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Digitale
Datenbanken92
Abb. 1: Visualisierung des anwendungszentrierten und datenbankzentrierter
Paradigmas
Quelle: Bachman 1973b
Der Vorteil datenbankzentrierter Systeme ist nach Ansicht Bachmanns nicht nur,
dass mit ihrer Hilfe die Komplexität der Wirklichkeit angemessener abgebildet
werden kann. Sie sind zudem leistungsfähiger im Vergleich zu den traditionellen
Informationstechnologien:
»Copernicus laid the foundation for the science of celestial mechanics more than
400 years ago. It is this science which now makes possible the minimum energy
solutions we use in navigating our way to the moon and the other planets. A
similar science must be developed which will yield corresponding minimum energy
solutions to database access. This subject is doubly interesting because it includes
the problems of traversing an existing database, the problems of how to build one
in the first place and how to restructure it later to best fit the changing access
patterns. Can you imagine restructuring our solar system to minimize the travel time
between the planets? [...] It is important that these mechanics of data structures
be developed as an engineering discipline based upon sound design principles.«
(Bachman 1973c: 658)
Die Versammlung, Speicherung und Abfrage von Informationen ist für Bachman
ein Problem, für das es weder richtige noch falsche, sondern mehr oder weniger
effektive technische Lösungen gibt. Er stellt es dem Vorstellungsvermögen der In-
genieure anheim, Informationssysteme zu entwickeln, die die zuvor spezifizierten
Informationsverwaltungsaufgaben möglichst effizient lösen. Bedacht werden müs-
sen dabei vor allem die Eigengesetzlichkeiten, denen Datenstrukturen unterlie gen.
In der von Bachman proklamierten kopernikanischen Wende kommt ein Um-
schwung im Denken über sowie im Entwurf von konkreten Informationstech-
nologien zum Ausdruck. Diesen Wandel hat Canning in dem 1972 publizierten
Digitale Datenbanken
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
- Titel
- Digitale Datenbanken
- Untertitel
- Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
- Autor
- Marcus Burkhardt
- Verlag
- transcript Verlag
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-3028-6
- Abmessungen
- 14.7 x 22.4 cm
- Seiten
- 392
- Kategorie
- Informatik
Inhaltsverzeichnis
- Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
- Die Frage nach den Medien 22
- Wann sind Medien? 33
- Über Medien reden: Medienepistemologie 58
- Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
- Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
- Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
- Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
- Was sind Datenbanken? 121
- Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
- Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
- Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
- Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
- Kommunikation mit Informationssammlungen 167
- Daten und Information: Begriffsklärung 187
- Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
- Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
- Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
- Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242