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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Datenbank 127 and control problems faced by some of the participants« (Franks 1964: 119). Hierin kommt eine Unzufriedenheit mit dem zu engen Fokus des unterbreiteten De- finitionsvorschlags zum Ausdruck, dem daher eine zweite, weitere Definition zur Seite gestellt wurde: »A broad definition of a data base was brought forward in the following terms leaving unanswered the question of access: A data base consists of: 1. Data 2. Means of access to the data« (Franks 1964: 120) Das Nebeneinander der beiden Definitionen zeigt die Unentschiedenheit, die von Anbeginn in Bezug auf den Begriff data base vorgeherrscht hat und sich bis heute fortsetzt. Hierin spiegelt sich das Spannungsverhältnis zwischen Imagination und Realität der technischen Informationsverarbeitung wider. Steht die weite Be- stimmung (Datenbanken = Daten + Zugriff) für das abstrakte Versprechen, mit dem Computer alle Informationen in Form digitaler Daten speichern und abrufen zu können, so kommen in der engeren Definition (Datenbanken = Dateien [Einträge [Schlüssel, Datum1, Datum2, ..., Datumn]]) die konzeptuellen und technologischen Anforderungen zum Vorschein, die in konkreten, dafür aber spezialisierten Informationssystemen die Versammlung von und den Zugriff auf spezifische Formen von Informationen ermöglichen. Deutlich tritt diese Ambiguität in einem 1974 vom US-Amerikanischen National Bureau of Standards herausgegebenen Glossar hervor. Zu dem Lemma data base werden hierin zwei Bedeutungsvarianten aufgeführt: »(1) The entire collection of information available to a computer system. (2) A structured collection of information as an entity or collection of related files treated as an entity« (Neumann/National Bureau of Standards 1974: 8). Dass Datenbanken heute in der Informatik hauptsächlich analog zur zweiten partikularen Bedeutungsvariante als Sammlungen strukturierter Informationen verstanden werden, hat zwei Ursachen. Zum einen erwies sich dieses Verständnis als allgemein genug, um in verschiedenen Gebrauchskontexten anschlussfähig zu sein, und zum anderen als konkret genug, um die Entwicklung von DBMS an- zuleiten, welche die Nutzer nicht von vornherein auf eine bestimmte Art von zu ver- waltenden digitalen Informationen festlegen. DBMS sind generische Technologien der Verwaltung von Informationssammlungen, die es ihren Nutzern ermöglichen, Datenbanken entsprechend der eigenen Informationsbedürfnisse anzulegen. Auch wenn der Datenbankbegriff heute eng an DBMS-Technologien gekoppelt ist, die den Begriff auf Sammlungen strukturierter Daten festlegten, wohnt diesem außerhalb des computerwissenschaftlichen Fachdiskurses die aufgezeigte Mehr- deutigkeit weiterhin inne. Zwischen den beiden Bedeutungsvarianten oszillierend dient er einerseits als Bezeichnung für eine spezifische Form der Sammlung und Definition Bezug, auf die man sich, so seine Einschätzung, bei der Konferenz 1963 festgelegt habe (vgl. Weingarten 1994: 160).
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Titel
Digitale Datenbanken
Untertitel
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Autor
Marcus Burkhardt
Verlag
transcript Verlag
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Abmessungen
14.7 x 22.4 cm
Seiten
392
Kategorie
Informatik

Inhaltsverzeichnis

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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