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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Techno-Logik 253 Relationen. Diese Operationen sind für Codd der »yardstick of power« (Codd 1982: 112), an dem Implementierungen des relationalen Datenmodells zu messen sind.71 Die Mathematik bildet nur eine Seite des relationalen Datenmodells. Ebenso wichtig ist nach Ansicht von Codd die Repräsentation von Relationen als Tabellen. Die diagrammatische Form der Tabelle stellt seines Erachtens die geeignete »concep- tual representation« (Codd 1982: 111) für Relationen dar, welche als Denkfigur das Nachdenken über Operationen in Datenbanken und die Verständigung über deren Sinn respektive Unsinn ermöglicht: »Such a representation facilitates thinking about the effects of whatever operations are under consideration. It is a requirement for programmer and end-user productivity« (Codd 1982: 111).72 Die Tabelle spannt als Diagramm eine zweidimensionale Matrix auf, welche die »Verteilung von Zeichen auf Zeilen und Spalten« (Krajewski 2007: 37) organisiert. Das Tupel einer Relation entspricht der Zeile in einer Tabelle, in der demzufolge Informationen über eine Entität zusammenfasst sind. Die Attribute, durch die Entitäten beschrieben werden, sind in den Spalten angeordnet, welche Informationen eines Typs zusammenfassen. Anhand der Denkfigur der Tabelle lassen sich die Grundoperationen der rela- tionalen Algebra verdeutlichen. Bei der Selektion werden bestimmte Zeilen einer Tabelle ausgewählt. Die Projektion erlaubt die Auswahl von Spalten. Durch die Verbundoperation werden zwei Tabellen zusammengeführt. Die Ergebnistabelle umfasst die Spalten der Ursprungstabellen und sämtliche Kombinationen der Zeilen aus beiden Tabellen, sofern keine Kriterien angegeben sind, welche deren Kombination einschränken. Ein sinnvolles Kriterium stellen die bereits erwähnten Fremdschlüsselbeziehungen dar. Die Verbindung jedes Buchs mit jedem Autor ist unsinnig, da hierdurch Entitäten mit Informationen in Beziehung gesetzt werden, die nicht zutreffend sind. Nur auf Grundlage der in der Relation Buchautor gespeicherten Fremdschlüsselattribute können Bücher mit ihren jeweiligen Autoren verbunden werden. 71 | Im Rahmen des Netzwerkdatenmodells können nach Ansicht von Codd keine äquivalenten Operationen realisiert werden, was in seinen Augen einen zentralen Nachteil dieses Modells darstellt. Dementsprechend stellt Codd in einer Debatte mit Bachman fest: »I do not know how to manipulate network or graph-oriented representations of data in a manner analogous to the set-theoretic. Someone may invent this, but as of now I do not know just what operators I would place on top of a network or graph-oriented representation of the data in order to obtain the same power of retrieval you can obtain with either the algebraic operators on relations or with the predicate calculus« (Anonymus 1974: 134). 72 | Ein Datenmodell, welches eine ernstzunehmende Alternative zum relationalen Modell sein will, muss nach Ansicht von Codd ebenfalls über eine anschluss- fähige konzeptuelle Repräsentation verfügen: »Incidentally, if a data model is to be considered as a serious alternative for the relational model, it too should have a clearly defined conceptual representation for database instances« (Codd 1982: 111).
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Titel
Digitale Datenbanken
Untertitel
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Autor
Marcus Burkhardt
Verlag
transcript Verlag
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Abmessungen
14.7 x 22.4 cm
Seiten
392
Kategorie
Informatik

Inhaltsverzeichnis

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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