Page - 226 - in Kreuzenstein - Die mittelalterliche Burg als Konstruktion der Moderne
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sche Rittertum « ( Lanz Liebenfels 1910, S. 290 ) und
lässt auch Kreuzenstein nicht unerwähnt ( Ebenda,
S. 314 – 315 ).
81 Vgl. Ausst. Kat. Berlin 2012. Zur Symbiose
von Natur und Architektur im Landschaftsgarten
vgl. Hartmann 1981, S. 148 – 151.
82 Scherr 1878, S. 116 – 140.
83 Ohne Angabe des medialen Kontextes pubÂ
liziert bei Bringmann 1975, S. 27 und Abb. 1. Ă„hnlich
wie Bauernfeinds Illustration, wenn auch weit weniÂ
ger dramatisch, ist auch die Schulbildtafel einer ideÂ
altypischen » Ritterburg im XIII. Jahrhundert « orgaÂ
nisiert ( Leipziger Schulbildverlag / Adolf Lehmanns
Kulturgeschichtliche Bilder, Nr. 2, Wachsmuth VerÂ
lag Leipzig 1880 ).
84 Vgl. auch Rath 2001, S. 571 und Mittler 2008,
S. 185 – 186.
85 Vgl. etwa Arnold Böcklin : » Der AbenteuÂ
rer «, 1882 ( Bremen, Kunsthalle ) oder Hans Thoma :
» Der Hüter des Tales «, 1893 ( Dresden, Galerie Neue
Meister ).
86 Anton Dominik Fernkorn : Georgsbrunnen,
1852 ( Wien ), August Kiss : Georgs Monument, 1855
( Berlin ).
87 Ein umfassender Ăśberblick ĂĽber die IkonoÂ
graphie des Ritters im 19. Jahrhundert kann an dieÂ
ser Stelle nicht geleistet werden und bedĂĽrfte einer
gesonderten Untersuchung.
88 Theweleit 2000, Bd. 2, S. 200.
89 Das von Wagners » Parsifal « inspirierte GeÂ
mälde » Le Chevalier aux Fleurs « von Georges AnÂ
toine Rochegrosse ( 1859 – 1938 ) von 1894 ( Paris,
MusĂ©e d’Orsay ) etwa zeigt den strahlenden jugendÂ
lichen Ritter ( Parsifal ) in spiegelblanker RĂĽstung,
umgeben von den Blumenmädchen des Zauberers
Klingsor, deren nackte Körper mit der Härte des PanÂ
zers kontrastieren. Vgl. die Abb. in Čelebonović 1974,
S. 39. KĂĽnstlerisch weitaus differenzierter kommt
die zwischen Organik und Anorganik changierende
Erscheinung der RĂĽstung im Kontrast zum weibliÂ
chen Körper in den Ritterdarstellungen von Edward
Burne Jones ( 1833 – 1898 ), etwa seinem ab 1876 entÂ
standenen PerseusÂ
Zyklus ( Stuttgart, Staatsgalerie ),
zum Ausdruck.
90 Zur Ikonographie Kaiser Maximilians im
19. Jahrhundert und ihren BezĂĽgen zu Kreuzenstein
siehe unten, Kapitel 2, S. 166.
91 Strobl 1911 , S. XI.
92 In seiner » Ă–sterreichischen Geschichte « beÂ
zeichnete Richard von Kralik im Jahr 1913 das NibeÂ
lungenlied als » das eigentlich österreichisch ungaÂ
rische Staatsgedicht «, das nach seiner Vorstellung
» jährlich von Staatswegen dem österreichischen VolÂ
ke vorgetragen werden « sollte wie einst die homeriÂ
schen Gedichte in Sparta und Athen. Kralik 1913, S. 18.
93 Wien Museum. – Für das Wiener Rathaus
war um 1940 noch die Einrichtung eines » NibelunÂ
gensaales « geplant, fĂĽr dessen Ausstattung mit GoÂ
belins entsprechende EntwĂĽrfe von Alfred Buchta,
Ernst Eck, Hans Fischer, Max Frey, Ferdinand Kitt,
Bertold Löffler und Eduard Stella in den SammlunÂ
gen des Wien Museums erhalten sind.
94 Siehe unten, Kapitel 2, S. 72 und Kapitel 4,
S. 206 – 207.
95 Schönemann 1992, S. 21.
96 Der Wehrmann wurde zugunsten der WitÂ
wen und Waisen der im Ersten Weltkrieg gefalle nen Soldaten 1915 temporär auf dem SchwarzenÂ
bergplatz aufgestellt und erhielt als » partizipatives
Denkmal « ( Nierhaus 1997, S. 181 ) durch das sukzesÂ
sive Beschlagen mit gespendeten Nägeln allmählich
seine eiserne Rüstung. In Österreich Ungarn und im
Deutschen Reich wurden während des Ersten WeltÂ
kriegs zahlreiche derartige » performative « MonuÂ
mente errichtet.
97 » Die Metaphernfigur des Ritters bagatelÂ
lisiert den Krieg freilich auf eine besondere Weise,
da der Realität der Technifizierung des Krieges und
damit des neuartigen Massensterbens die Figur des
von Angesicht zu Angesicht im Schwertkampf geÂ
genĂĽberstehenden, in seinen ritterlichen ( männÂ
lichen ) Tugenden Identifikation anbietenden RitÂ
ters vorgeblendet wird. Der Ritter signalisiert zudem
eine ideale Vermännlichung des Körpers. « Nierhaus
1997, S. 190 – 191. Anlässlich der Errichtung eines
Ă–sterreichischen Heldendenkmals im Ă„uĂźeren
Burgtor wurde der Wehrmann 1934 noch einmal aus
der Versenkung geholt und fĂĽr eine SpendenkamÂ
pagne verwendet. Heute steht er in einer Nische im
Arkadengang des städtischen Amtsgebäudes FelderÂ
straße 6 – 8. Vgl. Ebenda, S. 193 – 196.
98 Washington D. C., German War Art CollectiÂ
on. – Nikola Doll, Kat. Nr. D / 08, in : Ausst. Kat. BerÂ
lin 2007, S. 306. Lanzinger griff fĂĽr sein Bild auf eine
um 1910 entstandene Holzintarsie eines Ritters zuÂ
rĂĽck. Vgl. Kraus 2000, Abb. S. 14.
99 Nicht datierter Zeitungsausschnitt, abgebilÂ
det bei Kraus 2000, S. 24.
100 Zu den UrsprĂĽngen des MittelalterbilÂ
des der NSÂ
Zeit und seiner Verbreitung in PrintÂ
medien, Film und Rundfunk vgl. Wolnik 2004, der
auf S. 91 – 139 am Beispiel der in erster Linie » völÂ
kisch national « orientierten deutschen Mediävistik
die Kontinuitäten des Mittelalterbildes vom 19. JahrÂ
hundert ĂĽber die Weimarer Republik bis in die NSÂ
Zeit darstellt.
101 Vgl. Hartmann 1981, S. 308 – 312.
102 Die enge Verzahnung einer Ausstattung
mit Historiengemälden und rekonstruierter histoÂ
rischer Einrichtung wird etwa in den Räumen der
restaurierten Wartburg bei Eisenach in ThĂĽringen
besonders deutlich. Ein Beispiel fĂĽr die Ausmalung
einer bestehenden mittelalterlichen Burg mit HisÂ
toriengemälden ist die Albrechtsburg in Meißen.
103 Vgl. dazu auch die zahlreichen dementspreÂ
chenden Beschreibungen von Kreuzenstein, so z. B.
JosĂ© Schneider Arno 1908, S. 165 – 166 oder Karl RĂĽÂ
ckert 1918, S. 84.
104 Siehe unten, Kapitel 3, S. 164.
105 Zu den Beziehungen zwischen Museum
und Mausoleum vgl. Siegel 2000, S. 3 – 14.
106 Miller 1986, S. 177 – 208.
107 Vgl. Hartmann 1981, S. 130 – 135.
108 Vgl. Zimmermann 1989, S. 217.
109 Vgl. Crettaz Stürzel 2007.
110 Falke 1880, S. 348.
111 HajĂłs 2006b, S. 88.
112 Vgl. Dittscheid 2005.
113 Dittscheid 1987, S. 217.
114 » Kennzeichnend fĂĽr die komplexe ProÂ
grammatik der › Franzensburg ‹ ist die multipolare
VerfĂĽgbarkeit von Sinnebenen, die in ihrer ikonoÂ
graphischen Ausrichtung nicht auf eine Aussage alÂ
lein fixiert werden können, sondern höchst unterÂ
226 Anmerkungen
Kreuzenstein
Die mittelalterliche Burg als Konstruktion der Moderne
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Kreuzenstein
- Subtitle
- Die mittelalterliche Burg als Konstruktion der Moderne
- Author
- Andreas Nierhaus
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2014
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79557-5
- Size
- 15.5 x 23.5 cm
- Pages
- 258