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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
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274 Der gothische Stil erlebte seinen Niedergang in den letzten Decennien des XV. Jahr- hunderts, blieb jedoch noch fast über das erste Viertel des XVI. Jahrhunderts in Anwendung. Allein die Schöpfungen dieser Zeit zeigen das Abgehen von den bisherigen edlen Formeu und den fortschreitenden Verfall. Die zähe Lebenskraft dieser herrlicheil Kunstzeit giug zu Ende und ihr Widerstand erlahmte an den üppigen und frischeu Gestaltungen und Formen, die die wiederauflebende Antike von Italien nnd Deutschland her au die Gestade der niederösterreichischen Donau trug. Die Gewölbe bekamen statt der einfachen Kreuz- und Netzrippenanlage ein wildes Gewirre von wirklichen und Schein- rippen, die sich unorganisch in den Wänden und an den meist achtseitigen Pfeilern verlaufen. Die Capitäle, die Confole und die reichen Baldachine verschwinden, die Fialen verlieren sich oder arten in verworrenes und gebogenes Geäste aus, das Fenstermaßwerk wird entweder ganz weggelassen oder in willkürlichster Weise combinirt. Oftmals werden nur mehr die Grundformen der Gothik angewendet, jedwede Art des Schmuckes aber bei Seite gelassen und so ein ganz nüchternes, höchst einfaches Banwerk geschaffen. Aus dieser späteren Banperiode stammen die Pfarrkirche znBromberg(1496), Brunn am Gebirge (dreischiffig, Kreuzgewölbe, Thurm über dem Mittelschiffe), Döllersheim (dreischiffig), Erlakloster (ehemals eine Nonnenklosterkirche), Gnmpoldskirchen (Hallen- kirche mit fünf Pfeilerpaaren, Kreuzgewölbe), Heiligenstadt (dreischiffiger geräumiger Bau mit Kreuzgewölben), Haag (zur Vertheidigung eingerichtet, hohes Mittelschiff, 14 Pfeilerpaare, theilweise Netzgewölbe), Kirchschlag (einschiffige Anlage mit Rauten- gewölben, im Chor Kreuzgewölbe, schönes Maßwerk, 1480 bis 1500), Külb (großer Bau von schönen Verhältnissen, dreischisiig, fünf Pfeilerpaare, Rautengewölbe, reiches Fenster- maßwerk), Kornenbnrg (dreischiffige Anlage mit großem Presbyterium), Lnnz (ein zwei- theiliger Raum niit sechs Pfeilern), Mank (Halleubau, Netzgewölbe mit geometrischen Mustern, drei Pfeilerpaare), St. Michael (befestigter Ban, dreischiffig, verworrenes Netz- werk, 1523), Maria Laach (dreischiffig, schöuer Orgelchor, Netzgewölbe), Ober-Hautzeuthal (das Presbyterium mit Rautengewölben), Pernegg (ehemalige Klosterkirche, einschiffig, eingeschobene Strebepfeiler), Payerbach (zweischiffige Anlage mit Netzgewölben), Imbach, Netz, Dominicanerkirche (Hallenbau, 4 Pfeilerpaare, großes Presbyterium aus der Mitte des XV. Jahrhunderts), Scheibbs (hoher dreitheiliger Raum ohne Unterscheidung zwischen Schiff und Chor, das Netzgewölbe von 12 Säulen getragen, eine Art Chorumgang), Steinakirchen (dreiseitig abgeschlossener Raum, 14 Pfeiler tragen das mächtige Stern- gewölbe), Seebenstein (dreitheiliges Schiff mit einem Pfeilerpaare, Rautengewölbe iin Presbyterium, Kreuzgewölbe), Schwalleubach (einschiffige Anlage mit Netzgewölben), Stein (dreischiffig mit drei achteckigen Pfeilerpaaren, Netzgewölbe stark modernisirt), Spitz (dreischiffig, Netzgewölbe, reiches charakteristisches Maßwerk), Tnlln (nach dem Brande
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4
Title
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Subtitle
Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich
Volume
4
Editor
Erzherzog Rudolf
Publisher
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Location
Wien
Date
1888
Language
German
License
PD
Size
17.75 x 26.17 cm
Pages
380
Keywords
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Categories
Kronprinzenwerk deutsch

Table of contents

  1. Landschaftliche Schilderungen aus Niederösterreich 3
    1. Der Wienerwald 3
    2. Das Voralpenland 25
    3. Das Waldviertel 47
    4. Das obere Donaugebiet 64
    5. Das Wiener Becken 73
    6. Das Marchfeld 90
    7. Die Donau-Auen von Wien bis zur ungarischen Grenze 97
  2. Zur Vorgeschichte Niederösterreichs 123
    1. Diluvial-, Stein-, Bronze- und Eisenzeit 123
    2. Römerzeit 135
  3. Zur Geschichte Niederösterreichs 145
  4. Zur Volkskunde Niederösterreichs 183
    1. Charakteristik und Physische Beschaffenheit der Bevölkerung 183
    2. Das Jahr 189
    3. Geburt, Hochzeit und Tod 219
    4. Volkstracht 244
    5. Mythen, Sagen, Märchen und Legenden 247
    6. Volksmusik, Dialect und Dialectpoesie 251
  5. Die Architektur in Niederösterreich 263
    1. Römische Baudenkmale 263
    2. Ältere kirchliche Baudenkmale 264
    3. Renaissance und Barockzeit 275
    4. Das XIX. Jahrhundert 281
  6. Burgen und Wohnstätten in Niederösterreich 287
  7. Malerei und Plastik in Niederösterreich 305
  8. Volkswirtschaftliches Leben in Niederösterreich 317
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