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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
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151 und mit großen Vorrechten ausgestattet, die in dem sogenannten Privilegium minus enthalten sind. Darnach sollte das neue Herzogthum nicht allein ans die Söhne, sondern auch auf die Töchter erbrechtlich übergehen können, ja wer von ihnen kinderlos stürbe, sogar berechtigt sein, den Nachfolger mit Vorbehalt kaiserlicher Zustimmung zu benennen. Inner- halb der Grenzen des Herzogthums sollte es ohue laudessürstliche Genehmigung keine fremde Gerichtsbarkeit gebe» und der Herzog dem Reiche zu weiteren Diensten nicht verpflichtet sein, als die auf baierischem Boden anberaumten Reichstage, falls er dazu berufen würde, zn besuchen und bei Feldzügen in die österreichischen Grenzländer Heeresfolge zu leisten. „So war Österreich zu einem geschlossenen, vom Reiche beinahe, von Baiern ganz unab- hängigen Herzogthnme geworden" und wieder an einer wichtigen Epoche seiner inneren Entwicklung und territorialen Gestaltung angelaugt. Was seine damaligen Grenzen im Verhältnisse zum heutigen Niederösterreich betrifft, so muß das Gebiet vom Semering bis an die Piesting, die ehemalige Mark Putten, als in politischer Beziehung noch zu Steiermark gehörig ausgeschieden werden; die Grenzen gegen Böhmeu hin waren jedoch unsicher. „Hier war der ungeheure Nordwald, der einst fast das ganze Land nördlich von der Donau bedeckt hatte, durch die fleißigen Hände der deutschen Bauern uach und nach grvßentheils ausgerodet worden und in demselben Maße, wie dies vvu Österreich her geschah, war auch das Gebiet des Herzogs von Böhmen nach den» Nordwalde zu erweitert worden." Als sich daher Berührungspunkte fanden, begannen mehrfache Feindseligkeiten, aus denen sich endlich ein erbitterter Krieg zwischen Herzog Heinrich Jasomirgott und dem Herzog Boleslaw von Böhmen entwickelte, welcher noch über de« Tod des Babenbergers (1177) hinaus fortdauerte und erst 1179 die Grenz- regnlirnng Österreichs gegen Böhmen hin zur Folge hatte. Die erste Vergrößerung des Herzogthums Österreich geschah durch die Erwerbung der Steiermark unter Leopold V., der diese vom letzten Trannganer Grasen-Ottokar Vl. erwarb. Die Vertragsurkunde wurde auf dem St. Georgeuberge bei Euns am 17. August 1186 ausgestellt, die Belehunng erfolgte aber erst am 24. Mai 1192. Mit Leopolds V. Sohne, Herzog Leopold VI. dem Glorreichen, begannen die glanz- vollsten und gefeiertsten Zeiten der Babenberger Fürsten. Leopold VI. war auch eiu durch Bildung, Geist und Beredsamkeit, wie durch edlen Charakter ausgezeichneter Mann, welcher bei allen Ständen, bei Kaiser und Papst, bei Adel und Geistlichkeit, namentlich aber bei den Bürgern, denen er immer wohlwollend gesinnt war, der höchsten Achtung und Liebe sich erfreute. Er hielt zu Wien einen glänzenden Hof, wo die Edlen des Landes ein- und ausgingen, zählte als Politiker zu deu Größen seiner Zeit, kämpfte aber auch als Held im heiligen Lande und in Spanien gegen die Ungläubigen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Volume
4
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
17.75 x 26.17 cm
Pages
380
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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