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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Digitale Datenbanken18 sammlungen diskutiert, wie sich das abstrakte Informationskonzept im Kontext digitaler Datenbanken konkretisiert. Diese Modelle spannen, so die These, den Pro- blemkontext auf, in dem sich die Entwicklung partikularer Datenbanktechnologien vollzogen hat. Um dies zu verdeutlichen, wird zunächst das Kommunikations- modell des Information Retrieval rekonstruiert, welches Ende der 1950er Jahre in ein dezidiertes Modell der Datenbankkommunikation kulminierte. Die aufgezeigte Vielgestaltigkeit von Information macht es abschließend notwendig, den Gebrauch der Begriffe Daten und Information zu problematisieren. Auch hier soll es nicht das Ziel sein, Definitionen vorzuschlagen. Vielmehr gilt es, ein Vokabular zu entwickeln, um die verschiedenen Formen und unterschiedlichen Weisen zu differenzieren, auf denen Daten und Information in Computern operativ werden. In den darauffolgenden Kapiteln »Techno-Logik« und »Phänomeno-Logik« werden die technischen Logiken von und medialen Praxen mit Datenbanken thematisiert. Auf der Ebene der Technik werden Apparaturen, Architekturen und Verfahren der Verwaltung von Informationen im Computer betrachtet und auf ihre mediale Eigenlogik hin untersucht. Die Entwicklung von Datenbankmanagement- systemen ist eng mit der Einführung der Massenspeichertechnologie Festplatte im Jahr 1956 verwoben, welche den wahlfreien Zugriff auf den Datenträger er- möglicht. Der Übergang von seriellen zu wahlfreien Zugriffsformen auf persistente Sekundärspeicher lässt einerseits neue Anwendungs- und Einsatzgebiete von Computern möglich erscheinen. Andererseits erweist sich die Festplatte zugleich als Herausforderung, die in dem Problem kulminiert, wie Informationen im Speicher automatisch adressiert und damit vom Computer verwaltet werden können. Diese Herausforderung wurde Ende der 1960er Jahre auf den Begriff der Daten- unabhängigkeit gebracht. Hierdurch wird das Ziel bezeichnet, den Gebrauch von Datenbankinformationen an den Oberflächen vielfältiger Anwendungsprogramme weitgehend von der Verwaltung des Informationsbestandes in der unsichtbaren Tiefe des Computers zu entkoppeln. Zur Lösung dieses Problems wurde zunächst eine Zwei-Ebenen-Architektur von DBMS vorgeschlagen, auf deren Grundlage die ANSI/X3/SPARC Study Group on Data Base Management Systems schließlich eine Drei-Ebenen-Architektur entworfen hat, die als Metamodell der Informations- modellierung in Datenbanken fungiert. Zwischen der internen Speicherlogik von Informationen im Computer und den externen Gebrauchslogiken wird eine Ebene der konzeptuellen Beschreibung von Information eingezogen, welche die Ver- mittlung zwischen der Tiefe des Informationsspeichers und den Oberflächen von Anwendungsprogrammen ermöglicht. Hierdurch wird die Ebene bestimmt, auf der Informationsmodelle in Datenbanken operativ werden. Seit nunmehr 30 Jahren ist das relationale Datenmodell de facto der Standard der Modellierung und Verwaltung von Informationssammlungen in Datenbanken. Es handelt sich um ein spezifisches Verfahren der nicht-semantischen Verarbeitung von Bedeutung im Computer, das es aufgrund seiner langjährigen Dominanz zu verstehen und zu beschreiben gilt. Im Kontext von Websuchmaschinen und des Semantic Web haben sich in der jüngeren Vergangenheit alternative Verfahren der computertechnischen Verarbeitung von
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Titel
Digitale Datenbanken
Untertitel
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Autor
Marcus Burkhardt
Verlag
transcript Verlag
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Abmessungen
14.7 x 22.4 cm
Seiten
392
Kategorie
Informatik

Inhaltsverzeichnis

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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