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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
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178 wurden Maulbeerpflanzungen angelegt, Spinnerei, Weberei und Bandmacherei frei gegeben. Im sogenannten „Bandlkramerlandl", in und um Groß-Sieghards (V. O.M. B.), wurde damals die „Zwirnbandmacherei", deren Fabrikate die „Bandlkramer" nach Wien nnd anderen Städten brachten und die im Hauswesen viel gebraucht und hoch geschätzt waren, eingeführt. Auch die Uhrenindustrie im nahen Karlstein, die als Hausindustrie nach Art der Schwarzwälder betrieben wnrde, entstand nm diese Zeit (1770). In Lichtenwörth wurde die große Messing- und Nadelfabrik (die „Nadelburg") u. s. w. eingerichtet. Handel und Verkehr wurden möglichst erleichtert und 1762 die Pläne einer Donanreguliruug uud Schutzbauten für das Marchfeld berathen; damals wurde auch der „große Sporn" bei Nußdorf zur Erleichterung der Schiffahrt angelegt. Die Landwirtschaft machte erhebliche Fortschritte; neue Culturen wurden eingeführt, die Bienenzucht gefördert. Um die Neustädter Haide einigermaßen zu cultiviren, legte Maria Theresia zwischen Solenan und Wiener-Neustadt das ihr zu Ehren benannte Dorf Theresienfeld an. um welches bald fruchtbares Land sich ausbreitete. Wohin wir blicken, überall zeigt sich reges Streben und Leben. Ihr Sohn Josef II. verfolgte die Bahn des Fortschritts und der Reformen weiter, nur mit größerer Energie und weniger Rücksichtnahme auf Personen und historische Rechte. Namentlich zeigte sich dies bei den kirchlichen Reformen und bei der Kloster- aufhebung. Nach dem Gesetze vom 12. Jänner 1782 wurden außer Wien siebenunddreißig Mönchs- und vier Nonnenklöster nebst der Propstei Ardagger aufgehoben. Altäre und kirchliche Geräthe wurden an ärmere Pfarrkirchen abgegeben, die Klostergebäude für andere Zwecke bestimmt oder an Private verkauft, der Erlös wie die Barschaft, Werthpapiere und Güter aber dem mit kaiserlicher Entschließung vom 28. Februar 1782 gegründeten Religionsfonde zugeführt. Ein großes Verdienst hat sich Kaiser Josef II. um die Gründung neuer Pfarren (Localien) und eine zweckmäßigere Pfarreintheiluug erworben. 1783 trennte er nach vorausgegangenen, theilweise fruchtlosen Verhandlungen Niederösterreich von der Diöcefe Passau, wies die Viertel unter dem Wienerwalde — hier auch den salzburgischen Antheil — und unter dem Manhartsberge dem Erzbisthnme Wien zu und verlegte das Neustädter Bisthum nach St. Pölten, dessen Diöcesangerechtigkeit die beiden anderen Viertel Niederösterreichs zugetheilt wurden. Was die materielle Cultur betrifft, so bewegte sich auch hier Josef II. in den Bahnen seiner Mntter. Das Steuerwesen wurde auf Grundlage neuer Bodenvermessung nnd Erhebung des Bodenerträgnisses regulirt (der josefinische Kataster), die Coinmuual- verfassnng abgeändert. Ganz besonders bekümmerte sich der Kaiser um deu Bauernstand. Zur Hebung einiger landwirtschaftlicher Zweige wurde die praktische Landwirthschafts- schule zu Vilsendorf gegründet.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Volume
4
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
17.75 x 26.17 cm
Pages
380
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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