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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
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176 hochsinnige Äbte, wie Gottfried Bessel in Göttweig nnd Berthold Dietmayr in Melk, die Wissenschaften, vermehrten die Bücherschätze und Sammlungen in ihren Häusern und ermunterten ihre gelehrten Mitbrüder bei ihren Arbeiten. Auf Grund der pragmatischen Sanction, welche die niederösterreichischen Stände im außerordentlichen Landtage vom 22. April 1720 feierlich und einstimmig angenommen hatten, folgte Maria Theresia als anerkannt rechtmäßige Erbin des Thrones ihrem Vater Karl VI., mit welchem der Mannesstamm des Hauses Habsburg erloschen war. Am 22. November 1740 empfing dieselbe im Rittersaale der Wiener Hofburg die Huldigung der niederösterreichischen Stände, an deren Spitze der Landmarschall Alois Thomas Raimund Graf Harrach die Huldigungsadresse verlas, worauf der Eidschwur der Stände erfolgte, den der vierte Stand allein durch Aufheben der Finger leistete. Kaum eine frühere Huldigung der Stände, höchstens die vom 13. Juli 1620, war von so hoher politischer Bedeutung als diese. Trotz der Anerkennung der pragmatischen Sanction von Seite der europäischen Mächte hatten sich alsbald gegen Maria Theresia Feinde erhoben, um ihr, die überdies durch schwierige innere Verhältnisse bedrängt war, in so günstigem Augenblicke Theile ihres Erbes zu entreißen: Karl Albert, Kurfürst von Baiern, der Kurfürst Friedrich August von Sachsen und der ehrgeizige, ländersüchtige Preußenkönig Friedrich II. Gleich am Beginne des österreichischen Erbfolgekrieges (1741) war ein baierisch- französisches Heer mit dem Kurfürsten Karl Albert in Niederösterreich eingerückt. Überall erpreßten Baiern und Franzosen große Natnralliefernngen und Coutributioneu an Geld; statt jedoch direct auf Wien loszugehen, wendete sich Karl Albert, von seinen Verbündeten, den Franzosen, hierzu genöthigt, plötzlich nordwärts gegen Böhmen. Am Z.November 1741 hatten sämmtliche Feinde Niederösterreich verlassen. Im folgenden Jahre fiel König Friedrich von Preußen von Mähren aus hier ein. Am 24. Februar 1742 besetzten preußische Infanterie und Geschütze die Stadt Retz und erhoben weit ins Viertel unter dem Manhartsberge hinein Kriegscontributionen; Ziethen- Husaren streiften selbst bis Stockerau und Kornenburg. Als aber die Österreicher hier wieder vordrangen, räumten die Preußen am 8. März Retz und zogen nach Znaim. Nach Beendigung des österreichischen Erbfolgekrieges durch den Frieden zu Aachen (1748) wendete Maria Theresia, unterstützt durch erprobte und tüchtige Staatsmänner, ihr Hauptaugenmerk der inneren Entwicklung Österreichs zu. Da diese Reformen sich ebenso auf Niederösterreich wie auf die übrigen Erbländer bezogen, erscheint vor Allem die politische Autonomie der Stände eingeschränkt. Aber auch althergebrachte Rechte der Ständemitglieder als Herrschaftsbesitzer wurden ans socialen Gründen, hauptsächlich zur Hebung des Bauernstandes theils beseitigt, theils auf ein gerechteres Maß zurückgeführt.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Volume
4
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
17.75 x 26.17 cm
Pages
380
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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