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ehemaligen Mühlviertel bestätigt und von diesem wurde dieser Theil wieder der Pfarre von
„Nochiliugeu", heute Röchling, zugesprochen. Die Grenzen dieser Schenkung wareu „vom
Weitenbache, wo das Gut der Mönche vom Baumgartenberg anfängt, und das sogenannte
„Grafengut" (Friedrich von Stephaning in Regensburg), so weit es reicht, bis gegen
Böhmen hin und dann aufwärts rechts uud links und im Umfange Alles, was bebaut
werden kann, bis zur östlichen Jsper und vom Laufe dieses Flusses abwärts bis zur
Donau". Mit dieser urkundlichen Markirnng ist recht eigentlich das Jspergebiet umschrieben.
Ein bedeutender Sammel- und Stapelplatz für das weit her gebrachte Schwemmholz
ist Lub ereck, querüber von Melk, und wurde es, seit ein überaus eifriger Mann Fürnberg
auf der Stelle des kaiserlichen Lustschlosses in der „Haineran" ein Landhans errichten
ließ, von dem aus er am besten den „Scheiterboden", die Schichtung und Verschiffung des
Holzes überwachen konnte.
Nordöstlich im Rücken des Greiner Waldes liegt die mit der Wittinganer Seeplatte
in Verbindung stehende Ebene von Gratzen (540 Meter) und die hügelige, bis 736 Meter
ansteigende Fläche zwischen der Thayaqnelle uud der Moldau. Als eine mit dem Weins-
berger Forste bekleidete Rippe löst sich die östliche, vorherrschend aus Gueiß bestehende
Hälfte der Terrasse, in welche der Kamp und die Krems sich einschneiden und auf der
sich der Gföhler Wald mit der höchsten Erhebung des Sandl (722 Meter) weithin erstreckt.
Östlich vom Kamp zieht sich ein von Nord nach Süd streichender Bergkamm mit dem
536 Meter hohen Manhartsberge. Nördlich zwischen diesem und der Thaya liegt die
531 Meter hohe Stufe der sogenannten „Wild". Östlich von dieser Terrasse znr March
breitet sich meist aufgeschwemmtes Land aus, das sich von 348 bis 474 Meter Erhöhungen
aufstaffelt; es hat im Süden die 408 Meter hohe Rohrwand und schiebt sich in der Höhe
von 360 Meter gegenüber dem Leopoldsberge als Bisamberg vor.
Das ist das Knochengerüste, aus dem sich das Viertel ober dem Mauhartsberge
aufbaut, das für einen Theil mit einer Schelmenbezeichnung auch „Baudlkramerlaud"
getauft ist. Wie mit den Fangarmen einer Riesenspinne umklammern die Flußläufe der
Jsper, der Krems, des Kamp und der Thaya das Waldviertel.
Der kleine Kamp entspringt im Weinsberger Wald nahe an der oberösterreichischen
Grenze zwischen Traunstein und Dietrichsberg aus zwei Quellen, die sich bei Rappotten-
stein als Bäche vereinigen und als großer Kamp weitergehen. Sein Lauf ist erst gegen
Nordosten gerichtet, welche Richtung er bei einem Gange durch tiefeingeschnittene Ufer
mit einem Gefälle von 25 Meter auf die Meile ändert, nm schließlich von der Rosenbnrg
an eine südliche Richtung einzuschlagen.
Der bedeutendste Ort am Kamp ist die Stadt mit dem Cistercienserstifte Zwettl,
wo der Fluß die Nebenwässer der Zwettl und den kleinen oder Schönbacher Kamp
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
- Volume
- 4
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 17.75 x 26.17 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch
Table of contents
- Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
- Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
- Zur Geschichte Niederösterreichs 145
- Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
- Die Architektur in Niederösterreich 263
- Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
- Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
- Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317