herbst 2018.

Der Zweck dieses gesamten Ensembles liegt ganz wesentlich darin, die webgestützte Netzkultur mit den Aktivitäten im analogen Raum zu verzahnen und in Wechselwirkung zu bringen. Das berührt die Optionen einer Art Under Net Conditions, wobei hier Net Conditions nicht einfach das Internet meinen, sondern einen vernetzten Modus der Wissens- und Kulturarbeit. Eine Vorgangsweise, die belegen soll, daß Provinz nicht provinziell bedeuten muß.

Die Bürgermeister, von links: Werner Höfler, Peter Moser und Robert Schmierdorfer. (Foto: Martin Krusche)
Die Bürgermeister, von links: Werner Höfler, Peter Moser und Robert Schmierdorfer. (Foto: Martin Krusche)

In diesem Bestreben sind nun für 2019 die Weichenstellungen erfolgt. Dafür wurden neue Optionen erarbeitet. Wo sich das Neue einstellen soll, muß aber erst einmal dafür Platz geschaffen werden. Der Möglichkeitsraum für das Neue ist inzwischen mit einem deutlichen Türschild versehen: Konsortium 18 (Eine virtuelle Instanz). Dieser Bereich ist vorrangig der Gegenwartskunst gewidmet, genauer, der Kunst in Theorie und Praxis. Was den oben erwähnten vernetzten Modus angeht, ist dieser Bereich (Konsortium 18) Teil eines Themen-Triptychons, der hier im Austria-Forum seine Bezugspunkte hat:

  • Volkskultur
  • Popkultur
  • Gegenwartskunst

Das heißt, die Themen- und Projektentwicklung handelt davon, diese drei Genres und ihre möglichen Querverbindungen im Auge zu behalten. Das bedeutet, ich hab einerseits in Zusammenarbeit mit Maurer ein Terrain im Internet markiert, andrerseits in der Zusammenarbeit mit den drei Bürgermeistern eines im Realraum. Nun bewegen wir uns bei den anfallenden Aktivitäten je nach Bedarf zwischen diesen verschiedenen Raumsituationen.

Wissenschafter Hermann Maurer. (Foto: Martin Krusche)
Wissenschafter Hermann Maurer. (Foto: Martin Krusche)
Kuratorin Mirjana Peitler-Selakov. (Foto: Martin Krusche)
Kuratorin Mirjana Peitler-Selakov. (Foto: Martin Krusche)

Ich hab schon angedeutet, soll Neues Platz finden, müssen Teile vom Alten abgeschlossen und zurückgelassen werden. Eine andere Verfahrensweise wäre bloß um den Preis permanenter Expansion möglich, was sehr guter Gründe bedürfte. Es besteht derzeit Übereinkunft, daß eine präzise Themenwahl und eine Konzentration bezüglich der involvierten Personen bevorzugt werden muß.

Deshalb habe ich das seit 2012 alljährlich stattfindende Kunstsymposion aufgegeben. (2017: Artist Is Obsolete, 2018: Interferenzen.) Das Kunstfeld betreffend arbeite ich mit der Kuratorin Mirjana Peitler-Selakov an unseren Plänen für 2019/2020, was heuer schon als eine Kooperation mit dem GISAlab angelegt war.

Was die Volkskultur angeht, haben wir mit den „Wegmarken“ eine Vorarbeit erbracht, die nun auf eine nächste Ebene des Geschehens führt. Bürgermeister Peter Moser wird 2019 der Projektleiter eines Vorhabens im Rahmen des EU LEADER-Programmes sein. Da Entwickeln wir diese Themenlinie weiter.

Drucksache: Sattler & Krusche zu Albin Schrey. (Foto: Martin Krusche)
Drucksache: Sattler & Krusche zu Albin Schrey. (Foto: Martin Krusche)

Dazu kommt komplementär das Teilthema Volkskultur in der technischen Welt. In diesem Zusammenhang läuft das „Haflinger-Projekt“ und ich schreibe derzeit ein Buch: „Eine kleine Kulturgeschichte des Steyr-Puch Haflinger“. Das wird mit dem Projekt „Der Geist des Transports“ (Zugkraft und Ladekapazität: Mythos Puch V) verknüpft, an dem wohl noch länger zu arbeiten ist.

An den Phänomenen dieser Gebiete werden die popkulturellen Aspekte sichtbar zu machen sein. Einige spezielle Popkultur-Referenzen finden Sie übrigens in der Textsammlung Automotive.

Schrittweise kommt jetzt auch unsere Kleinschriften-Reihe zur Wirkung, deren Umfang wächst. Die letzte Ausgabe des Jahres 2018 wurde in Kooperation mit dem Fotografen Franz Sattler dem Weizer Maler Albin Schrey gewidmet. Mit Fotograf Richard Mayr arbeite ich für 2019 gerade an den Interferenzen. Außerdem wird es im kommenden Jahr eine neue Kooperation mit dem Techniker Michael Toson geben, von dem die Bastelbögen im Puch-Buch stammen.

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Übrigens, die Eingangs erwähnten Prozeßhaftigkeit wird seit Jahren im Projekt-Logbuch überschaubar gehalten. Hier werden Aufzeichnungen seit dem Sommer 2006 geführt und machen den großteil des Prozesses des Langzeit-Ptojektes "The Long Distance Howl" überschaubar.

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