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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Digitale Datenbanken254 Obwohl die Tabelle nach Ansicht von Codd eine geeignete Repräsentation der relationalen Mengenlogik darstellt, sind diese nicht miteinander gleichzusetzen. Tabelle und Relation befinden sich nicht auf demselben Abstraktionsniveau: »Tables are at a lower level of abstraction than relations, since they give the im- pression that positional (array-type) addressing is applicable (which is not true of n-ary relations), and they fail to show that the information content of a table is independent of row order. Nevertheless, even with these minor flaws, tables are the most important conceptual representation of relations, because they are universally understood.« (Codd 1982: 111) Einerseits eignen sich Tabellen, um die in der relationalen Algebra beschriebenen Operationen zu veranschaulichen. Andererseits aber erweist sich der Verweis auf Tabellen als suggestiv. Die in diesen realisierte »diagrammatische Relation aus Zeilen und Spalten« (Krajewski 2007: 37) legt Umgangsformen mit Datenbank- informationen nahe, die im relationalen Datenmodell unerwünscht sind. So können in Tabellen Informationen gefunden werden, indem man deren Position beschreibt (z.B. gehe hundert Zeilen nach unten und drei Zeilen nach rechts). Die konkrete Anordnung der Zeilen und Spalten soll Codd zufolge für die Nutzer einer rela- tionalen Datenbank jedoch irrelevant sein. Daher wird im relationalen Paradigma die assoziative Adressierung von Informationspartikeln privilegiert: »In the relational model we replace positional addressing by totally associative addressing. Every datum in a relational database can be uniquely addressed by means of the relation name, primary key value, and attribute name. Associative addressing of this form enables users (yes, and even programmers also!) to leave it to the system to (1) determine the details of placement of a new piece of information that is being inserted into a database and (2) select appropriate access paths when retrieving data.« (Codd 1982: 111) Das Auffinden des Orts von spezifischen Informationen in der Datenbank wird als Aufgabe an den Computer delegiert. Hierdurch wird die Formulierung festgelegter Suchpfade überflüssig, welche im Rahmen des Netzwerkdatenmodells notwendig war. Nicht der Programmierer übersetzt das Informationsbedürfnis in eine Fin- droutine, sondern der Computer, dem gegenüber Suchbedingungen deklariert werden. Suchanfragen nehmen in relationalen Datenbanksystemen nicht die Gestalt pro- zedural-imperativer Befehlsfolgen an, welche gegenüber dem Computer festlegen, wie eine Information im Bestand der Datenbank gefunden werden kann.73 Das Informationsbedürfnis wird deklarativ formuliert, wobei festgelegt wird, was man 73 | Henning und Vogelsang beschreiben das Charakteristikum imperativer Program- miersprachen wie folgt: »Bei imperativen (oder prozeduralen) Sprachen besteht ein
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Titel
Digitale Datenbanken
Untertitel
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Autor
Marcus Burkhardt
Verlag
transcript Verlag
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Abmessungen
14.7 x 22.4 cm
Seiten
392
Kategorie
Informatik

Inhaltsverzeichnis

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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