Page - 309 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Wien und Niederösterreich, 2. Abteilung: Niederösterreich, Volume 4

309 die interessantesten wären anzuführen diejenige der Mutter Maximilians, Kaiserin Elevnora von Portugal, von dem Straßbnrger Steinmetz Niclas Lerch ausgeführt, welcher auch der Urheber jeuer Prachtvollen Tnmba ihres Gemals, Friedrich IV,, in St. Stefan zu Wien war. Seiner Schule gehört dann diejenige eines Hoffräuleins an, welche sich gleich der ihrer Gebieterin in der Neuklosterkirche zu Wiener-Neustadt befindet. Andere vorzügliche Epitaphien dieses Stiles sind jene Ottos von Meißan in der ehemaligen Karthause in Aggsbach, des Oswald Eytzing in Drosendorf 1486, des Priesters Leonhard Schauer iu Mauerbach (jetzt in Laxenbnrg), des Herzogs Primislaus vvn Troppan in Madonna, Freskogemälde über dem Hauptthore der Liebfrauenkirche in Wiener-Neustadt. Mödliug und viele andere. Bedeutende Werke, wie das Grabmal Friedrich des Schönen in Mauerbach und Albrecht des Lahmen in Gaming, sind zu Grnnde gegangen. Wiener-Nenstadt besitzt ferner an der sogenannten Wappenwand der Burgkirche ein ausgezeichnetes Paradigma decorativ effectvoller Plastik gothischen Stiles. Sie enthält die mythischen wie die historischen Wappen des Kaiserhauses und eine schöne Figur des Kaisers Friedrich IV.; diejenige des heiligen Georg im Innern der Kirche dürfte der Erzguß eines niederländischen Künstlers sein. Eine sehr beachtenswerthe Holzschnitzerei, welche jedoch bereits in den Charakter der Renaissance übergeht, hat Mauer bei Melk an seinem Hoch- altar, während die Flügelaltäre zu Heiligeublut und Maria Laach noch die Üppigkeit spätgothischer Schnitzertechnik repräsentiren. Hervorragend muß die steinerne Kanzel der Pfarrkirche in Eggenburg geuauut werde«, welche mit ihren Büsten der Kirchenväter eine auffallende Verwandtschaft mit der