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Bio-Ethanol bringt Vorteile für die CO2-Bilanz#

Das Umrüsten von Dieselmotoren könnte laut Forschern der TU Wien auch den Feinstaubausstoß reduzieren.#


Von der Wiener Zeitung (13. September 2021) freundlicherweise zur Verfügung gestellt


Auch wenn Elektromotoren stark an Popularität gewinnen - auf Dieselmotoren wird man in absehbarer Zukunft nicht verzichten können. Baumaschinen, Traktoren, aber auch Lastkraftwagen brauchen die kraftvolle Antriebsart. Doch könnte Bio-Ethanol eine umweltfreundliche Alternative zum herkömmlichen Diesel darstellen. Wie Forscher der Technischen Universität Wien untersucht haben, bringt er nicht nur in der CO2-Bilanz Vorteile, sondern auch beim Ruß- und Feinstaubausstoß.

Erstmals wurde die Nutzung von Ethanol-Diesel am Pkw-Motorenprüfstand präzise untersucht. Für die Versuche wurde der ED95-Treibstoff aus Schweden verwendet. Er ist ein sogenanntes "additives Ethanol" - Alkohol, mit einem Zusatz von fünf Prozent an Zündverbesserer und Schmiermittel. Das Ethanol selbst wird aus pflanzlichen Rohstoffen gewonnen. Bei der Verbrennung entsteht daher nur genau so viel CO2, wie vorher von den Pflanzen aufgenommen wurde, heißt es in einer Presseaussendung der TU-Wien. Mit den Zusatzstoffen und dem hohen Wirkungsgrad des Dieselmotors komme man damit insgesamt auf eine CO2-Reduktion von etwa 90 Prozent, verglichen mit gewöhnlichem, fossilem Diesel. Die Untersuchung wurde in Kooperation mit der Firma Agrana durchgeführt und basiert auf früheren Untersuchungen der Firma Scania in Schweden.

Nahezu rußfrei#

"Unsere Ergebnisse zeigen deutlich, dass nachhaltig hergestellter Ethanol-Diesel erfolgreich als Ersatzkraftstoff in einem modifizierten Dieselmotor eingesetzt werden kann und dass dieses Konzept der Umwelt erhebliche Vorteile bringt", erklärte Institutsvorstand Bernhard Geringer in der Aussendung.

Zudem würden sich auch große Vorteile bei den Partikelemissionen zeigen. So sei die Verbrennung von ED95 im Vergleich zu fossilem Diesel nahezu rußfrei. Weil beim herkömmlichen Dieselmotor eine wechselseitige Abhängigkeit zwischen Partikel- und Stickstoffemissionen bestehe, eröffne dieser Umstand bei sorgfältiger Motorabstimmung auch die Chance auf eine Reduktion der Stickoxidemission.

Jedoch sind den Experten zufolge umfangreiche Anpassungen des Motors nötig, um ED95 zu nutzen. Deshalb ist ein wechselnder Betrieb von ED95 und Diesel derzeit nicht möglich. In Nischen, wie bei Baumaschinen oder Traktoren, sowie beim Lkw-Verkehr, wo die Elektromobilität noch ihre Grenzen hat, könnte Ethanol-Diesel aber die Nachhaltigkeit und das Emissionsverhalten deutlich verbessern, so die Forscher. Eine völlige Umstellung aller Diesel-Fahrzeuge auf Bio-Ethanol sei aber nicht möglich, weil die verfügbaren Flächen für den Anbau der dafür notwendigen Pflanzen bei Weitem nicht ausreichen, betonen die Forscher.(gral/apa)

Wiener Zeitung, 13. September 2021