Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Informatik
Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Seite - 222 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 222 - in Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data

Bild der Seite - 222 -

Bild der Seite - 222 - in Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data

Text der Seite - 222 -

Digitale Datenbanken222 Von der Datenbank zur Datenbankarchitektur Die Conference on Data Systems Languages (CODASYL) wurde 1959 mit dem Ziel gegründet, eine Programmiersprache zu entwickeln, die sich zur Implementierung datenintensiver Anwendungen eignet, wie sie insbesondere in betriebswirt- schaftlichen Kontexten vorkommen (vgl. Sammet 1985: 289). Ein Ergebnis dieses Zusammenschlusses von Vertretern aus der Wissenschaft, der Computerwirt- schaft sowie von Computernutzern war die Spezifikation der Programmiersprache COBOL, die ihren primären Anwendungszweck bereits im Namen trägt, der die Abkürzung für Common Business Oriented Language ist. Darüber hinaus wird CODASYL heute vor allem mit einer Reihe wichtiger konzeptioneller Entwick- lungen im Bereich digitaler Datenbanktechnologien in Verbindung gebracht. Die dezidierte Hinwendung zu Datenbanken wurde 1965 angestoßen, als das COBOL-Programmiersprachenkomitee auf Initiative von Warren Simmons, einem Vertreter der Firma US Steel, eine Arbeitsgruppe einsetzte, die sich mit der Erweiterung von COBOL um Funktionalitäten zur Handhabung großer Daten- sammlungen, d.h. Datenbanken, befassen sollte (vgl. Olle 1978: 3). Zunächst als List Processing Task Force gegründet, benannte sich die Gruppe 1967 in Data Base Task Group (DBTG) um. Zwischen 1968 und 1971 legte die Arbeitsgruppe eine Reihe von Berichten vor, in denen sie die Ergebnisse ihrer Tätigkeit präsentierte. Als wirkmächtig erwies sich vor allem die funktionale Spezifikation von Datenbank- managementsystemen, die nicht zuletzt auch die Anerkennung digitaler Daten- banken als einem eigenständigen Forschungsfeld in der Informatik befördert hat (vgl. CODASYL Data Base Task Group 1968, 1969, 1971).24 DBMS werden als eigen- ständige Software-Hardware-Konfigurationen konzipiert, die Informationssamm- lungen unabhängig im Computer verwalten und diese als Informationsbestand anderen Anwendungen zur Verfügung stellen.25 Hierdurch wird die programm- gesteuerte Auswertung und der nutzerseitige Umgang mit digitalen Informationen von ihrer Verwaltung im Computer abgetrennt, sodass Datenbanktechnologien weitgehend losgelöst von Fragen der Softwareentwicklung respektive Programmier- sprachen entwickelt werden können. Die Entkopplung von Datenauswertung und Datenverwaltung spiegelt sich auch in der zweiten wichtigen Neuerung wider, welche die CODASYL-DBTG eingeführt hat. Vorgeschlagen wurde die strikte Unterscheidung von zwei Arten von (Program- 24 | Ein Indiz für die wachsende Anerkennung von Datenbankproblemen ist Haigh zufolge die Verleihung des Turing Award an Charles Bachman im Jahr 1973 (vgl. Haigh 2007: 81) 25 | Auch wenn unter DBMS heute zumeist Softwareanwendungen verstanden werden, sollte der Aspekt der Hardware nicht vernachlässigt werden. DBMS wurden und werden häufig in Kombination mit speziell für Datenbankverwaltungsaufgaben optimierten Computersystemen, sogenannten Datenbankmaschinen, vertrieben und eingesetzt.
zurück zum  Buch Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data"
Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Titel
Digitale Datenbanken
Untertitel
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Autor
Marcus Burkhardt
Verlag
transcript Verlag
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Abmessungen
14.7 x 22.4 cm
Seiten
392
Kategorie
Informatik

Inhaltsverzeichnis

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Digitale Datenbanken