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Notiz 018: Bewegungsfreiheit#

(Einübung komplexe Mobilitätskonzepte)#

von Martin Krusche

Ich muß sehr staunen, wie viele Expertinnen und Experten derzeit da draußen emotional werden und mir bei Bedarf erklären, wie sich das mit Diesel, Sprit und Elektrizität gerade verhält, was klug und was ein Blödsinn sei, wohin all das führen müsse.

Mächtige Fuhre, wenig Platz für den Piloten: Martin Krusche in einer frühen Corvette (Foto: Roman Hold)
Mächtige Fuhre, wenig Platz für den Piloten: Martin Krusche in einer frühen Corvette (Foto: Roman Hold)

Ich bin ganz gerührt, wie energisch und engagiert diese Debatten geführt werden und wieviel Höflichkeit manche aufbringen, mich bloß indirekt einen Deppen zu nennen. Weshalb? Weil ich meine, daß derzeit keineswegs geklärt sei, was sich als nächster Innovationsschub durchsetzen werde, um uns annähernd jene Art individueller Mobilität zu sichern, an die wir uns seit einigen Jahrzehnten gewöhnen durften. (Fortsetzung am Ende der Liste!)

Übersicht#

Weiter im Text#

Wir haben erlebt, daß erst Ende der 1950er Jahre in weiten Teilen Europas eine umfassende Volksmotorisierung einsetzte. Während der 1970er wurden „Autos für alle“ in Österreich einigermaßen Standard. Natürlich hat das in der Form ein Ablaufdatum wie es schon die Pferdewagen im Straßenverkehr hatten.

Seit über 20 Jahren befasse ich mich intensiv mit Mobilitätsgeschichte. Ich habe mir die letzten 200 Jahre Technologiegeschichte sehr gründlich angesehen. Ich pflege seit vielen Jahren laufenden Kontakte mit Leuten aus der Automobilbranche, von der Entwicklung bis zum Marketing, aber auch mit einer Szene der Sammler und Schrauber.

Komplementärschritt elektrischer Leihwagen, der stundenweise gebucht werden kann. (Foto: Martin Krusche)
Komplementärschritt elektrischer Leihwagen, der stundenweise gebucht werden kann. (Foto: Martin Krusche)
Komplementärschritt Sammeltaxi mit einem regionalen Netzwerk von Haltestellen. (Foto: Martin Krusche)
Komplementärschritt Sammeltaxi mit einem regionalen Netzwerk von Haltestellen. (Foto: Martin Krusche)

Ich halte mich für einigermaßen sachkundig, würde mir freilich derzeit kein Urteil zutrauen, was genau in der Elektrifizierung kommen werde, wie sich die Verbrenner entwickeln und was sich folglich in den nächst 20, 25 Jahren auf Massenbasis zeigen werde.

Ich will bloß überzeugt annehmen, daß wir um unser gewohntes Ausmaß an persönlicher Mobilität notfalls sicher kämpfen werden. Aber das ist nicht bloß eine Technologiefrage und das bedeutet keinesfalls zwingend, Volksmotorisierung auf Massenbasis durch den individuellen Privatbesitz von Kraftfahrzeugen. Den heute vorherrschenden Modus halte ich für eine historische Episode. Viel Glück beim Kaffesud-Lesen!

Post Scriptchen:
Ich besitze seit Jahren kein eigenes Auto, fahre aber gerne gelegentlich mit einer repräsentativen Karre durch die Gegend.