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Digitale Souveränität - Bürger | Unternehmen | Staat
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102 3 Staat che wurden gegebenenfalls nicht betrachtet? Dies alles erfordert Kompetenzen bezüglich der Daten – sowohl von der Person, die diese auswertet als auch von der Person, die diese Ergebnisse dann verarbeitet. Insofern sind Transparenz und die Kommunikation der Grenzen von Analysemethoden und Prognosen von zentraler Bedeutung, um das Vertrauen in empirische Evidenz wieder zu stärken. Dadurch kann auch die Legitimation von politischen Prozessen auf der Grundlage empiri- scher Evidenz und den Dialog über diese Evidenz wieder an Bedeutung gewinnen. Statistik in der Krise? Die im allgemeinen Sprachgebrauch als westlich bezeichneten Gesellschaften haben den aufklärerischen Bildungsauftrag weitestgehend umgesetzt. Der Zugang zum gesellschaftlich geteilten Wissensfundus ist auch heute nicht für jeden gleicherma- ßen, wohl aber prinzipiell möglich. Verwaltet wird das bereits gewonnene Wissen von Wissenschaftlern, die auch für die Erweiterung des Wissensfundus und gegebe- nenfalls für Korrekturen zuständig sind. Sie erheben Daten und werten sie aus. Damit stellen sie in einer funktional differenzierten Gesellschaft das Wissen zur Verfügung, das als Grundlage für politische Entscheidungen dient. Politiker nutzen dieses Wis- sen, um Entscheidungen treffen zu können, die die Gesellschaft näher an ihre Vor- stellungen eines optimalen Zustands bringen sollen. Die Bürger schließlich entschei- den per Wahl, welche politischen Ideen umgesetzt werden sollen. Da Bürger auch Zugang zu dem Wissen haben, das Grundlage der politischen Entscheidungen ist, sind sie im Prinzip auch dazu in der Lage, die darauf beruhenden politischen Ideen zu bewerten. Datenkompetenzen müssen alle Beteiligten aufweisen: Für Wissenschaftler sind sie eine der Voraussetzungen ihres Berufs. Für sie sollte es selbstverständlich sein, sowohl bei der Datenerhebung und -auswertung als auch bei der kritischen Einordung von Forschungsergebnissen auf dem neuesten Stand zu bleiben. Doch auch Politiker und Bürger müssen dazu fähig sein, Forschungsergebnisse anhand ihrer Entstehung zu bewerten, um ihren Gebrauchswert beurteilen und sie nutzen zu können. Nur wenn die Bürger Wissen über gesellschaftliche Zusammenhänge besitzen, können sie überhaupt in mündiger Form an der politischen Gestaltung partizipieren. Der Grad der Mündigkeit der Bürger bestimmt die konkrete Ausgestaltung der Drei- ecksbeziehung zwischen ihnen, der Politik und der Wissenschaft in entscheidendem Maße: Wenn die Bürger nicht mehr beurteilen können, was wahr ist und was nicht, sind sie auch nicht mehr fähig, politische Entscheidungen rational zu bewerten. Diese Gefahr wächst, wenn in Massen falsche oder irreführende Nachrichten (Fake News) als sogenannte alternative Fakten verbreitet werden.
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Digitale Souveränität Bürger | Unternehmen | Staat
Titel
Digitale Souveränität
Untertitel
Bürger | Unternehmen | Staat
Herausgeber
Volker Wittpahl
Verlag
Springer Vieweg
Ort
Wiesbaden
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
ISBN
978-3-662-55796-9
Abmessungen
16.8 x 24.0 cm
Seiten
196
Schlagwörter
Digitales Lernen, Datenaufbereitung, Industrie 4.0, Breitbandausbau, Echtzeitvernetzung, Wertschöpfung und Arbeitsmarkt, Gesellschaftlicher Wandel, Digitale Geschäftsmodelle, Arbeitswelt 4.0
Kategorie
Medien

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort 5
  2. Inhaltsverzeichnis 9
  3. 1 Bürger 11
    1. 1.1 Social Bots in den sozialen Medien 15
    2. 1.2 Digitale Partizipation in Wissenschaft und Wirtschaft 27
    3. 1.3 Von digitaler zu soziodigitaler Souveränität 43
  4. 2 Unternehmen 61
    1. 2.1 Digitale Souveränität – ein mehrdimensionales Handlungs- konzept für die deutsche Wirtschaft 65
    2. 2.2 Privatheit und digitale Souveränität in der Arbeitswelt 4.0 83
  5. 3 Staat 97
    1. 3.1 Mehr Daten, weniger Vertrauen in Statistik 101
    2. 3.2 Wie Zuhause so im Cyberspace? Internationale Perspektiven auf digitale Souveränität 117
    3. 3.3 Bildung als Voraussetzung digitaler Souveränität 151
  6. Ausblick 177
  7. Anhang 183
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