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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
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67 Emmersdorf liegt eine halbe Stunde Gosain (Gosheim, Gottesheim) ab, wo die uralte Pankrazkapelle mit einem Altar, dessen Mensa ein römisches Grabdenkmal ist, aus einem Felsenkogl steht. Wir halten nun bei dem „Medelike" des Nibelungenliedes, bei der römischen Station ad mui vs. auch Namare, bei der Burg Geysa's, die der erste Babenberger zerbrach, um selber dort den Markgrafensitz für die Ostmark aufzuschlagen, vor der interessanten Benedictinerabtei Melk . Ursprünglich von Leopold dem Erlauchten für Chorherren gestiftet, wurde sie 1089 den Benedietinern eingeräumt; Melk selbst blieb die Residenz vou elf Babenbergern, bis der Markgrafensitz durch deu vierten Leopold auf den Leopoldsberg verlegt wurde. Kirche und Kloster sind keine alten Baudenkmale, sondern stammen aus dem Anfange des XVIII. Jahrhunderts. Die pittoreske Lage von Melk und seiner Umgegend offenbart sich am schönsten vor der Klosterkirche auf einem gegen die Donau jäh abstürzenden Felsen. Es eröffnen sich von hier die wunderbarsten Ausblicke stromauf- nnd abwärts: im Süden gegen das Hochgebirge, hinüber auf das bewaldete Hügelland, das sich zum Jauerling aufbaut, hinauf bis Pöchlaru und Maria-Taferl und über die An-Jnseln der Donau hinweg in die Wachau (Wachowa), in die uns nach Kurzem die Thalfahrt zwischen Melk und Dürenstein bringt. Der Strom ging bei Melk auf eine kurze Strecke in einem breiteren Thalbecken, bald aber wird er wieder durch Gueißfelsen eingeengt, was die Schönheit seines Laufes nicht beeinträchtigt, vielmehr erhöht. Zunächst trifft unser Blick am rechten User das Schloß Schönbichl auf einem in die Donau vorspringenden Felsen. Unmittelbar daran und an den waldigen Bergabhang geschmiegt, reiht sich das Kloster Schönbichl. Weiter unten trennt der Strom Klein-A ggsbach von dem Markte Aggsbach (Aeusabach, später Arnsbach) am linken Ufer, von dem man durch eine finstere Thalklamm zu einem ver- fallenen Karthäuserkloster gelangt. Unweit von Klein-Aggsbach führt ein Thaleinschnitt, stellenweise an den steilen Felsabsällen der Rinne Aggstein hinauf, nach dem Waldfrieden des Serviteuklosters Langegg. Immergrüner Epheu, Geschichte und Sage umspinnen die Trümmer der Rnine Aggstein, die trotz ihres Verfalles stolz und fast bedrohlich von der schwindelnden Felsen- höhe in das Donauthal hinabschaut. Ein hoher Wartthurm überragt sie, starke, aber vielfach zerklüftete Ringmauern und Felsenwände umrahmen den weiten Burgraum. Das schmucke „Rosengärtlein" wird trotz seines gefährlichen Zuganges von poetisch angehauchten Besuchern auf morschen Leitern erklommen. Noch ist aus eiuem abgrundtiefe» Brunnen Wasser zu schöpfen, doch verschüttet sind die unterirdischen Gänge, die in die Thalsohle ausmündeten und dnrch welche die Knenringer hinausdrangen, um die Waarenschiffe zu plündern, bis ihnen das verbrecherische Handwerk gelegt und ihr Raubnest zerstört wurde. s»
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Volume
4
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
17.75 x 26.17 cm
Pages
380
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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