Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Informatik
Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Seite - 298 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 298 - in Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data

Bild der Seite - 298 -

Bild der Seite - 298 - in Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data

Text der Seite - 298 -

Digitale Datenbanken298 Query: Anfragen an Datenbanken Zentral für die Suche nach dem Einen im Vielen der Datenbank sind heute weder Überblick verschaffende Informationsvisualisierungen, noch das Mäandern durch hypertextuelle Netzwerke. Vielmehr ist die Suchanfrage (Query) der dominante Modus des Suchens und Findens in Datenbanken oder mittels Datenbanken, wie z. B. in Bibliothekskatalogen, Websuchmaschinen etc. Charakteristisch für diese Form der Orientierung in einer Informationssammlung ist nicht die Navigation durch einen Informationsraum, sondern die Formulierung von Suchbedingungen in einem Eingabefeld. Diese werden nach bestimmten Regeln automatisch mit dem Informationsbestand der Datenbank abgeglichen und in Ergebnisse übersetzt, die wiederum den Anfragekriterien entsprechen (vgl. Abb. 20). Die Query ist heute ein alltäglicher und normaler Bestandteil des Umgangs mit digitalen Medien.31 Ihre zentrale Stellung in der zeitgenössischen Medienkultur ist eng mit der rasanten Expansion des WWW und der damit einhergehenden Entwicklung von Websuch- maschinen verknüpft, die ein wichtiges Hilfsmittel sind, um Informationen im Web zu finden. Den entscheidenden Einschnitt stellte in diesem Kontext die Markt- einführung der Suchmaschine Google dar, deren technische Funktionslogik, wie Röhle herausstellt, rasch zum Paradigma für Websuchmaschinen im Allgemeinen geworden ist: »Googles Version der algorithmischen Volltextsuche dominiert zur- zeit den Zugang zu Online-Informationen vollständig« (Röhle 2010: 22).32 Die Sonderstellung der Query wird auf paradigmatische Weise in der mini- malistischen Gestaltung der Startseite von Google deutlich, die bis heute nahezu 31 | Der Studie Search Engine Use 2012 des Pew Internet & American Life Project zufolge verwenden 91% der US-Amerikanischen Internetnutzer prinzipiell Web- suchmaschinen. Davon geben 59% an, Suchmaschinen täglich zu nutzen (vgl. Purcell et al. 2012: 5). 32 | Mit dem Erfolg der automatischen Indexierung von Webseiten durch die Google- Suche geht der zunehmende Bedeutungsverlust von Webverzeichnissen einher, die sich am Modell von Bibliothekskatalogen orientieren und eine redaktionelle Erfassung und Kategorisierung von Webseiten betreiben (vgl. Van Couvering 2008: 182f.; Röhle 2010: 22f.). Das kommerziell erfolgreichste Webverzeichnis der 1990er Jahre war Yahoo!, das 1994 von Jerry Yang und David Filo zunächst unter dem Namen Jerry and David´s Guide to the World Wide Web gegründet wurde. Bereits 1998 begann Yahoo!, die Ergebnisse der Suche im Webverzeichnis mit Ergebnissen einer algorithmischen Suchmaschine zu ergänzen. Im Zuge dieser Entwicklung ist die Suchanfrage zum primären und privilegierten Modus der Suche im Web geworden, welche die Navigation durch die Kataloge der bis dahin dominanten Webverzeichnisse verdrängt hat. Zwar ermöglichen auch diese Suchanfragen im Katalog, doch aufgrund der Beschränktheit der Webverzeichnisse wurde bzw. wird bei der Eingabe von Suchworten allzu häufig nichts oder nichts Relevantes gefunden.
zurück zum  Buch Digitale Datenbanken - Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data"
Digitale Datenbanken Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Titel
Digitale Datenbanken
Untertitel
Eine Medientheorie im Zeitalter von Big Data
Autor
Marcus Burkhardt
Verlag
transcript Verlag
Datum
2015
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-SA 4.0
ISBN
978-3-8394-3028-6
Abmessungen
14.7 x 22.4 cm
Seiten
392
Kategorie
Informatik

Inhaltsverzeichnis

  1. Medium: Zwischen Konstellationen und Konfigurationen 21
  2. Die Frage nach den Medien 22
  3. Wann sind Medien? 33
  4. Über Medien reden: Medienepistemologie 58
  5. Computer: Zwischen Oberfläche und Tiefe 73
  6. Phänomeno-Technische Konfigurationen 75
  7. Spielräume der computertechnischen Informationsvermittlung 95
  8. Datenbank: Zwischen digitalen Sammlungen und Sammlungstechnologien 117
  9. Was sind Datenbanken? 121
  10. Datenbanklogiken: Zur Datenbank als symbolischer Form 131
  11. Gegen die Datenbank als Prinzip: Mikrologiken der digitalen Datenhaltung 145
  12. Banken, Basen, Reservoirs: Information Storage and Retrieval 149
  13. Information: Zwischen begrifflicher Abstraktion und technischer Konkretion 150
  14. Kommunikation mit Informationssammlungen 167
  15. Daten und Information: Begriffsklärung 187
  16. Techno-Logik: Apparaturen, Architekturen, Verfahren 205
  17. Direct Access: Zur Festplatte als Herausforderung digitaler Datenbanken 206
  18. Datenbankmodelle: Architekturen für Datenunabhängigkeit 221
  19. Data + Access: Datenmodelle und Algorithmen 242
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Digitale Datenbanken