Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lehrbücher
Vorlesungen über Thermodynamik
Page - 82 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 82 - in Vorlesungen über Thermodynamik

Image of the Page - 82 -

Image of the Page - 82 - in Vorlesungen über Thermodynamik

Text of the Page - 82 -

Der zweite Hauptsatz der Wa¨rmetheorie 82 Es ist jedoch hier besonders zu betonen, namentlich auch mit Ru¨cksicht auf eine neuerdings geltend gemachte Ansicht, nach welcher die Zerlegung der zugefu¨hrten Wa¨rmeQ in die beiden Faktoren T und dS eine allgemeine Eigenschaft der Wa¨rme sein soll, daß die letzte Gleichung (53a) keineswegs allgemein gilt, sondern nur dann, wenn die bei der Zustandsa¨nderung vom Gase geleistete a¨ußere Arbeit den Wert pdV hat. Denn die Beziehung (53) gilt ganz allgemein fu¨r jeden beliebigen Vorgang, der das Gas auf die Temperatur T+dT und das Volumen V+dV bringt, da sie nur eine andere mathematische Form fu¨r die in (52) gegebene Definition der Entropie ist. Sie gilt z.B. auch, wenn das Gas, wie in dem §68 beschriebenen Prozeß, ohne Leistung a¨ußerer Arbeit in einen neuen Gleichgewichtszustand mit der na¨mlichen Temperatur T und dem gro¨ßeren Volumen V+dV u¨bergefu¨hrt wird. Dagegen gilt die Gleichung Q=dU+pdV keineswegs immer, sondern ist im allgemeinen durch die andere: Q+A=dU zu ersetzen, wo A, die aufgewendete a¨ußere Arbeit, innerhalb gewisser Grenzen jeden beliebigen Wert haben kann. So ist z.B. A= 0, wenn das Gas sich ohne Leistung a¨ußerer Arbeit ausdehnt. Dann ist Q= dU, und die Gleichung Q=T ·dS wird ungu¨ltig. § 121. Nun betrachten wir zwei Gase, die sich gegenseitig durch Leitung Wa¨rme mitteilen ko¨nnen, aber im allgemeinen unter verschiedenem Drucke stehen mo¨gen. Nimmt man mit einem dieser Gase oder mit beiden irgendeine umkehrbare Volumena¨nderung vor, und sorgt gleichzeitig dafu¨r, daß die Temperaturen der Gase sich in jedem Augenblick durch Wa¨rmeleitung ausgleichen und daß mit der a¨ußeren Umgebung keinerlei Wa¨rmeaustausch stattfindet, so ist nach Gleichung (53) fu¨r das erste Gas in jedem Zeitelement des Prozesses: dS1 = Q1 T1 . Ebenso fu¨r das zweite Gas: dS2 = Q2 T2 ; aber nach der Voraussetzung ist: T1 =T2 und Q1 +Q2 = 0.
back to the  book Vorlesungen über Thermodynamik"
Vorlesungen über Thermodynamik
Title
Vorlesungen über Thermodynamik
Author
Max Planck
Publisher
VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER WALTER DE GRUYTER & CO.
Location
Berlin und Leipzig
Date
1922
Language
German
License
PD
Pages
284
Keywords
Theoretische Physik, Wirkungsquantum, Nobelpreis, Wärme, Temperatur, Hauptsatz, Systeme, Mathematik
Categories
Lehrbücher
Naturwissenschaften Physik

Table of contents

  1. Erster Abschnitt. Grundtatsachen und Definitionen 2
    1. Erstes Kapitel. Temperatur 2
    2. Zweites Kapitel. Molekulargewicht 19
    3. Drittes Kapitel. Wärmemenge 28
  2. Zweiter Abschnitt. Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie 34
    1. Erstes Kapitel. Allgemeine Formulierung 34
    2. Zweites Kapitel. Anwendungen auf homogene Systeme 40
    3. Drittes Kapitel. Anwendungen auf nichthomogene Systeme 60
  3. Dritter Abschnitt. Der zweite Hauptsatz der Wärmetheorie 70
    1. Erstes Kapitel. Einleitung 70
    2. Zweites Kapitel. Beweis 78
    3. Drittes Kapitel. Allgemeine Folgerungen 96
  4. Vierter Abschnitt. Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände 113
    1. Erstes Kapitel. Homogenes System 113
    2. Zweites Kapitel. System in verschiedenen Aggregatzuständen 127
    3. Drittes Kapitel. System von beliebig vielen unabhängigen Bestandteilen (Komponenten) 165
    4. Viertes Kapitel. Gasförmiges System 199
    5. Fünftes Kapitel. Verdünnte Lösungen 212
    6. Sechstes Kapitel. Absoluter Wert der Entropie. Theorem von NERNST 253
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Vorlesungen über Thermodynamik