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Wir Menschen neigen zur Dünkelhaftigkeit, wenn es um technischen Fortschritt geht. Ein simples Beispiel. In manchem Heimatkundemuseum können Sie noch Bohrer sehen, die der Zahnarzt mit einem Pedal bedient hat, ähnlich wie das bei alten Nähmaschinen funktioniert. Man möchte sich diese Quälerei gar nicht vorstellen und dankt dem Schicksal, daß hoch drehende Turbinenbohrer schon lange verfügbar sind.
Bedenkt man, daß Computersysteme in der Diagnose manches besser erkennen können als der Mensch, fühlen Sie sich eventuell unbehaglich. Das mag zwei Seiten unserer Fantasien ansprechen. Die eine haben wir mit Action-Filmen unterfüttert: Maschinen erheben sich gegen den Menschen und beherrschen die Welt. Die andere hat ihre Wurzeln in den Weberaufständen und Maschinenstürmereien des 19. Jahrhunderts: Maschinen nehmen uns die Arbeit weg.
Wir ersinnen Werkzeuge, damit sie uns manche Arbeit erleichtern oder sogar abnehmen. Dann können wir uns anderen Dingen zuwenden. Freilich verändern wir uns durch die Anwendung von Werkzeugen.
Die freundlichere Vorstellung handelt davon, daß moderne Tools uns dabei nützen, eigene Fähigkeiten zu verbessern. AMI (Artificial Medical Intelligence) ist so ein Beispiel. Man könnte sagen: eine schlaue Kommunikationsmaschine.
Ich meine: schlau! Klug ist was anderes. Klug sollen wir ja selbst sein. Also: AMI ist ein „sprachgesteuerter Erste Hilfe Assistent auf Chatbotbasis mit Trainingsmodus. Mit dem Download der APP erwirbt man neben einer umfassenden Möglichkeit der laufenden Information und Schulung auch Unterstützung in Notfällen“.
In den alten Medialen Verhältnissen hatte man ein Handbuch, vielleicht auch eine Checkliste, um das eigene Wissen zu erweitern, mit anderen Möglichkeiten zu unterlegen. Mit den neuen Medien haben wir eine Sprung der Möglichkeiten erlebt.
Das ist allerdings wesentlich komplexer: „Sie frischt dein Wissen auf, trainiert deine Erste Hilfe Fähigkeiten und unterstützt professionell und leitlinienorientiert bei der Leistung von Erster Hilfe, ein Erweiterungsmodul für das richtige Verhalten bei Kindernotfällen kann in einem In-APP-Kauf freigeschaltet werden. Die Erste Hilfe Anweisungen werden durch kurze Videosequenzen ergänzt.“
Heute ist es eben so, daß Maschinen nicht bloß vom Menschen lernen, sondern auch von Maschinen. Was einen beunruhigen kann, die grenzenlose Menge an verfügbaren Informationen, wird ja erst zum Wissen, wenn ich herausfiltern kann, was ich brauche oder was mich interessiert. Dabei helfen etwa Beispielvideos: „wesentliche Basismaßnahme wie Wiederbelebung, Heimlichhandgriff etc. werden durch Videos veranschaulicht.“
Es hilft auch Sprachsteuerung: „AMI unterstützt mit intelligenter Sprachsteuerung den Ersthelfer in Echtzeit. D.h. man kann AMI mittels Sprache freihändig steuern.“ AMI ist ein lernendes System. Indem es Sie begleitet, lernt es, womit Sie gerade hauptsächlich beschäftigt sind.
Dabei wird das Smartphone zum Erst Hilfe-Assistent, mit dem man in ganzen Sätzen sprechen kann.
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