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Digitale Souveränität - Bürger | Unternehmen | Staat
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iit-Themenband – Digitale Souveränität 37 Chancen und Herausforderungen partizipativer Wertschöpfung Den angeführten Beispielen digitaler Partizipation in Wirtschaft und Wissenschaft ist gemein, dass offene und frei zugängliche Wissens- bzw. Informationsbestände die Basis für die partizipativen Wertschöpfungsprozesse dezentraler Communities oder lose verknüpfte Crowds sind. Da die beschriebenen Ansätze und Prozesse die tech- nologischen Potenziale der Digitalisierung idealtypisch aufgreifen und sowohl die Transaktionskosten zur Vernetzung heterogener Akteure als auch die Grenzkosten zur Herstellung informationsbasierter Güter radikal senken, entwickeln sie sich von einer zunehmend relevanten und wettbewerbsfähigen Alternative hin zu etablierten und zentralisierten Wertschöpfungsmustern (vgl. Rifkin 2015). Ein zentraler Vorteil von digitaler Partizipation in wissenschaftlichen und wirtschaftli- chen Wertschöpfungszusammenhängen liegt darin, dass auch kleine Beiträge der Vielen kumulativ zu einem großen Ganzen zusammenwachsen. So wird Open- Source-Software durch die Beiträge tausender freiwilliger Entwickler erstellt, Open Science profitiert von dem schnellen und breiten Zugang vieler Wissensbeiträge und Citizen Scientists tragen in der Summe beachtliche Datenbestände zusammen. Anders als Firmen oder Forschungseinrichtungen, in denen ausschließlich Festange- stellte regelmäßig und zu einem signifikanten Teil ihre Arbeitszeit in Wertschöp- fungsprozesse beziehungsweise Forschungsprojekte einbringen, können offene Gemeinschaften und dezentrale Crowds im Prinzip jeden noch so kleinen und unre- gelmäßigen Beitrag nutzen und auf diese Weise größere Ressourcen aktivieren. Darüber hinaus trägt die notwendige Offenheit und Transparenz der beschriebenen Ansätze auch zur Qualitätssicherung der gemeinschaftlich erzeugten Inhalte bei: Fehler im Programmcode werden umso eher entdeckt, je mehr Personen mit Pro- grammierkenntnissen den Code analysieren können (Linus‘ Gesetz: „Given enough eyeballs, all bugs are shallow“, vgl. Raymond 1999). Auch in der Wikipedia kann im Prinzip jeder Nutzer Überarbeitungen oder Korrekturen der Artikel vornehmen, und der freie Zugang zu Forschungsdaten (Open Access Data) ermöglicht die Replikation und Überprüfung von Untersuchungen. Neben solchen Vorteilen partizipativer Ansätze in Wissenschaft und Wirtschaft ist deren kontinuierliche und nachhaltige Reproduktion auch mit deutlichen Herausfor- derungen verbunden. Eine wesentliche Herausforderung liegt darin, die Strukturen digitaler Partizipation so zu gestalten, dass sie einerseits die dafür notwendige Trans- parenz und offene Nutzungsrechte sicherstellen und anderseits die Ergebnisse der kollektiven Wertschöpfung vor proprietärer Einhegung oder kommerzieller Ausbeu- tung schützen. Wenn zu viele Akteure die dezentralen Beiträge der Gemeinschaft ausnutzen – also von den kollektiven Informationsgütern und Wissensbeständen profitieren, jedoch nichts zu deren Erzeugung oder Weiterentwicklung beitragen –
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Digitale Souveränität Bürger | Unternehmen | Staat
Titel
Digitale Souveränität
Untertitel
Bürger | Unternehmen | Staat
Herausgeber
Volker Wittpahl
Verlag
Springer Vieweg
Ort
Wiesbaden
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-662-55796-9
Abmessungen
16.8 x 24.0 cm
Seiten
196
Schlagwörter
Digitales Lernen, Datenaufbereitung, Industrie 4.0, Breitbandausbau, Echtzeitvernetzung, Wertschöpfung und Arbeitsmarkt, Gesellschaftlicher Wandel, Digitale Geschäftsmodelle, Arbeitswelt 4.0
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. Inhaltsverzeichnis 9
  3. 1 Bürger 11
    1. 1.1 Social Bots in den sozialen Medien 15
    2. 1.2 Digitale Partizipation in Wissenschaft und Wirtschaft 27
    3. 1.3 Von digitaler zu soziodigitaler Souveränität 43
  4. 2 Unternehmen 61
    1. 2.1 Digitale Souveränität – ein mehrdimensionales Handlungs- konzept für die deutsche Wirtschaft 65
    2. 2.2 Privatheit und digitale Souveränität in der Arbeitswelt 4.0 83
  5. 3 Staat 97
    1. 3.1 Mehr Daten, weniger Vertrauen in Statistik 101
    2. 3.2 Wie Zuhause so im Cyberspace? Internationale Perspektiven auf digitale Souveränität 117
    3. 3.3 Bildung als Voraussetzung digitaler Souveränität 151
  6. Ausblick 177
  7. Anhang 183
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