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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Digitale Datenbanken70 lungsebenen, d.h. genau dann, wenn in medialen Konstellationen Geltung auf eine bestimmte Weise verkörpert und damit wahrnehmbar gemacht wird. Demzufolge überlagern sich in medialen Konstellationen mindestens zwei Vermittlungspro- zesse, zwischen denen es Wirth zufolge »eine grundsätzliche Differenz gibt« (Wirth 2008a: 230). Auch wenn oder gerade weil die beiden Formen der Vermittlung nicht aufeinander zurückgeführt werden können, sind sie in medialen Konstellationen stets miteinander verwoben und sollten daraufhin befragt werden, wie sie sich wechselseitig bedingen. Wird die andere Seite der artikulierten und kommuni- zierten Inhalte nicht als einheitliches Medium, sondern als mediale Konfiguration begriffen, dann können diese Interdependenzen und Interferenzen thematisiert werden. Mediale Konfigurationen schreiben sich auf unterschiedliche Weise in die Artikulation, Verkörperung, Interpretation, Handhabung, Verarbeitung etc. von medialen Konstellationen ein und beeinflussen diese in vielfältigen Hinsichten. Gebräuchlich ist der Begriff der medialen Konfiguration bereits in der Interme- dialitätsforschung. Als mediale Konfiguration werden hier die Inszenierungs- formen bezeichnet, »bei denen bestimmte technische Verfahren und Darstellungs- weisen eines Mediums im Rahmen eines anderen Mediums imitiert werden« (Wirth 2006b: 29). Die Thematisierung medialer Konfigurationen lenkt den Blick auf die intermediale Verschränkung technischer Dispositive, Verfahren, Zeichen- systeme etc. in konkreten Kommunikationssituationen. Implizit vorausgesetzt wird hierbei die Unterscheidbarkeit bzw. Verschiedenheit einzelner Medien. Wie bereits diskutiert wurde, erweist sich die Differenzierung von Medien auf der Grund- lage einer Mediendefinition jedoch als problematisch, weshalb vorgeschlagen wird, den Begriff der medialen Konfiguration eine Ebene niedriger anzusetzen, um Medien als gewordene und historisch wandelbare Konfigurationen zu be- schreiben, die sich in unterschiedlichen Hinsichten (Ausdrucksmittel, Technologie, Materialität, Institutionalisierung usw.) verändern und transformieren können. Medien sind diesem Verständnis zufolge nicht begrifflich-systematisch, sondern nur empirisch-genetisch als mehr oder minder gefestigte mediale Konfigurationen zu unterscheiden, die allenfalls temporär eine Spezifik ausbilden, auf die in interme- dialen Imitationsspielen Bezug genommen werden kann.82 Intermedialität ist dem- zufolge nur im Horizont der fragilen Stabilität medialer Konfigurationen denk- und beobachtbar. Wird das Andere medialer Konstellationen als mediale Konfiguration begriffen, dann ist die Frage nebensächlich, ob beispielsweise der Raum, die Sprache, der Computer oder die Datenbank Medien sind oder nicht. Vielmehr gilt es diese als Bestandteile einer medialen Konfiguration zu begreifen, die daraufhin zu befragen sind, wie sie die Hervorbringung von sowie den Umgang mit medialen lischen Vermittlungsprozess nicht existiert. Demnach ist davon auszugehen, dass sich in Zeichen zwei Formen der Vermittlung überlagern (vgl. Wirth 2008a: 230). 82 | Intermedialität spielt demzufolge nicht mit Medien, sondern mit kontingenten Erfahrungs- und Erwartungsmustern bezüglich medialer Konfigurationen.
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Titel
Digitale Datenbanken
Untertitel
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Autor
Marcus Burkhardt
Verlag
transcript Verlag
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Abmessungen
14.7 x 22.4 cm
Seiten
392
Kategorie
Informatik

Inhaltsverzeichnis

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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