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Briefmarke, Briefpost Cariolwagen
© Österreichische Post

Briefpost Cariolwagen#

Sondermarke#

Aus der Serie „Historische Postfahrzeuge“ zeigt dieser Markenblock der Österreichischen Post einen Cariolwagen, eine leichte Kutsche, die von der Post im regionalen Zustellverkehr eingesetzt wurde.

Nachdem in den Anfangszeiten des Briefverkehrs unter Maximilian I. nur berittene Boten unterwegs waren, kamen gegen Ende des 17. Jahrhunderts erste Pferdewagen zum Einsatz, mit denen auch Passagiere befördert werden konnten. Unter Maria Theresia und Joseph II. wurden schließlich ein regelmäßiger Postdienst sowie erste „Eilpostwagen“ zu wichtigen Städten wie Prag oder Triest eingerichtet. Diese Postkutschen hatten fixe Routen, Abfahrtszeiten und Tarife, sie genossen gewisse Vorrechte gegenüber privaten Kutschen, sodass sie im Überlandverkehr schneller vorankommen konnten. Für die Verteilung von Briefsendungen innerhalb von Städten wurden private Zustelldienste wie etwa die Kleine Post in Wien gegründet.

Das Postwesen innerhalb der Haupt- und Residenzstadt Wien wurde 1830 unter dem k. k. Oberst-Hofpostverwalter Ritter Maximilian Otto von Ottenfeld neu geordnet: Mit Genehmigung der „hohen k. k. allgemeinen Hofkammer“ vom 18. August 1830 wurde die seit 1772 bestehende Kleine Post aufgelöst und die Wiener Stadtpost errichtet. Diese sollte die Korrespondenz der Stadtbewohner untereinander erleichtern, die schnellere Verteilung der in Wien ankommenden Briefe und Sendungen ermöglichen sowie den Versendern, die vom Hofpostamt weiter entfernt wohnten, eine größere Bequemlichkeit bei der Aufgabe ihrer Briefschaften und Sendungen bieten, wie Adolf Bäuerle 1834 in seinem Buch „Was verdankt Oesterreich der beglückenden Regierung Sr. Majestät Kaiser Franz des Ersten?“ anführt.

Dazu wurden die Stadt Wien und die Vorstädte in sechs Hauptbezirke und diese wiederum in 46 „Bestellungs-Bezirke“ eingeteilt, in die 73 „k. k. Briefsammlungen“ eingeschlossen waren. Jeder Hauptbezirk erhielt ein Filialpostamt, die Gesamtleitung übernahm das Stadtpost-Oberamt in der Wiener Wollzeile. Die Filialpostämter, die ja nicht alle innerhalb Wiens lagen, und das Stadtpost-Oberamt wurden durch den Einsatz kleiner Pferdekutschen, sogenannter Cariolwagen, untereinander verbunden. Sie waren leicht und wendig, denn sie hatten nur zwei Räder und wurden von einem einzelnen Pferd gezogen, daher waren sie auch nur für die Verteilung von Briefpost vorgesehen. Der Name leitet sich vom französischen Wort „carriole“ für „Karren“ ab. Solche leichten einspännigen Wagen waren auch früher schon in Städten und in ländlichen Regionen für die Briefzustellung eingesetzt worden, man sprach dann von der „Karriolpost“.

Bis zum Aufkommen der Eisenbahn blieb die Postkutsche das wichtigste Verkehrsmittel sowohl für den Personenverkehr als auch für den Transport von Briefen und Paketen. Im städtischen Nahverkehr wurde die Cariolkutsche schließlich vom Postauto sowie von Postfahrrädern und -mopeds abgelöst.


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