Schutzpatrone: Hl. Joseph#
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St. Josef ist einer der wenigen Heiligen, der kein Märtyrer ist. Der Zimmermann Josef (oder auch Joseph) von Nazareth aus dem Geschlecht des Königs David war der Nährvater Christi. Erst relativ spät lässt sich eine Verehrung dieses Heiligen belegen. Neben vereinzelter lokaler Verehrung rückte er ab dem Spätmittelalter langsam in den Vordergrund. Der französische Kardinal Peter d'Ailly schrieb als erster eine Abhandlung über die Verehrung Josefs, die von seinem Schüler Gerson erweitert und verbreitet wurde. Besonders die Mystikerin Theresa von Avila und der Heilige Franz von Sales förderten die Verehrung Josefs. Im Zeitalter des Barock beginnt seine Verehrung eine breitere Basis zu entwickeln. Kaiserin Maria Theresia erwirkte 1771 beim Papst eine neue Feiertagsordnung. Sie beabsichtigte eine Reduzierung der unzähligen lokalen Patrone. Die für die Provinz Vorderösterreich (bestehend aus den heutigen Bundesländern Vorarlberg, Tirol, Kärnten und Steiermark) zuständigen Bischöfe einigten sich 1772 auf Josef. Dieser galt als Patron des Hauses Österreich und des Heiligen Römischen Reiches für die Bischöfe, meist selbst Reichsfürsten, als guter Mittelweg. Der so "angeordnete" Schutzpatron erreichte aber in diesen Ländern nie wirklich die erwünschte Popularität. Am 8.Dezember 1870 proklamierte Papst Pius IX. Josef zum Schutzpatron der römischen Weltkirche. Um dem Weltfeiertag der Arbeiter christliche Weihe zu geben, verfügte Papst Pius XII. 1955, dass anstatt des nach Ostern gefeierten St. Josef-Schutzfestes der Heilige "Josef der Arbeiter" zukünftig am 1. Mai gefeiert werden solle. So ist St. Josef ein Heiliger für viele Gelegenheiten geworden, er ist der Schutzheilige der Eheleute und der christlichen Familien, der Kinder, Jugendlichen, Jungfrauen, Waisen und Erzieher, der Reisenden und Verbannten, der Sterbenden, der Arbeiter und Handwerker, der Tischler, Pioniere, Ingenieure, Holzbauer, Totengräber, Wagner und Zimmerleute, der Helfer in Wohnungsnöten, bei Versuchungen, in verzweifelten Situationen und der Patron der Keuschheit. Auf den Darstellungen wird der Heilige meist als bärtiger Mann gezeigt, der entweder einen Wanderstab hält oder einen blühenden Stock, das Jesuskind, eine Lilie oder auch die Werkzeuge eines Zimmermanns.