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namentlich des Albrecht von Vöttan und des Heinrich von Knnstatt, genannt der „Dürren-
teufel" (zu Zuaim), mit denen bald auch der Adel auf deu Burgen jenseits der Donau
gemeinsame Sache machte und deren Unwesen man vergeblich durch eiu außerordeutliches
Gerichtsverfahren, „das Geranne", zu steuern suchte. Als auf der Rückkehr von einem
Zuge gegen Zuaim Herzog Albrecht IV. gestorben war (1404), entbrannte zwischen den
Brüdern Leopold und Trust von der leopoldinischen Linie um die Vormundschaft über
deit erst siebenjährigen Herzog Albrecht V. ein Streit, welchen die österreichischen Stände
auf dem Landtage zu Wien (1406) vergebens zu schlichten sich bemühten. Erst auf Gruud
einer Vereinbarung mit seinem Bruder Erust trat Leopold als Vormund überi den jungen
Herzog Albrecht V. auf. Bald aber ^ -— ^
entstanden zwischen beiden neue Zer-
Würfnisse, die 1407 sogar zum Bürger-
kriege führten, der, da Bürgerschaft uud
Adel verschiedene Parteistelluugeu
nahmen, in den folgenden Jahren von
beiden Seiten mit großer Heftigkeit, ja
Erbitterung und seltener Wildheit ge-
führt wnrde. Wenngleich die beiden
Herzoge unter sich mehrere Verein-
barungen getroffen hatten, so am
13. Jänner 1408 zu Korneuburg, am
2. Juni desselben Jahres zu Krems, so
trieben doch die Parteien ihr „grausam
Spiel" fort, bis der Schiedsspruch mbr-cht mit d-m Z°pf°,
Köuig Sigmunds, daß beide Herzoge gemeinsam die Vormundschaft über Herzog Albrecht V.
führen sollten, den Kampf beendete (1409). Der Friede fchieu wohl hergestellt, aber das
Land unter der Enns mußte erst von Dieben und Räubern durch die „Geräuumeister"
gesäubert werden.
Um den jungen Herzog Albrecht V. vor der von August 1410 bis Jäuuer 1411
herrschende» Pest zu schützen, hatte man ihu auf die Beste Starhemberg gebracht. Da
nach dem Beschlusse der Stände von 1406 die Vormundschaft am 24. April 1411 ihr
Ende hätte fiudeu sollen, die Herzoge Leopold und Ernst aber keine Anstalten dazu trafen,
so entführten Reinprecht von Wallsee und Konrad von Eckartsau Albrecht aus seinem Asyle
und brachten ihn nach Eggenburg, wo ihn die versammelten Stände mit Jubel empfingen
und der Vormundschaft für ledig erklärten. Herzog Leopold aber war, wie man sagte, aus
Zoru hierüber iu der Wiener Hofburg einem Schlagflusse erlegen (3. Juni 1411).
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
- Title
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Subtitle
- Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
- Volume
- 4
- Editor
- Erzherzog Rudolf
- Publisher
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Location
- Wien
- Date
- 1888
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 17.75 x 26.17 cm
- Pages
- 380
- Keywords
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Categories
- Kronprinzenwerk deutsch
Table of contents
- Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
- Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
- Zur Geschichte Niederösterreichs 145
- Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
- Die Architektur in Niederösterreich 263
- Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
- Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
- Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317