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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Digitale Datenbanken276 Das Ziel dieser Best Practice-Richtlinien ist es, die isolierten Inseln strukturierter Daten im Internet zu einem »Global Data Space« (Heath/Bizer 2011: 4) zusammen- zuführen, den Berners-Lee als »web of data« bezeichnet und in dem der »un- expected re-use of information« (Berners-Lee 2006) möglich werde. Im Anschluss an die Formulierung der Linked Data-Regeln wurde im Januar 2007 vom W3C das Linking Open Data-Gemeinschaftsprojekt initiiert, welches die Bemühungen im Bereich von Linked Data koordiniert und einen Überblick über die derzeit verfüg- baren Datenbestände gibt. Dies hat dazu geführt, dass die Zahl der frei zugäng- lichen Linked Data-Datenbestände von anfänglich zwölf auf 570 angestiegen ist (W3C 2014). Durch diese Entwicklung ist die oben genannte Voraussetzung für die Entwicklung von Endnutzeranwendungen im Semantic Web gegeben. Jedoch sind mit der zunehmenden Zahl an verfügbaren Linked Data-Datensätzen zwei neue Herausforderungen entstanden, deren Lösung noch aussteht. Auf der Datenebene erweist sich die konsistente Vernetzung heterogener Daten- bestände als Herausforderung. Im Rahmen eines Bestands werden Entitäten als Ressourcen behandelt, die durch einen Uniform Resource Identifier (URI) eindeu tig identifiziert werden. Diese Ressourcen werden mithilfe von Prädikaten beschrie- ben, die ebenfalls eindeutig durch URIs adressiert werden können. Da denselben Res sourcen in verschiedenen Datenbeständen unterschiedliche Identifikatoren zugewiesen werden können und diese zudem häufig mithilfe verschiedener Voka- bulare beschrieben werden, ist es sowohl auf der Ebene der Ressourcen als auch auf der Ebene der Vokabulare bedeutsam, Identitätsbeziehungen durch typisierte Links explizit zu machen (vgl. Heath/Bizer 2011: 22f.).119 Um anzuzeigen, dass sich verschiedene URIs auf dieselbe Ressource beziehen und somit über dasselbe informieren, werden konventionell Identitätslinks – owl:sameAs – gebraucht, deren Bedeutung in der zweiten Version der Web Ontology Language (OWL 2) wie folgt definiert ist: »The property that determines that two given individuals are equal« (W3C 2009). Die formallogische Semantik des owl:sameAs-Prädikats orientiert sich an dem von Leibniz formulierten Prinzip der Ununterscheidbarkeit, welches besagt, dass zwei Entitäten x und y dann identisch sind, wenn sämtliche wahren Aussagen über x ebenfalls auf y zutreffen und umgekehrt sämtliche wahren Aussagen über y auch für x gelten (vgl. Halpin/Hayes 2010). Identität ist diesem Verständnis zu- folge symmetrisch und transitiv. Dies hat, wie Halpin und Hayes darlegen, zur Kon- sequenz, dass derart formal-semantisch spezifizierte owl:sameAs-Links nicht als Identitätsbehauptungen begriffen werden, sondern als Faktum: 119 | Um die Vielfalt unterschiedlicher Beschreibungsvokabulare einzugrenzen, wird empfohlen, auf bereits etablierte Vokabulare zurückzugreifen, wie z.B. das Dublin Core-Metadatenvokabular, das Friend-of-a-Friend (FOAF)-Vokabular und das Semantically-Interlinked Online Communities (SIOC)-Vokabular (vgl. Heath/Bizer 2011: 24f. und 61f.).
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Titel
Digitale Datenbanken
Untertitel
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Autor
Marcus Burkhardt
Verlag
transcript Verlag
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Abmessungen
14.7 x 22.4 cm
Seiten
392
Kategorie
Informatik

Inhaltsverzeichnis

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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