Mühlbacher, Hans#
* 14. 5. 1913, Bad Ischl
† 3. 5. 2008
Erfinder, Fachgebiet: Stereorundfunk
DI Dr. techn. Hans Mühlbacher besuchte nach der in Gmunden OÖ erworbenen Matura die Technische Hochschule in Wien (Technische Physik). Für seine Dipomarbeit über "Möglichkeiten der Rundfunk-Entstörung" erhielt er einen von Viktor Kaplan gestifteten Anerkennungspreis. 1938/39 arbeitete Hans Mühlbacher als Ingenieur in der Patentabteilung der Robert Bosch GmbH, Stuttgart. Im Zweiten Weltkrieg war er im Ingenieurdienst für Funk-Messwesen bei der deutschen Luftwaffe und als stellvertretender Leiter der Abteilung für elektrische Ausrüstung von Fernlenkwaffen bei den Henschel Flugzeugwerken AG dienstverpflichtet. 1944 promovierte er an der Technischen Hochschule Wien mit der Arbeit "Die Möglichkeiten einer plastischen akustischen Übertagung über einen einzigen Frequenzkanal" (Stereo-Rundfunk). 1945-1949 war Hans Mühlbacher Mitinhaber einer Reparaturwerkstätte für Radioapparate und Büromaschinen, bis 1979 Ingenieur bzw. Geschäftsführer der Wiener Zweigniederlassung der Mess- und Regelgerätefirma George Kent, England (später Brown-Boveri).
Die Tätigkeit bei Bosch (Hochfrequenztechnik und Akustik) und seine Beschäftigung als Orchestergeiger motivierten Mühlbacher 1938 zu intensiven Studien über akustische Übertragungen durch, die er während der Militärdienstzeit weiter betrieb und die 1939 zur Entwicklung eines Verfahrens für die Übertragung von Stereosendungen führte. Diese wurde 1957
von der Robert Bosch Gmbh zum Patent angemeldet. Bei den Henschel Flugzeugwerke AG machte Mühlbacher Erfindungen für elektrische Fernlenkausrüstungen, die zur Gewichtsreduktion der Waffen beitrugen. Dort beschäftigte er sich auch mit Zündmittel-Empfindlichkeiten und Sicherheitsprobleme beim Betrieb von Fernlenkwaffen. Einladungen in der Rüstungsindustrie der UdSSR und der USA zu arbeiten, lehnte der Erfinder ab. Er wirkte als Konzertmeister des akademischen Orchesterveins in Wien, engagierte sich für Kirchenmusik (Verdienstorden) und war Mitglied der österreichischen Gesellschaft zur Nutzung nichtkonventioneller Energiequellen.
Quelle#
- Technisches Museum Wien, Archiv (Personenmappe)