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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Digitale Datenbanken8 menschliche Selbst- und Weltverhältnis, das gesellschaftliche und kulturelle Leben, unser Gedächtnis oder unser Wissen? Antworten hierauf stehen noch weitgehend aus, denn das seit Jahrzehnten diagnostizierte Informationszeitalter ist noch immer im Werden begriffen.4 Gesi- chert ist nur, dass mit der fortschreitenden Digitalisierung weitere tiefgreifende gesellschaftliche und kulturelle Transformationen einhergehen werden. Jüngste Vorboten kündigen diesen Wandel an. Die im Frühsommer 2013 öffentlich gewor- denen Spionageprogramme Prism und Tempora (vgl. Greenwald/MacAskill 2013; MacAskill et al. 2013a; MacAskill et al. 2013b), welche Orwells Überwachungsdys- topie zu überbieten scheinen, sind nur ein Beispiel hierfür. Das Ende dieser Ent- wicklungen ist nicht abzusehen. Wenn das fortwährende Werden des digitalen Medienzeitalters im Folgenden medienkulturwissenschaftlich in den Blick genommen werden soll, dann erfordert dies eine Untersuchungsperspektive, die sich der Vielgestaltigkeit der technischen Welt ebenso wie der Heterogenität von medialen Praxen stellt und diese medien- theoretisch reflektiert.5 Den Ausgangspunkt hierfür bildet die medienhistorische Betrachtung der Diskurse über die Chancen und Herausforderungen der computer- technischen Informationsverarbeitung sowie der Genese digitaler Technologien. Die Hinwendung zur Diskurs- und Technikgeschichte ist dabei nicht Selbstzweck. Vielmehr vermag der Blick in die Geschichte des Computers, wie beispielsweise Wendy Chun (2011) in Programmed Visions vor Augen geführt hat, zu einem bes- seren theoretischen Verständnis unserer medialen Gegenwart beizutragen. In den vergangenen Jahren dienten vor allem Netze und Netzwerke, technische wie soziale Netzwerke, sowie Algorithmen als Chiffren dieses medialen Trans- formationsprozesses.6 Doch mit dem Rumoren über die Sammelwut von Internet- dienstleistern, Firmen und Staaten, den drohenden Information Overload und Big Data gerät zunehmend auch die Datenbank als spezifische, technische Infrastruktur und universelle Metapher digitaler Informationssammlungen in den Fokus medien- digitale TV-Signale oder übertragene Webseitendaten mit einkalkuliert, die beim Empfänger allenfalls temporär gespeichert werden (vgl. IDC 2007: 3f.). 4 | Die Beschreibung unserer Epoche als Informationszeitalter kam spätestens in den 1970er Jahren auf. Angesichts der anhaltenden Dynamik gesellschaftlicher, politischer, ökonomischer und kultureller Transformationsprozesse ist die Entwick- lung hin zum Informationszeitalter keineswegs abgeschlossen. 5 | Die Aufzählung der Disziplinen erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Jen- seits der Wissenschaften trägt auch die Kunst zu einem besseren Verständnis der gesellschaftlichen und kulturellen Transformationen im Informationszeitalter bei. 6 | Siehe hierzu exemplarisch den von Oliver Leistert und Theo Röhle heraus- gegebenen Sammelband Generation Facebook (2011) sowie Die stille Revolution von Mercedes Bunz (2012).
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Titel
Digitale Datenbanken
Untertitel
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Autor
Marcus Burkhardt
Verlag
transcript Verlag
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Abmessungen
14.7 x 22.4 cm
Seiten
392
Kategorie
Informatik

Inhaltsverzeichnis

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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