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zur geschlossen linearen Entwicklung neuartiger Produkte und Dienstleistungen (vgl.
West et al. 2006).
Der Kern des Konzepts besteht darin, unternehmensexterne Innovationsimpulse in
interne Forschungs- und Entwicklungsprozesse zu integrieren und über diese Form
der Einbindung die Produkt- und Serviceinnovation unmittelbarer an die Bedürfnisse
potenzieller Anwender zu knüpfen. Als Quelle für externe Impulse stehen entweder
sogenannte Lead User oder auch Forschergemeinschaften (innovation communities)
im Fokus. Sie eilen den Bedürfnissen des Massenmarktes voraus oder setzen sich
besonders intensiv mit bestimmten Produkten und deren Nutzung auseinander (vgl.
Hippel 2006). Beispiele für die positiven Effekte offener und partizipativer Innovati-
onsprozesse sind etwa die funktionale Weiterentwicklung von Microsofts Spielkon-
sole Xbox und deren Bewegungssensor oder Legos Open Innovation Plattform. Auf
der Konsole können Nutzer Ideen für Bausätze entwickeln und bewerten. Dazu
gehören auch verschiedene gemeinschaftsbasierte Entwicklungen von Sportgeräten,
die anschließend von kommerziellen Herstellern aufgegriffen wurden (vgl. Franke
und Shah 2003; Brinks und Ibert 2015).
Die möglichkeitserweiternden Effekte der Digitalisierung auf offene und verteilte
Innovationsprozesse zeigen sich in besonderem Maße im sogenannten Crowdsour-
cing. Solche Crowds setzen sich aus unterschiedlichen, nicht direkt miteinander
interagierenden Menschen zusammen, die auf Basis ihrer unterschiedlichen Kompe-
tenzen und Hintergründe an gemeinsamen Projekten arbeiten (vgl. Ehrenberg-Silies
et al. 2014). Die Koordination der individuellen Beiträge aus einer solchen verteilten
Arbeitsgruppe, der Crowd, erfolgt über digitale Plattformen, um damit die Einzelziele
auf ein gemeinsames Gesamtziel eines solchen partizipativen Prozesses auszurichten
und die Arbeiten zu kanalisieren (vgl. Tapscott und Williams 2009; Al-Ani 2013).
Ein konkretes Beispiel für digitale Partizipation und die Verschränkung von Crowds,
potenziellen Nutzern und Herstellern im Innovationsprozess ist das Berliner Unter-
nehmen Jovoto9. Das Startup hat dazu eine gleichnamige Web-Plattform etabliert,
die als Online-Marktplatz für kreative Leistungen und Ideen funktioniert und mehr als
80.000 Designer, Programmierer, Texter, Grafiker usw. beherbergt (vgl. Gründer-
szene.de 2010). Unternehmen wie Henkel, Coca Cola oder die Deutsche Bank nut-
zen diese Plattform. Das Geschäftsmodell von Jovoto basiert auf dem Angebot,
potenziellen Kunden den Zugang zu dieser kreativen Crowd zu ermöglichen. Unter-
nehmen wie Henkel, Coca-Cola oder die Deutsche Bank nutzen diesen Zugang, um
konkrete Aufgaben (Challenges) auf der Plattform mit dem Ziel zu lancieren, einen
schnellen, kollaborativen und offenen Innovationsprozess auszulösen. Da jedes
9 Siehe hierzu: www.jovoto.com
Digitale Souveränität
Bürger | Unternehmen | Staat
- Titel
- Digitale Souveränität
- Untertitel
- Bürger | Unternehmen | Staat
- Herausgeber
- Volker Wittpahl
- Verlag
- Springer Vieweg
- Ort
- Wiesbaden
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-55796-9
- Abmessungen
- 16.8 x 24.0 cm
- Seiten
- 196
- Schlagwörter
- Digitales Lernen, Datenaufbereitung, Industrie 4.0, Breitbandausbau, Echtzeitvernetzung, Wertschöpfung und Arbeitsmarkt, Gesellschaftlicher Wandel, Digitale Geschäftsmodelle, Arbeitswelt 4.0
- Kategorie
- Medien