Page - 95 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4

95 vorspringen, dort, wo diese in die Donau mündet. Auf dieser Seite fesselt den Blick vor Allem der großartige Bau von Schloßhof, welches dem Kriegshelden Prinzen Eugen sein Dasein dankt, und mehr im Vordergrunde, vom grünen Anwalde gesäumt, das Jagd- schlößchen Nieder-Weideu, welches der Vertheidiger Wiens 1683, Rüdiger Graf von Starhemberg, sich bauen ließ, beide, sowie Eckartsau und Orth, jetzt Eigenthum der kaiserlichen Familie. Die Fernsicht im Süden ist theilweise durch die Auwälder an der Donau beschränkt, doch gestatten diese einen Ausblick auf das rechte Donau-Ufer, wo Petrouell, Deutsch-Altenburg und Hainburg zunächst ins Auge fallen und der Gesichtskreis Stillfried und die Kirche. durch eiueu weiten Ring von Höhen begrenzt wird, unter denen die Leithaberge, die Rosalienkapelle im Südost, der hochaufragende Schneeberg mit seinen Nachbarbergeu, endlich der Kahlen- und der Leopoldsberg im Südwest die auffalleudsteu Punkte bilden. Jeder Winkel der Erde hat feine besondere Merkwürdigkeit und sncht sie in dem Maße, als das gemeinsame Interesse dabei mitläuft, geltend zu mache«. Das Marchfeld hat ihrer mehr als eine, die sich der Schilderer nicht entgehen lassen darf. Einmal ist die Gänsezucht nirgend im Lande so verbreitet und für den wirthschaftlichen Bedarf sv ergiebig als im Marchfelde uud eiu Gleiches gilt von der Zucht der Pferde. Die Bedingungen dazu sind durch die Natur des Bodens gegeben und die Anregung wird durch den Nutzen gefördert, den die Bewohner aus beiden Wirthschaftszweigen ziehen. Merkwürdig aber ist, daß beide Wirthschaftszweige sich als dem Marchfelde eigenthümlich bis in die älteste Zeit