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Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
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Techno-Logik 279 komplementären Raums der Aussage sind nicht nur drei Beschreibungs- und Ana- lysedimensionen von Aussagen benannt, sondern auch eine notwendige und hin- reichende Bedingung für das Auftauchen von Aussagen. Diese müssen in den drei Räumen verortet werden können, um als Aussagen interpretiert werden zu können. Um Linked Data als Aussagen verstehen und gebrauchen zu können, müssen sie im Web of Data hinsichtlich dieser drei Räume prinzipiell verortet werden können. Die Probleme, welche aus der Behandlung von Linked Data als Fakten herrüh- ren, hängen eng mit einer zweiten praktischen Herausforderung zusammen, auf die abschließend noch einzugehen ist. Das Semantic Web im Allgemeinen und Linked Open Data im Besonderen basieren auf der Idee der Entkopplung der im Web verfüg- baren Informationen von ihrem Gebrauch im Rahmen bestimmter Anwendungen, d.h. unter anderem von ihrer Präsentation auf Webseiten.121 Die Frage, die sich hieran anschließt ist, wie derartige Anwendungen von Linked Data-Informationen aussehen und auf welche Weise sie mit Informationen umgehen können. Heath und Bizer unterscheiden hier domänenspezifische Anwendungen von generischen Anwendungen (vgl. Heath/Bizer 2011: 85). Das charakteristische Merkmal domänenspezifischer Anwendungen ist, dass sie nur auf spezifische Linked Data-Ressourcen oder bestimmte Typen von Informationen im Web of Data zurückgreifen, um sie im Kontext der Anwendung zu präsentieren. Ein Bei- spiel hierfür ist das Musikportal der British Broadcasting Corporation (BBC).122 Für jede Musikerin, jeden Musiker und jede Band, deren Musik auf einem der Radio- sender der BBC gespielt wird, existiert im BBC Music-Portal eine Webseite, auf der sich Informationen darüber finden, in welchen Sendungen welche Musikstücke des Künstlers gespielt worden sind (vgl. Shorter 2008; Scott 2008; Kobilarov et al. 2009). Darüber hinaus enthält die Künstlerwebseite vielfältige weitere Informationen, wie z.B. biographische Daten, Links zu anderen Seiten u.v.m. Diese Informationen stammen zu einem großen Teil nicht von der BBC, sondern werden automatisch von anderen Quellen aggregiert und in die Seite integriert. Hierfür wird hauptsächlich auf die Linked Data-Bestände von DBpedia und der MusicBrainz-Datenbank zu- rückgegriffen, wodurch es beispielsweise möglich ist, die von der BBC gespielten Interpreten mit ihrem jeweiligen Wikipedia-Eintrag zu verknüpfen und infol- gedessen die Künstlerbiographien automatisch von Wikipedia in das BBC Music- Portal zu integrieren.123 Dass es sich um eine Linked Data-Anwendung handelt, 121 | Die Parallele zum Problem der Datenunabhängigkeit, welches die Entwicklung von Datenbankmanagementsystemen angeleitet hat, ist an dieser Stelle unver - kennbar. 122 | Das Portal BBC Music ist unter www.bbc.co.uk/music (zuletzt aufgerufen am 10.09.2013) erreichbar. 123 | Das Projekt DBpedia (dbpedia.org/) extrahiert strukturierte Daten aus der Online-Enzyklopädie Wikipedia und stellt diese als Linked Data zur freien Verfügung. MusicBrainz (musicbrainz.org/) ist ein kollaboratives Projekt zur Versammlung von Musik-Metadaten, die gemäß den Linked Data-Richtlinien publiziert werden.
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Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Titel
Digitale Datenbanken
Untertitel
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Autor
Marcus Burkhardt
Verlag
transcript Verlag
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Abmessungen
14.7 x 22.4 cm
Seiten
392
Kategorie
Informatik

Inhaltsverzeichnis

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
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