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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Digitale Datenbanken62 welcher der Lesarten. Insofern führt Magritte eine Paradoxie vor Augen, die für Mersch einen Grundzug des Medialen darstellt und somit dem gesamten Medien- gebrauch inhärent ist. Die genannten Beispiele der phänomenologischen Beschreibung medialer Kon- stellationen zeigen zwei mögliche Weisen auf, wie Medien in Auseinandersetzung mit Medienprodukten thematisiert werden können. Es ist zu erwarten, dass wei- tere Möglichkeiten existieren, mediale Konstellationen in den Blick zu nehmen, die medientheoretisch fruchtbar gemacht werden können. Daher erheben diese Bei- spiele keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die ausschließliche Betrachtung me- dialer Konstellationen ist jedoch nicht hinreichend, da ausgehend hiervon nach den medialen Konfigurationen zu fragen ist, welche den Horizont tatsächlicher Kom- munikationen bedingen. Diese Frage zielt auf die Beschreibung des Möglichkeits- horizonts ab, den bestimmte mediale Konfigurationen eröffnen und in dem Kom- munikation vermittels medialer Konstellationen stattfindet. Mediale Konfigurationen Medien bilden als Kommunikationsmittel den Horizont möglicher Kommuni- kationen. Obwohl auf diese immer nur mittelbar in konkreten Kommunikations- situationen Bezug genommen werden kann, gilt das Interesse der Medienfor- schung der Beschreibung des Möglichkeitsraums, den Medien eröffnen. Wenn im Folgenden danach gefragt wird, wie dieser Möglichkeitsraum zu beschreiben ist, muss der Beobachtung Rechnung getragen werden, dass der Medienbegriff pro- blematisch ist, sofern er dazu gebraucht wird, einzelne Medien voneinander zu unterscheiden. Daher wird vorgeschlagen, dass Medien nur als mediale Konfigu- rationen thematisiert werden können, in denen soziale, materielle, technische, öko- nomische etc. Dimensionen der Kommunikation ineinandergreifen und die entlang verschiedener, durchaus hetero gener Dimensionen variieren können. Das Konzept medialer Konfigurationen kann in Anlehnung an, aber auch in Abgrenzung zu Niklas Luhmanns Medium/Form-Unterscheidung entfaltet werden, weshalb die Grundzüge dieses Medienkonzepts beschrieben werden sollen. In Luhmanns systemtheoretischen Entwurf einer Gesellschaftstheorie nehmen Medien eine zentrale Stellung ein, da Kommunikation als grundlegende Operation sozialer Systeme auf Medien angewiesen ist. Pointiert hat Luhmann dies in dem 1981 erschienenen Aufsatz Die Unwahrscheinlichkeit der Kommunikation heraus- gearbeitet. Zwar könne überall beobachtet werden, dass Kommunikation stattfindet, aber ihr erfolgreiches Funktionieren ist Luhmann zufolge äußert unwahrscheinlich. Daher gelte es in einer »contra-phänomenologischen Anstrengung« (Luhmann 1991: 26) nach dem zu fragen, was unwahrscheinliche Kommunikation wahrscheinlich macht. Diese Leistung vollbringen Medien, welche als Unwahrscheinlichkeitstrans- formationsmittel fungieren. Anhand der drei von ihm identifizierten Unwahr- scheinlichkeiten der Kommunikation – Verstehen, Erreichen, Erfolg – entwickelt Luhmann eine Typologie von Medien, in der er Kommunikationsmedien (z.B.
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Titel
Digitale Datenbanken
Untertitel
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Autor
Marcus Burkhardt
Verlag
transcript Verlag
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Abmessungen
14.7 x 22.4 cm
Seiten
392
Kategorie
Informatik

Inhaltsverzeichnis

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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