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Volksbrauchtum und volkskundliche Kostbarkeiten: Pummerin/Wien#

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Die alte Wiener Tradition, das Neue Jahr mit der Pummerin, der größten Glocke Österreichs im Dom zu St. Stephan, einzuläuten, hat sich zu einem Volksbrauch entwickelt. Unter dem Hauptmotiv, der frei schwingenden Pummerin, sehen wir das Dach des Albertinischen Chores des Wiener Stephansdomes mit zwei Wappen, den unausgebauten Nordturm, in dem die Pummerin hängt, und eher andeutungsweise den von den Wienern liebevoll "Steffel" genannten 136,7 Meter hohen Südturm, in dem bis zum Brand des Domes am 12. April 1945 die erste Pummerin hing. Sie wurde als Dank für die Befreiung Wiens von der zweiten Türkenbelagerung von Kaiser Franz Josef I. in Auftrag gegeben. Am Wiederaufbau des Stephansdoms beteiligten sich alle österreichischen Bundesländer sowie viele Gönner im In- und Ausland. Die neue Pummerin widmete das Land Oberösterreich. Am 13. Oktober 1957 läutete sie erstmals vom 68,3 Meter hohen Nordturm. Ihr Durchmesser beträgt 314 cm, die Höhe 294 cm, die größte Wandstärke ist 23 cm. Mit 21.383 kg ist sie die zweitschwerste Glocke der Welt (nur die "St. Peters-Glocke" des Kölner Domes ist mit 23.500 kg schwerer). Die Pummerin wird wenigstens zehnmal im Jahr geläutet: zum Jahreswechsel um Mitternacht, zur Osternachtsfeier, zum Oster- und Pfingsthochamt, zur Fronleichnamsfeier, zu Maria Himmelfahrt, zu Allerseelen, am Heiligen Abend, am Stephanitag und zur Jahresschlußandacht.


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