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Techno-Logik 269
von Nutzern verfolgen.106 Entscheidend ist, dass die Unterschiede, die in einer Tag
Cloud zur Darstellung kommen, nicht im konzeptuellen Schema der Datenbank
modelliert sind, sondern das Ergebnis der regelgeleiteten Auswertung von Daten-
bankinformationen. Das Informationsmodell, welches Datenbanken in Tagging-
Systemen zugrunde liegt, ist relativ einfach, wie der Informationsarchitekt Gene
Smith in seiner praxisorientierten Einführung Tagging: People-Powered Metadata
for the Social Web zeigt: Ressourcen, Tags und Nutzer werden jeweils in einer eigenen
Relation modelliert, wodurch diese als Entitäten adressierbar werden (Abb. 18).
Welche Schlagworte ein Nutzer für eine Ressource vergeben hat wird in der Relation
Nutzer-Ressourcen-Tags gespeichert. Diese Relation enthält als Informationen die
Schlüssel der drei anderen Relationen und stellt hierdurch eine Beziehung zwischen
einem Nutzer einer Ressource und einem Tag her.
Abb. 18: Konzeptuelles Schema für ein kollaboratives Tagging-System
Quelle: Smith 2008: 141
Versieht ein Nutzer eine Ressource mit unterschiedlichen Tags, dann werden diese,
wie im obigen Beispiel erläutert, als unterschiedliche Tupel gespeichert. Dieses
Informationsmodell ermöglicht die Identifikation von Ressourcen, Nutzern sowie
106 | Das Erkenntnispotenzial einer Tag Cloud hängt davon ab welche Schlagworte
in dieser zusammengezogen werden und was demzufolge den Referenzrahmen bil-
det. Für den Kontext der in diesem Kapitel verfolgten Argumentation ist diese Frage
jedoch nebensächlich.
Digitale Datenbanken
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
- Titel
- Digitale Datenbanken
- Untertitel
- Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
- Autor
- Marcus Burkhardt
- Verlag
- transcript Verlag
- Datum
- 2015
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-SA 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-3028-6
- Abmessungen
- 14.7 x 22.4 cm
- Seiten
- 392
- Kategorie
- Informatik
Inhaltsverzeichnis
- Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
- Die Frage nach den Medien 22
- Wann sind Medien? 33
- Über Medien reden: Medienepistemologie 58
- Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
- Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
- Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
- Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
- Was sind Datenbanken? 121
- Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
- Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
- Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
- Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
- Kommunikation mit Informationssammlungen 167
- Daten und Information: Begriffsklärung 187
- Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
- Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
- Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
- Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242