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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
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Page - 194 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4

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194 Musikbande; man kann auch ohrenzerreißende Katzenmusik zu hören bekommen. In Laa und Umgebung (V. U. M. B.) läuft ein einzelner Narr herum, desseu Rolle darin gipfelt, daß er einen Schinken stiehlt, der dann unter Musikbegleitung ins Gasthaus gebracht und hier verzehrt wird. In Bruck an der Leitha ziehen die sogenannten „Kittel" herum und werden mit diesem Namen geneckt, wofür sie Ruthenstreiche austheile». Im V.O.M. B. sammelt der Faschiugszug mit einer Musikbande an der Spitze von Haus zu Haus ziehend Rauchfleisch, Hafer, Weizen, Korn, Eier, Geld. Eine Maske reitet auf einem mit Stroh- kränzen aufgeputzten Gaul uud trinkt aus einer mit einem Seidenbande verzierten Flasche den Leuten zu. Dem Hause, iu welchem eine Tänzerin wohnt, erweist man besondere Aufmerksamkeit, und die Schöne muß Fleisch und Krapfen herausgeben. Auch den» Brummbären kann man begegnen, der den gaffenden Kindern fleißig vortanzen muß. Am Wechsel führt man auch Kameel und Habergeiß mit herum. Auf den Zusammenhang unseres Faschings mit dem altgermauischeu Feste der Wintersouuenweude weist vor Allem das bei den Narrennmzügen noch hier und da anftanchende, von einem Pferde gezogene Rad hin, auf welchem eine Strohpuppe liegt. (Höflein im Leithagebiete.) Dieser Stroh- mann, möglichst unförmlich, zuweilen mich auf einem Wagen herumgeführt, galt uud gilt »och als Repräsentant des Faschings und wird allem Hohn und Spott preisgegeben. (Der besiegte Winter.) Zu Göpsritz a. d. W. (V. O. M. B.) ahmen am Faschingdienstage zwei maskirte Bursche den alten Wettstreit zwischen Winter und Sommer nach. Der Winter trägt eine Pelzmütze auf dem Kopfe, einen Dreschflegel in der Hand und ist an Armen und Beinen mit Stroh umwunden. Der Sommer ist weiß gekleidet und führt als Abzeichen eine Sichel. So ziehen sie von Haus zu Haus und singen ein Lied, dessen Charakter schon in den ersten Strophen ausgeprägt ist. Sommer: „Der Winter ist a grober G'söll, Er jagt die alten Weiber in d'Höll.* Herimein, der Sommer ist fein!" Winter: „Der Summer ist a rechter Lauer, Er macht den Weibern den Milchrahm sauer. Herimein, der Winter ist fein!" „Hiazt bin i da und geh' nit furt, Als bis daß 's Lercherl singa thnat. Herimein, herimein, der Winter ist fein!" Der Schluß lautet: „Hiazt geh' i hoam und schlaf recht gnat, Und kimm' wieder, wann's blitzen und dunnern thnat. Herimein, der Sommer ist fein!" Am Faschingdienstag Nachmittags oder am Aschermittwoch wird der Fasching begraben. Eine Strohpuppe (im V. O. M. B. auch „Todamaudl" genannt) oder ein maskirter Bursche, zuweilen auch ein Betrunkener, wird auf eine Bahre gelegt und entweder * In den Ofenwinkel.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Volume
4
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
17.75 x 26.17 cm
Pages
380
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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