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iit-Themenband – Digitale Souveränität 159
bel, eigenständig und vor allem zunehmend projektorientiert zu leisten sei. Neben
fachlichen Kompetenzen gehe es um grundlegende „21st-Century-Skills“ wie die
Fähigkeit zu virtueller Zusammenarbeit in Teams, die sich aus unterschiedlichen Ver-
antwortlichkeiten und Experten zusammensetzen. Deshalb müssen heutige Mitar-
beitende dazu in der Lage sein, ihr Wissen selbstständig und bedarfsorientiert – auch
am Ort des Handelns – zu erwerben. Digitale Medien spielen hierbei eine wichtige
Rolle. In der Erstausbildung sieht das BIBB für die Qualität und Attraktivität der Lehr-
und Lernprozesse in den Betrieben in erster Linie das Ausbildungspersonal verant-
wortlich. Von seiner berufs- und medienpädagogischen Kompetenz hänge es ab,
inwiefern dann die Anforderungen der Digitalisierung zeitgemäß in handlungsorien-
tierte Bildungskonzepte übertragen werden können. Zugleich müssen auch die Bil-
dungspläne der Berufsschulen mit Blick auf die neuen Herausforderungen rund um
die Themenfelder Internet der Dinge, Wissensmanagement, smarte Produkte und
E-Commerce – lernortübergreifend verzahnt – mit den Ausbildungsbetrieben überar-
beitet werden (siehe hierzu BIBB).
Ausbildung steht traditionell dem arbeits- und problembasierten Lernen nah
In der beruflichen Bildung wurde und wird traditionell schon immer die Arbeit als Lern-
feld systematisch genutzt. Modernisierte Ausbildungsordnungen16 und neue Ausbil-
dungsberufe orientieren sich an einem sich ständig verändernden Bedarf am Ausbil-
dungsort und versuchen, diesen flexibel in die Curricula einzubinden. Jedoch gibt es
noch immer eine starke Differenz zwischen dem, was in den Ausbildungsbetrieben
stattfindet, und dem, was im Unterricht der Berufsschule vermittelt wird. So setzt die
Berufsschule beispielsweise noch immer stark auf das Aneinanderreihen von Grundla-
gen und Lehrgängen, die dann in einer Prüfungsvorbereitung münden. Auszubildende
müssen jedoch frühzeitig eine Einbindung in die systemischen Prozesse einer digitali-
sierten Arbeitswelt erfahren, damit sie die sehr komplexen, oft systemübergreifenden
Arbeitsprozesse verstehen und in ihnen agieren können (vgl. Odendahl 2017).
Integration der Systemkomponente in die Ausbildung bringt neue Qualität
Die Forderung nach lernortübergreifenden und mit Ausbildungsbetrieben verzahn-
ten Bildungsplänen muss um die oben beschriebene Systemkomponente erweitert
16 Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat seit 2003 insgesamt 243 Ausbildungsord-
nungen überarbeitet und an die aktuellen wirtschaftlichen, technologischen und gesell-
schaftlichen Anforderungen angepasst. Hier wurden 206 Ausbildungsordnungen
modernisiert und 37 Ausbildungsberufe neu geschaffen, weitere Überarbeitungen laufen
(Verfügbar unter: www.bibb.de/de/pressemitteilung_50710.php, zuletzt zugegriffen am
26.07.2017).
Digitale Souveränität
Bürger | Unternehmen | Staat
- Titel
- Digitale Souveränität
- Untertitel
- Bürger | Unternehmen | Staat
- Herausgeber
- Volker Wittpahl
- Verlag
- Springer Vieweg
- Ort
- Wiesbaden
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-662-55796-9
- Abmessungen
- 16.8 x 24.0 cm
- Seiten
- 196
- Schlagwörter
- Digitales Lernen, Datenaufbereitung, Industrie 4.0, Breitbandausbau, Echtzeitvernetzung, Wertschöpfung und Arbeitsmarkt, Gesellschaftlicher Wandel, Digitale Geschäftsmodelle, Arbeitswelt 4.0
- Kategorie
- Medien