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Vorlesungen über Thermodynamik
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Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszusta¨nde 120 Mit Hilfe dieser einfachen Gleichung la¨ßt sich die in dem Thomson- Jouleschen Versuch eintretende Temperatura¨nderung ∆T des Gases bei bekannter Druckdifferenz ∆p (< 0) in Beziehung bringen zur spezifischen Wa¨rme cp bei konstantem Druck und zu der Abweichung des Gases vom Gay-Lussacschen Gesetz. Denn nach diesem Gesetz wa¨re v bei konstantem Druck proportional T, also nach der Gleichung (86) ∆T= 0, wie es in der Tat fu¨r ideale Gase zutrifft. § 158a. Legt man die van der Waalssche Zustandsgleichung (12) zugrunde, so ergibt sich aus (86) ohne jede Vernachla¨ssigung: ∆T= 2α(v−β)2−RTβv2 RTv3−2α(v−β)2 · v∆p cp , und wenn man α und β hinreichend klein annimmt: ∆T= ( 2α RT −β ) ·∆p cp , eine Beziehung, die anna¨hernd mit den Messungen u¨bereinstimmt. Fu¨r die meisten Gase ist bei gewo¨hnlichen, nicht zu hohen Temperaturen der Klammerausdruck positiv, d. h. der Effekt besteht in einer Abku¨hlung da ∆p stets negativ. Auf diesen Umstand hat C. von Linde die Konstruktion seiner Luftverflu¨ssigungsmaschine gegru¨ndet. Bei Wasserstoff ist wegen der Kleinheit von α die Klammer bei mittleren Temperaturen negativ. Das positive Glied u¨berwiegt erst, wenn die Temperatur unter−80◦C. erniedrigt wird. Der sogenannte ” Umkehrpunkt“, in welchem der Effekt sein Vorzeichen wechselt, liegt nach der letzten Gleichung bei T= 2α Rβ . Doch ist, da diese Gleichung nur angena¨herte Gu¨ltigkeit besitzt, im allgemeinen die Lage des Umkehrpunktes noch vom Druck p abha¨ngig.1 § 159. Ebenso wie man die Zustandsgleichung eines Gases benutzen kann, den Joule-Thomson-Effekt zu berechnen, ko¨nnte man auch umgekehrt daran denken, genaue Messungen dieses Effektes zu verwerten, um die Abweichung der Zustandsgleichung von den Gesetzen idealer Gase festzustellen. Thomson und Joule haben seinerzeit die Resultate ihrer Messungen zusammengefaßt in die Formel: ∆T= α T2 ∆p, 1Na¨heres u. a. bei F. A. Schulze, Ann. d. Phys. 49, 585, 1916.
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Vorlesungen über Thermodynamik
Title
Vorlesungen über Thermodynamik
Author
Max Planck
Publisher
VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER WALTER DE GRUYTER & CO.
Location
Berlin und Leipzig
Date
1922
Language
German
License
PD
Pages
284
Keywords
Theoretische Physik, Wirkungsquantum, Nobelpreis, Wärme, Temperatur, Hauptsatz, Systeme, Mathematik
Categories
Lehrbücher
Naturwissenschaften Physik

Table of contents

  1. Erster Abschnitt. Grundtatsachen und Definitionen 2
    1. Erstes Kapitel. Temperatur 2
    2. Zweites Kapitel. Molekulargewicht 19
    3. Drittes Kapitel. Wärmemenge 28
  2. Zweiter Abschnitt. Der erste Hauptsatz der Wärmetheorie 34
    1. Erstes Kapitel. Allgemeine Formulierung 34
    2. Zweites Kapitel. Anwendungen auf homogene Systeme 40
    3. Drittes Kapitel. Anwendungen auf nichthomogene Systeme 60
  3. Dritter Abschnitt. Der zweite Hauptsatz der Wärmetheorie 70
    1. Erstes Kapitel. Einleitung 70
    2. Zweites Kapitel. Beweis 78
    3. Drittes Kapitel. Allgemeine Folgerungen 96
  4. Vierter Abschnitt. Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände 113
    1. Erstes Kapitel. Homogenes System 113
    2. Zweites Kapitel. System in verschiedenen Aggregatzuständen 127
    3. Drittes Kapitel. System von beliebig vielen unabhängigen Bestandteilen (Komponenten) 165
    4. Viertes Kapitel. Gasförmiges System 199
    5. Fünftes Kapitel. Verdünnte Lösungen 212
    6. Sechstes Kapitel. Absoluter Wert der Entropie. Theorem von NERNST 253
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