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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Datenbank 123 Dennoch trugen diese Tagung sowie die zwei Jahre später ebenfalls in Santa Monica ausgerichtete Anschlusskonferenz enorm zur Popularisierung des Begriffs bei und beflügelten die Entwicklungen im Bereich digitaler Datenbanktechnologien. Es ist dies die Zeit, so schreibt William Olle im darauffolgenden Jahrzehnt rückblickend, in der »the data base baby began to toddle« (Olle 1978: 2). Eine Ursache hierfür mag darin liegen, dass im Rahmen der 1963er Konferenz erstmals offen darüber diskutiert wurde, was überhaupt unter einer Datenbank zu verstehen sei. Dies forderte J.C.R. Licklider, der in seiner Funktion als Direktor des Information Pro- cessing Techniques Office der ARPA die Konferenz eröffnete, von den Konferenzteil- nehmern explizit ein: »Early in the conference, someone should define ›data base.‹ Let me propose tentatively that a data base is a collection of raw and/or processed information, but not just any collection of such information. The term has a connotation that suggests that the data of a data base are processable by machine, or by a system including men and machines, but I am not sure that a collection of data intended only for human processing should not be called a data base. Other points concerning the generic meaning of the term are also in need of clarification. Certainly, data bases may include files, but data bases are not always identical to files. Data bases may contain lists and list structures of the types involved in ›list processing.‹ But may a data base contain computer programs, documents, or libraries? It is my under- standing that this conference will be concerned primarily with highly formatted data bases, and therefore, not primarily concerned with some of the extensions of the concept just suggested. Nevertheless, the discussion may serve to clarify or delimit the concept.« (Licklider 1964: 1) Lickliders vorsichtige und vorläufige Annäherung an den Datenbankbegriff liest sich weniger wie ein Definitionsvorschlag; vielmehr handelt es sich um die Kartierung der unscharfen Grenzen des Begriffs. Zwar liegt der Fokus der Konferenz, wie Lick- lider eingesteht, auf Sammlungen strukturierter Daten, doch zieht er die Möglich- keit in Betracht, dass das Datenbankkonzept nicht auf derartige Informations- sammlungen beschränkt werden sollte. So kann eine Datenbank seines Erachtens zwar aus Dateien (files) bestehen, aber dies erscheint ihm keineswegs notwendig. Er überlegt daher, ob nicht auch Computerprogramme, Dokumente oder sogar früher im Kontext der Entwicklung Semi-Automatic Ground Environment (SAGE) Luftverteidigungssystems Verwendung fand (vgl. Haigh 2007: 61). Haigh stützt seine Annahme auf den Eintrag zum Lemma database im Oxford English Dictionary (persönliche Kommunikation mit dem Autor). In der aktuellen Version des Artikels wird als früheste Quelle ein Beispiel aus dem Jahr 1955 angeführt, wobei der Begriff data-base jedoch noch nicht als Bezeichnung für eine Informationssammlung gebraucht wird. Das erste Beispiel für diese Verwendung des Begriffs stammt aus Jahr 1962 und ist einem Bericht der SDC entnommen (vgl. Simpson/Weiner 2012).
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Titel
Digitale Datenbanken
Untertitel
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Autor
Marcus Burkhardt
Verlag
transcript Verlag
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Abmessungen
14.7 x 22.4 cm
Seiten
392
Kategorie
Informatik

Inhaltsverzeichnis

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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