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Mittelalter/Geistliche Kultur#

Darstellungen von Musikinstrumenten#

Darstellung von Musikinstrumen
Plastik der romanischen Kirche in Schöngrabern
Privatbesitz
Darstellung von Musikinstrumen
Glasfenster mit Spielmann zu Füßen des gekreuzigten Jesus
© BDA Wien
Darstellung von Musikinstrumen
Glasfenster in der Magdalenenkirche
© BDA Wien
Darstellung von Musikinstrumen
Glasfenster in der Magdalenenkirche
© BDA Wien
Darstellung von Musikinstrumen
Fresko in der Pfarrkirche Trofaiach
© Helmut Schubert, Graz
Darstellung von Musikinstrumen
Idealportrait des Herrand von Wildon mit einer Laute
© Helmut Schubert, Graz
Darstellung von Musikinstrumen
Fresko in der Pfarrkirche St. Andrä in Thörl
Privatbesitz

Die erste Abbildung zeigt eine Plastik der romanischen Kirche in Schöngrabern (um 1230 erbaut). Dargestellt ist das 15. Monatsbild, das den Jahreswechsel zeigt (Dezember bis Jänner): links ein Ungeheuer mit Harfe, rechts ein Glücksrad. Dieses Bild befindet sich außen an der Südwand der Kirche, der darin vorherrschende Grundgedanke ist der des Sündenfalls, der Erlösung und des Gerichts.

Die zweite Abbildung zeigt einen Spielmann mit seiner Geige zu Füßen des gekreuzigten Jesus. Das Glasfenster befindet sich an der Südseite der gotischen Pfarrkirche des Marktes Weiten bei Melk in Niederösterreich und entstand in den 20er Jahren des 15. Jhs.

In der dritten und vierten Abbildung sind die beiden Engel zu sehen, die in der Magdalenenkirche in Judenburg in einem Glasfenster dargestellt sind, wurden mit Portativ (= tragbare Kleinorgel) und Harfe abgebildet (spätes 14. Jh.). Obwohl es sich hier um Einzeldarstellungen handelt, gehören sie sicher zur Marienkrönung, die im gleichen Fenster dargestellt ist. Dies ist vielleicht eine Parallele zu den Cherubim und Seraphim, die zum Lob Gottes singen.

In der Pfarrkirche (Abbildung 5) von Trofaiach wurde erst 1961 ein Fresko freigelegt, das um 1460/70 entstanden ist. Dargestellt sind vier musizierende Engel, die durch das Kreuzgewölbe deutlich voneinander getrennt sind. Neben dem Portativ (= tragbare Kleinorgel) werden die weltlichen Instrumente Knickhalslaute und Posaune dargestellt, letztere in zwei unterschiedlichen Größen und somit Stimmungen. Der Maler wollte offensichtlich damals "moderne", gerade von der Hof- in die Kirchenmusik übernommene Instrumente darstellen. In der sechsten Abbildung zeigt das Idealportrait des Herrand von Wildon mit einer Laute, dem Attribut des Sängers und Dichters im Mittelalter. Es handelt sich um einen gotischen Schlußstein in der Pfarrkirche St. Stephan ob Stainz. Herrand war vermutlich der Schwiegersohn des steirischen Minnesängers Ulrich von Liechtenstein, seine Lieder sind in der Manessischen Liederhandschrift überliefert.

Das Fresko in der Pfarrkirche St. Andrä in Thörl (Kärnten), welches in der siebten Abbildung gezeigt wird, wurde von Thomas von Villach (1435/40 - nach 1520), einem österreichischen Maler mit italienischem Einfluß, geschaffen. Er war der bedeutendste Fresken- und Tafelmaler in der 2. Hälfte des 15. Jhs. in Kärnten. Dieses Fresko stellt zwei Engel mit Harfe und Laute dar. (E. Stadler)


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