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Dachs#

Sondermarke#

Briefmarke, Dachs
© Österreichische Post

Dem auffällig gemusterten Dachs ist die diesjährige Sondermarke aus der Serie „Wildtiere und Jagd“ gewidmet. Der Europäische Dachs mit dem lateinischen Namen Meles meles ist in ganz Europa und somit auch in Österreich beheimatet und kann sogar in der Großstadt angetroffen werden.

Der durchaus friedfertige Dachs gehört zu den Raubtieren, und zwar zur Familie der Marder in der Überfamilie der Hundeartigen. Damit ist er entfernt mit Hunden und Bären, aber auch Robben verwandt. Dachse werden rund 90 Zentimeter groß und etwa 15 Kilogramm schwer, wobei die Männchen deutlich schwerer sind. Die Beine sind eher kurz und das Tier wirkt damit etwas gedrungen. Die großen Pfoten mit den langen Krallen sind ideal zum Graben. Das charakteristische Merkmal des Dachses ist aber sein Fell: Der Kopf ist weiß, links und rechts von der Schnauze zieht sich je ein schwarzer Streifen am Kopf entlang über die Augen bis zum Hals, wo sie in das grauschwarze Rückenfell übergehen. Weiße Ränder zieren auch seine Ohren.

Obwohl sie Raubtiere sind, ernähren sich Dachse zum Großteil pflanzlich. Obst, Wurzeln, Samen, Knollen, Pilze, Eicheln und Getreide werden durch tierische Kost wie Insekten, Regenwürmer, Schnecken, Eier und hin und wieder auch kleine Säugetiere ergänzt. Die geselligen Dachse leben in großen Familienclans in meist selbstgegrabenen, aufwendigen Dachsbauen, die zahlreiche Kammern und Ausgänge haben. Der „Wohnkessel“ darin wird mit Farn und Moos ausgepolstert, als „Toilette“ dienen kleine ausgegrabene Erdlöcher außerhalb des Baus. Im Frühjahr kommen bis zu fünf Junge zur Welt, die anfangs ganz weiß und blind sind. Männliche Jungtiere verlassen meist im Herbst den Bau und suchen sich ihr eigenes Zuhause. Dachse halten Winterruhe und können bis zu 15 Jahre alt werden.

Der Lebensraum dieser Wildtiere sind hügelige, bewaldete Gebiete, wo es viele Sträucher und Hecken, aber auch offene Flächen wie Felder gibt. Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv, tagsüber halten sie sich in ihrem Bau auf. Dachse sind sehr anpassungsfähig und auch offen für Nahrungsquellen in Parks und Gärten, wo sie Gemüse „ernten“, Komposthaufen durchwühlen oder gar einen Bau anlegen. Sogar in den Randbezirken von Großstädten siedeln sie sich an, auch in Wien gibt es Dachse. Oft sind sie wegen der Schäden, die sie anrichten, wenig willkommene Gäste – sie graben auch gerne unter Gartenhütten oder Terrassen. In der Zeit vom 1. Jänner bis zum 31. Mai dürfen Dachse nicht gejagt, getötet oder vertrieben werden, auch der Bau darf während dieser Schutzzeit, in der die Dachse ihre Jungen bekommen und aufziehen, nicht zerstört werden.

Aus den Haaren des Dachsfells stellte man früher Rasierpinsel her, das Fleisch wurde mancherorts auch verspeist. Auch in der Heilkunde hatte der Grimbart – wie er in Fabeln genannt wird – einst große Bedeutung: Dachsfett wurde als entzündungshemmendes Einreibemittel gegen Rheumatismus und bei Verletzungen verwendet.